Der SCR Altach lebt!
Die Vorarlberger haben nach dem 3:0-Auswärtssieg bei Admira Wacker (Spielbericht >>>) in der vorletzten Bundesliga-Runde ihr Schicksal plötzlich wieder in der eigenen Hand und können mit einem Sieg gegen die WSG Tirol am kommenden Freitag den Klassenerhalt fixieren.
Altach war in der Südstadt zum Siegen verdammt, selbst ein Punkt hätte nicht gereicht, um die Chance auf einen Bundesliga-Verbleib am Leben zu halten.
"Immer hat man gehört, 'Altach ist eh Fix-Absteiger'. Wir haben aber an uns geglaubt, haben versucht, die Öffentlichkeit auszublenden und haben hart gearbeitet", erklärt Atdhe Nuhiu nach dem Spiel vor dem "Sky"-Mikro. "Heute war das auch ein bisschen ein Zurückgeben vom Fußballgott, dass wir uns da noch im Spiel halten bis zum letzten Spieltag."
Zwischenbrugger: "Niemand hat ans uns geglaubt"
"Im Endeffekt hat niemand an uns gegbaubt. Wir haben an uns geglaubt. Heute haben wir gezeigt, was in uns steckt. Wir leben und haben ein Endspiel - wenn wir das gewinnen, schaffen wir den Klassenerhalt", weiß Jan Zwischenbrugger, dass man noch lange nicht am Ziel angekommen ist.
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
Dem ist sich auch Cheftrainer Ludovic Magnin bewusst: "Die Euphorie ist gut und recht und schön. Aber als Trainer muss ich dafür sorgen, dass wir am Boden bleiben, dass wir die gleiche Leidenschaft auf den Platz bringen. Wir haben die Zukunft in der eigenen Hand, aber wir haben noch einen großen Schritt zu machen."
Magnin: "Haben Spaß, gemeinsam zu leiden"
Bevor der Fokus auf das Schicksalssspiel kommende Woche gegen die WSG Tirol gerichtet wird, soll allerdings ein Rückblick auf das Schicksalsspiel am Samstag gegen die Admira gestattet sein. Ein Spiel, bei dem der Matchplan der Altacher voll aufging.
Oder doch nicht? "Komplett nicht. Ich hätte gerne vorher die Tore gemacht", so Magnin. Man sei zwar gut gestartet, habe die Admira allerdings wieder ins Spiel reingelassen. "Das war meine Botschaft an die Mannschaft. Wenn wir die Klasse halten wollen, müssen wir Spaß haben, gemeinsam zu leiden. Das haben sie gemacht."
"So lange es 0:0 steht, brauchst du einen Moment, der dir die Dose öffnet", erklärt Magnin. Mit dem Führungstreffer von Nuhiu in der 70. Minute schwang das Pendel dann auch wieder auf Seiten der Vorarlberger.
Nuhiu und Reiter mit Botschaften ans Trainerteam
"Natürlich war es ein wichtiges Tor in diesem Moment des Spiels", erklärt Nuhiu, der sofort Richtung Bank stürmte. "Ich bin zu unserem Co-Trainer gelaufen, weil er mir vor dem Spiel was gesagt hat, was ich nicht öffentlich machen muss, aber das hat mich sehr berührt. Ich wollte ihm meine Dankbarkeit aussprechen, deshalb bin ich zu ihm gelaufen."
Der Stürmer-Routinier war nicht der einzige, der nach einem Tor den Weg zum Trainerteam suchte. Dominik Reiter riss sich beispielsweise sein Trikot vom Leib, um sich vor Magnin zu präsentieren.
"Wir haben mit Domo (Anm. Dominik Reiter) geredet und gesagt, ich erwarte, dass er mehr macht für die Mannschaft. Er hat mir gezeigt, 'ich verdiene es, auf dem Platz zu sein'. Super Geschichte, dass er sich das gemerkt hat in diesem Moment", scheinen die Winkelzüge des Schweizers zu fruchten.
Magnin dreht in der Südstadt wieder seine Wett-Runden
Aufgegangen ist auch wieder mal eine Wette des "Sky"-Teams, dass Magnin wieder mal dazu aufforderte, bei einem Sieg ein paar Runden um den Platz zu drehen.
"Die Kollegen im Podcast haben mich dazu hingezogen, ich muss wieder vier Runden machen, aber ich glaube, Sie müssen mir so eine Wette jede Woche anbieten, weil so gewinnen wir - und es tut mir gut! Mein Bauchfett geht weg, wenn ich vier Runden mache", ist der Altach-Cheftrainer nach diesem Tag gut zum Scherzen aufgelegt.