Der Bundesliga-Schlager zwischen Red Bull Salzburg und dem SK Rapid Wien schlägt auch zwei Tage nach ihrer Austragung hohe Wellen.
Stein des Anstoßes ist weiterhin die umstrittene Elfmeter-Szene in der 79. Spielminute zwischen Rapids Kevin Wimmer und Salzburgs Karim Adeyemi, in der sich Schiedsrichter Markus Hameter ursprünglich für kein strafbares Foul entschied. Nach minutenlanger Beratung mit dem VAR und einem On-Field-Review revidierte er diese Entscheidung, Adeyemi brachte die "Bullen" mit dem folgenden Strafstoß zum 1:0 auf die Siegerstraße.
Die Hütteldorfer tobten nach der Partie, Trainer Didi Kühbauer bezeichnete die Entscheidung als "Kindergarten". Elfmeter-Verursacher Wimmer zeigte kein Verständnis für den Eingriff des Video Assistant Referees und war felsenfest überzeugt, dass "die Szene nie eine klare Fehlentscheidung war". Mit diesem Urteil sollte er auch recht behalten.
Schiedsrichter-Boss Robert Sedlacek lässt die Szene im wöchentlichen "VAR Rückblick" Revue passieren: "Es gilt, bei der Bewertung dieser Situation grundsätzlich mehrere Faktoren in Betracht zu ziehen: unter anderem, ob der Sturz des Stürmers in direktem Zusammenhang mit dem – zweifellos erfolgten – Kontakt gestanden ist, in welcher Intensität der Kontakt stattgefunden hat, und ob die Wahrnehmung bzw. der Blick des Schiedsrichterteams am Feld in guter Position auf die jeweilige Szene gerichtet war."
"Gemäß IFAB-Protokoll soll der VAR nur bei klaren und offensichtlichen Fehlentscheidungen des Schiedsrichters eingreifen. Nach intensiver Analyse aller zur Verfügung stehenden Kamerabilder der oben beschriebenen Situation ist der erfolgte physische Kontakt regeltechnisch nicht als klares strafbares Foulspiel zu bewerten", erklärt Sedlacek.
Der Eingriff des VAR sei demnach falsch gewesen. An der 0:2-Niederlage der Wiener ändert dies freilich nichts. Allerdings wird der Video Assistant Referee nun noch kritischer beäugt werden, als dies nicht ohnehin bereits der Fall war.