Rapid schlittert immer tiefer in die Krise.
Trainer Damir Canadi nimmt nach der 1:2-Pleite bei Angstgegner Wolfsberg die Schuld auf sich.
Warum? "Weil wir das Spiel verloren haben. Es ist meine Aufgabe, die Mannschaft erfolgreich zu machen, aber wir schaffen es nicht. Ich schwöre die Mannschaft ein und bereite sie die ganze Woche vor. Das sind die Dinge, die ich mir vorwerfen kann", erklärt der 46-Jährige gegenüber "Sky".
In elf Pflichtspielen unter Canadi feierten die Wiener nur zwei Siege.
"Es zählen die Fakten"
Nach drei Frühjahrs-Partien sind die Hütteldorfer nach wie vor sieglos und stehen mit nur zwei Punkten da.
"Wenn man alle drei Spiele sieht, war wesentlich mehr drinnen. Aber es zählen die Fakten und die besagen einfach, dass wir nur zwei Punkte geholt haben. Damit sind wir nicht zufrieden. Wir werden weiter daran arbeiten, mehr können wir eh nicht tun", meint Canadi, der die Frage nach einer Krise bejaht: "Das ist so. Soll es eine Krise sein, das müssen wir so annehmen. Rapid hatte am Saison-Anfang höhere Ziele."
Ausschlaggebend für die Niederlage in Wolfsberg waren für den Coach die mangelnde Chancenwertung beziehungsweise das Abwehrverhalten bei den beiden Freistoß-Treffern dern Kärntner.
"Diese zwei Tore dürfen so nicht fallen"
24 Torschüsse standen am Ende für Grün-Weiß zu Buche - Bestwert in der Ära Canadi. Mehr als zum zwischenzeitlichen Ausgleich von Mario Sonnleitner reichte es jedoch nicht.
"Wir müssen bei den Abschlüssen ganz einfach konsequenter werden", moniert Canadi, der es jedoch schon selbst nicht mehr hören kann, dass sich seine Mannschaft nicht selbst belohnt: "Das kennen wir jetzt schon, das will ich auch gar nicht mehr wiederholen. Vorige Woche sind wir so dagestanden, jetzt stehen wir wieder so da. Das tut natürlich weh."
Wollte der Ball vorne nicht oft genug rein, erlaubte es man dem WAC hinten zu einfach, zwei Mal zu jubeln. "Diese zwei Tore dürfen so nicht fallen", kritisiert der Trainer und verweist darauf, dass man die Mannschaft im Vorfeld über die Freistoß-Variante des WAC, die zum 1:0 geführt hat, in Kenntnis gesetzt hätte.
Selbstkritik statt Schiedsrichter-Kritik
Dass die eine oder andere Schiedsrichter-Entscheidung unglücklich ausgefallen sei, dürfe indessen keine Ausrede sein. Selbstkritik ist für Canadi das Gebot der Stunde - dies fängt beim Coach selbst an und würde auch für die Spieler gelten:
"Dem brauchen wir nicht nachzuweinen. Wir hatten in der ersten Halbzeit durch Traustason und zwei Mal Schaub hochkarätige Situationen. Da müssen wir selbstkritisch sein. Da fehlt mir auch diese Überzeugung, dass du dieses Tor machen willst. Aus fünf Metern lasse ich mir die Situation nicht mehr nehmen. Aber wie gesagt: Ich werde mit der Mannschaft weiterarbeiten, nehme das gerne an. Wir werden schauen, dass wir solche Spiele wieder gewinnen können."