„Der Trainer wird es immer schwieriger haben, wen er spielen lässt“, kündigt Patrick Farkas an.
Tatsächlich funktioniert das Rotationsprinzip des FC Red Bull Salzburg in der noch recht jungen Saison ausgezeichnet. In der neunten Bundesliga-Runde war es der zweite Anzug des Serienmeisters, der mit der Wiener Austria keinerlei Probleme hatte, sie souverän mit 4:1 bezwingen konnte. (Spielbericht >>>)
Nicht weniger als 23 verschiedene Spieler hat RBS-Coach Jesse Marsch in der Bundesliga schon eingesetzt. „Im Moment brauchen wird gute Leistungen von allen, die spielen“, sagt der US-Amerikaner und lobt gleichzeitig: „Diesmal haben alle sehr gut gespielt.“
So sieht es auch Farkas: „Der Trainer hat viel rotiert, und es hat jeder gezeigt, dass er es verdient hat, in dieser Mannschaft zu spielen.“
Koitas Empfehlungsschreiben
Sekou Koita etwa gab mit zwei Toren und zwei Assists ein Empfehlungsschreiben ab - überhaupt war er mit sieben Torschüssen und fünf Torschussvorlagen an sehr vielen gefährlichen Szenen beteiligt. „Er war sehr gut, vor allem taktisch“, findet Marsch. Mitspieler Albert Vallci ergänzt: „Er hat seine Chance genutzt, seine Leistung gebracht. Es ist vor allem für unsere Angreifer wichtig, dass sie ihre Spiele bekommen und im Rhythmus bleiben.“
Während der Youngster aus Mali zuletzt eher über den Flügel gekommen ist, durfte er diesmal als zweite Spitze auflaufen. Laut Marsch ist Koita aber woanders am besten aufgehoben: „Zehner ist seine beste Position. Er ist ein Superspieler, wenn er Selbstvertrauen hat.“
"Bombenleistung! Der hat alles abgeräumt, war vor der Abwehr immer anspielbar"
Selbstvertrauen getankt hat auch Masaya Okugawa. „Er war super“, sagt Marsch, der auch die Leistung von Majeed Ashimeru als „sehr gut“ bewertet.
Gar sein Profi-Debüt für die „Bullen“ durfte Mohamed Camara feiern. Nach der Verletzung von Antoine Bernede könnte dem 19-Jährigen in den kommenden Wochen eine durchaus wichtige Rolle zukommen.
Farkas schwärmt: „Er kommt rein und liefert eine Bombenleistung ab, obwohl er bisher wenig Einsatzzeit bekommen hat, der hat alles abgeräumt, war vor der Abwehr immer anspielbar.“ Marsch ergänzt: „Ein super Junge, der immer alles gibt. Ich bin sehr, sehr stolz auf ihn.“
Pongracics wichtige Rückkehr
Erstmals in dieser Saison auf dem Rasen stand Marin Pongracic. Der Kroate war zuletzt der Pechvogel im Kader der Mozartstädter, zog sich binnen kurzer Zeit drei Muskelverletzungen in Folge zu. Im Februar 2019 konnte er – bis zum Duell mit der Austria – seine bisher letzte Partie in der Startelf bestreiten.
„Es ist wichtig für uns, dass er zurück ist. Wenn er Top-Leistungen bringt, kann er einer unserer besten Spieler sein“, meint Marsch. Der Innenverteidiger sei aktuell aber erst bei 75 bis 80 Prozent. „Das Ziel für das Spiel gegen die Austria war, dass er 60 Minuten spielt. Wir müssen vorsichtig sein“, sagt der RBS-Coach.
Kurzum, die Zahl der Kandidaten für das mit Spannung erwartete Duell mit dem FC Liverpool ist nicht gerade kleiner geworden. Vallci: „Es gilt, für jeden Spieler, der die Chance kriegt, dann auch die Leistung zu bringen. Nur dann ist man auch erfolgreich.“
Für Farkas ist die Tiefe des Kaders eines der Erfolgsgeheimnisse: „Wir haben einen 26-Mann-Kader und jeder gönnt jedem, dass er spielt. Der Konkurrenzkampf ist da, aber wir verstehen uns alle untereinander top. Nur so kannst du erfolgreich sein.“
