Am Montag geht die sechsjährige Amtszeit von Michael Krammer als Präsident des SK Rapid Wien zu Ende.
Bei einem Medientermin hat er nun Abschied genommen, Bilanz gezogen, seine Meinung zum aktuellen Wahlkampf abgegeben und gleichzeitig auch die Kritik an seiner Person und seiner Amtszeit nicht einfach so hingenommen.
Im Fokus standen vor allem die Vorwürfe von Ex-Meister-Trainer Ernst Dokupil, der Krammer indirekt vorwarf, den SCR in den vergangenen sechs Jahren kaputt gemacht zu haben.
"Seit Michael Krammer als Präsident das Sagen hat, geht es sportlich bergab", wurde Dokupil in der "Krone" zitiert. Kritik, die der scheidende Rapid-Präsident nicht auf sich sitzen lässt, er schießt zurück.
"Anscheinend herrscht Dauerwahlkampf bei Dokupil"
"Was soll ich sagen zum Dokupil?", sucht Krammer händeringend nach den passenden Antworten, um auf die Kritik der SCR-Legende näher einzugehen. "Wahlkampf sind Zeiten fokussierter Unintelligenz", beruft er sich auf eine Aussage, die früher Alt-Bürgermeister Michael Häupl geprägt hat.
"Wenn ich an manche Aussagen des Herrn Dokupil denke: Rapid braucht kein Stadion und soll im Happel-Stadion spielen. Rapid braucht keinen Nachwuchs und soll lieber das Geld dazu verwenden, Spieler zu kaufen - da gibt es etliche Aussagen. Anscheinend herrscht Dauerwahlkampf bei Dokupil", teilt der Unternehmer knallhart aus.
Dokupil-Kritik an Krammer: "Uns meidet er wie die Pest"
Dokupil und Krammer - das war von Anfang an keine Liebesbeziehung. Der Präsident verzichtete von Anfang an darauf, blind Ratschlägen des Legendenklubs zu vertrauen, was wiederum der Gegenseite sauer aufstieß.
"Uns meidet er wie die Pest", teilte Dokupil auch mit und kritisierte unter anderem, dass sich Krammer auf Vorschläge, sportliche Kompetenz im Präsidium in Form eines Gremiums zuzulassen, nicht eingelassen hätte.
Im Gegenteil hätte sich der Präsident an Personalentscheidungen beteiligt, ohne über die sportliche Kompetenz dafür zu verfügen.
Präsidentschafts-Kandidat Roland Schmid setzt auf diesen Disput und will Dokupil bei einem Wahlsieg als neuntes Mitglied ins Präsidium eingliedern.