Es war der Aufreger im Final-Hinspiel des Europacup-Playoffs zwischen der WSG Tirol und Rapid Wien.
In der 29. Spielminute schickt Christoph Knasmüllner Marco Grüll mit einem Lochpass in die Tiefe. Der Stürmer wurde daraufhin im Eins-gegen-Eins von WSG-Torhüter Ferdinand Oswald eindeutig gefällt - doch die Pfeife von Schiedsrichter Sebastian Gishamer blieb stumm.
Der VAR folgte der On-Field-Entscheidung des Referees, die Hütteldorfer waren entsetzt. "Dass man da überhaupt noch einen VAR braucht? Das muss einfach der Schiri entscheiden auf dem Spielfeld", ärgerte sich Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer (HIER nachlesen >>>).
Es war eine Fehlentscheidung
Nach dem Spiel nahm Referee Gishamer im "Sky"-Interview Stellung und schilderte seine Sichtweise.
"Meine Wahrnehmung am Spielfeld war, dass der Torhüter in dieser Situation eher statisch war. Natürlich hat er sich zum Ball bewegt, war dann aber statisch. Grüll hat die Finte gemacht und es ist zum Kontakt gekommen. Deswegen war für mich die Entscheidung am Spielfeld, weiterspielen zu lassen."
Er habe dem Videoschiedsrichter in Folge "die Situation beschrieben. Zuerst wurde eine mögliche Abseitsposition in der Startphase der Szene geprüft. Offenbar dürfte es eine Onside-Situation gewesen sein, weiterzuspielen war also korrekt. Dann hat der Videoschiedsrichter die Situation überprüft und konnte meiner Argumentation offensichtlich folgen", so Gishamer.
Aber: "Wenn man im Nachhinein die Bilder sieht, ist man immer schlauer. In diesem Fall würde ich auch sagen, dass es eine Fehlentscheidung war. Man hätte Strafstoß für Rapid geben müssen. Oswald war grundsätzlich ballorientiert, macht seinen Körper aber breit und räumt Grüll ab", gestand Gishamer seinen Fehler ein.
Davon kann sich Rapid allerdings nichts kaufen. Statt eines möglichen 3:1-Siegs im Gepäck nehmen die Wiener nur ein Tor Vorsprung mit ins Rückspiel am Sonntag im Allianz Stadion (ab 17:00 Uhr im LIVE-Ticker).
Die Szene ab Minute 1:25 im VIDEO: