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Erneut kosten Schlussminuten Ried Big Points

Die SV Ried verspielt in den letzten zehn Minuten erneut wichtige Punkte.

Erneut kosten Schlussminuten Ried Big Points

Wenn man so spielt, steigt man normalerweise ab.

Damit ist nicht unbedingt die Art und Weise gemeint, mit welcher die SV Ried in der 30. Runde der Fußball-Bundesliga das 1:1-Unentschieden gegen den WAC „verloren“ hat.

Sondern lediglich die eigene Unfähigkeit, ein Spiel 90 Minuten plus Nachspiel durchzuziehen.

Zum dritten Mal in den letzten vier Runden mussten die Innviertler in den letzten zehn Spielminuten mindestens einen Gegentreffer hinnehmen.

Blackout von Reuf Durakovic

„Die Spieler sind sehr traurig, weil sie das Spiel in der eigenen Hand hatten. Wir haben letzte Woche ein Tor in der 87. Minute bekommen, heute eines in der 88. Minute“, meint der sichtlich enttäuschte Ried-Trainer Lassaad Chabbi gegenüber „Sky“.

Während Zulechners Siegtreffer für Sturm letzte Woche noch ein platzierter Schuss mit wenig Abwehrmöglichkeit für Reuf Durakovic war, trifft die Hauptschuld des bitteren Remis diesmal den jungen Torhüter, der in Minute 88 einen kompletten Aussetzer hatte.

Der 23-jährige Rieder Ersatzgoalie wollte einen Roller von Özdemir, der Jacobo den Ball an der Strafraumgrenze wegspitzelte, mit den Händen aufnehmen, griff aber daneben.

„Der Tormann ist der einzige, der keinen Fehler machen darf. Heute hat er einen gemacht, aber er ist ein junger Tormann und wird aus dieser Geschichte lernen“, macht Chabbi seinem Schützling keine Vorwürfe.

Gebauer wäre fit gewesen

Dabei wäre Durakovics Einsatz gegen den WAC gar nicht notwendig gewesen, schließlich nahm Stamm-Torhüter Thomas Gebauer nach überstandener Wadenverletzung schon wieder auf der Rieder Bank Platz.

Doch Chabbi wollte Gebauer noch etwas Schonzeit gönnen.

„Er wird wieder unsere Nummer eins sein und Reuf weiß das“, wischt er eine mögliche Tormann-Diskussion im Innviertel vom Tisch.

Der 34-jährige Routinier wird also aller Voraussicht nach nächste Woche gegen Salzburg wieder das Rieder Tor hüten – möglicherweise um eine Runde zu spät.

Chancen auf die Entscheidung waren da

Bei all der Aufmerksamkeit auf Durakovic' Patzer werden die Wikinger aber auch ihren ausgelassenen Chancen nachtrauern.

Schließlich hätte es aus Rieder Sicht gar nicht so weit kommen dürfen, dass Jacobos Treffer entscheidend für den Ausgang des Spiels ist. Zu viele Hochkaräter hatte man in den Minuten vor dem Ausgleich.

Vor allem von Özgür Özdemirs Elfmeter wird man in Oberösterreich heute Nacht schlecht träumen. Der Deutsch-Türke übernahm in der 77. Minute nach einem Vergehen von Sollbauer an Ademi die Verantwortung, scheiterte aber an WAC-Goalie Kofler.

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„Mir fehlen die Worte. Wenn ich den Elfer reinmache, dann ist die Sache gegessen und wir gewinnen das Ding. Dann kriegen wir durch so ein unnötiges Tor noch den Ausgleich, das ist einfach bitter“, nimmt der Schütze eine Teilschuld auf seine Kappe.

Probleme vom Punkt und aus dem Spiel

Es ist der zweite Elfer in Folge – Elsneg vergab in Runde 25 in St. Pölten –, den die Rieder nicht verwandeln konnten.

„Wir haben Elfmeterschießen oft trainiert. Aber man sieht, Elfmeter im Training zu schießen, ist leichter als im Spiel. Schauen wir einmal, wer sie in Zukunft macht“, zeigt sich der Ried-Trainer etwas ratlos.

Doch nicht nur vom Punkt haperte es, auch aus dem Spiel heraus lief vor dem Tor nicht alles rund.

So lässt sich Trauners Halbvolley kurz nach Wiederbeginn noch in die Kategorie sehenswert einstufen, bei dem Kofler gut reagierte.

Ademis Lupfer alleine vor dem Schlussmann der Kärntner in Minute 60 bekommt da schon eher das Siegel „kläglich“.

Chabbi sieht auch positive Aspekte

Im Endeffekt bleibt dem Tabellenschlusslicht also die Erkenntnis, dass Big Points im Abstiegskampf erneut durch eigenes Unvermögen verschenkt wurden.

Trotz alledem will Chabbi an diesem unnötigen Unentschieden nicht nur das Schlechte hervorheben.

„Wir dürfen das nicht nur negativ sehen. Letzte Woche waren wir vier Punkte hinter Mattersburg, jetzt sind wir vier Punkte hinter St. Pölten. Es gibt noch sechs Spiele und wir sind überzeugt davon, dass wenn wir unsere Leistung bringen, Spiele gewinnen und dann kommen wir auch raus.“

Viel Zeit bleibt dazu aber nicht mehr und auch die Gegner werden nicht leichter.

Nächste Woche müssen die Rieder beim Meister in spe RB Salzburg antreten, die den Titel in diesem Duell fixieren könnten. Eine Woche später wartet mit der Admira der nächste unangenehme Gegner.




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