Der LASK hat sich von Thomas Darazs getrennt. Dem bisherigen Cheftrainer wird der schlechte Saisonstart, gekrönt von der 1:5-Heimniederlage gegen den WAC, zum Verhängnis.
Als Nachfolger präsentieren die Athletiker überraschend Markus Schopp. Der 50-Jährige verlässt den TSV Hartberg mit sofortiger Wirkung und heuert in Linz an, wo er einen Vertrag bis Sommer 2027 unterzeichnet und zugleich den Posten des Sportdirektors in Doppelfunktion übernimmt.
Geschäftsführer Sport Radovan Vujanovic verlässt den Verein auf eigenen Wunsch, der ehemalige Angreifer wurde zuletzt mit einer Rückkehr zu ASKÖ Oedt in Verbindung gebracht.
Wer Schopp bei Hartberg nachfolgt, steht noch nicht fest.
Sechs Pflichtspiele in Folge sieglos
Die Linzer reagieren mit dem Trainerwechsel auf die anhaltende Misere. In der Bundesliga musste der LASK vier Niederlagen in Folge hinnehmen, seit sechs Pflichtspielen warten die Schwarz-Weißen auf einen Erfolg.
Der Einzug in die Ligaphase der UEFA Europa League wurde gegen FCSB durch eine späte Niederlage im Rückspiel verpasst. Nach der Klatsche gegen den WAC kündigte Darazs eine interne Aufarbeitung an, "einige Dinge" gehörten angesprochen.
Als Konsequenz muss der Wiener seinen Posten nach lediglich fünf Monaten wieder räumen und an Schopp übergeben, der am Dienstagnachmittag seine erste Trainingseinheit leiten wird.
Pflichtspiel-Debüt im Linzer Derby
(Artikel wird unterhalb fortgesetzt)
Darazs & Co.: Die LASK-Cheftrainer der letzten 20 Jahre
Sein Pflichtspiel-Debüt wird der neue LASK-Coach ausgerechnet im Auswärtsderby gegen den FC Blau-Weiß Linz (14. September, 19:30 Uhr im LIVE-Ticker >>>) geben.
Schopp war in seiner zweiten Amtszeit seit Dezember 2022 beim TSV Hartberg engagiert, übte in der Oststeiermark ebenfalls die Doppelfunktion als Cheftrainer/Sportdirektor aus. Von 2018 bis 2021 war der Grazer ebenfalls schon in Hartberg tätig.
Mit den Hartbergern schaffte er insgesamt zweimal den Sprung in die Top 6 und trat mit ihnen 2020/21 in der Qualifikation zur UEFA Europa League an. Zwei weitere Male zog Schopp mit dem TSV ins nationale Europacup-Playoff ein.
Der Neo-Trainer nimmt seinen bisherigen Assistenten Alexander Marchat mit in die Stahlstadt.
Schopp will nicht nur an alte Erfolge anknüpfen
Schopp "geht mit großer Motivation an die neuen Aufgaben beim LASK heran. Sowohl in der heimischen Liga als auch international wartet eine spannende Aufgabe, auf die ich mich sehr freue. Ziel mit dieser Mannschaft kann es nur sein, nicht nur an die Erfolge der vergangenen Jahre anzuknüpfen, sondern weitere Schritte nach vorne zu machen".
CEO Dr. Siegmund Gruber erklärt den Umbruch folgendermaßen: "Die Entwicklung und die Leistungen in den letzten Wochen haben uns dazu veranlasst, diesen Schritt zu setzen und einen neuen Trainer zu verpflichten. Thomas Darazs hat im Frühjahr in einer schwierigen Phase das Traineramt übernommen und uns auf Platz drei geführt. Dafür gebührt ihm ein großer Dank."
"Wir sind sehr froh, dass wir mit Markus Schopp nun einen sehr erfahrenen Trainer für uns gewinnen konnten, der speziell in Hartberg seit vielen Jahren herausragende Arbeit leistet. Recht herzlich bedanken möchten wir uns auch bei Geschäftsführer Sport Radovan Vujanovic für seine Dienste. Er hat maßgeblich dazu beitragen, dass wir in den vergangenen Jahren regelmäßig einen Europacupstartplatz erreicht haben."
Hartberg wurde von Wechselwunsch überrascht
Für Hartberg-Geschäftsführer und -Obmann Erich Korherr kam Schopps Wechselwunsch "sehr überraschend. Wir befinden uns in einer wichtigen Phase der Meisterschaft und wollen nach der Länderspielpause den ersten Saisonsieg einfahren. Diese Entwicklung ändert natürlich einiges, aber wir werden Ruhe bewahren, wie wir es immer tun."
Der Abschied der sportlichen Speerspitze sei "sehr schade, aber es zeigt einmal mehr, dass der TSV Hartberg ein großartiges Sprungbrett für größere Vereine ist". Man werde den Trainermarkt sondieren und wolle den eingeschlagenen Weg "auf alle Fälle" fortsetzen.
"Eine Tür geht zu, eine neue Tür wird aufgehen. Wir werden die Herausforderung mit Sicherheit meistern und wir sind überzeugt, dass wir eine gute Saison mit einer intakten Mannschaft spielen werden", so Korherr abschließend.