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Showdown in Graz und Salzburg: Euphorie, Angst und Freiheit

In Graz herrscht ein Zustand zwischen Euphorie und Angst. Die Salzburger setzen auf "Freiheit" und "Leichtigkeit".

Showdown in Graz und Salzburg: Euphorie, Angst und Freiheit Foto: © GEPA

Die Anspannung ist groß. In der ADMIRAL Bundesliga fällt am Sonntag erstmals seit langem wieder eine Meisterschaftsentscheidung am allerletzten Spieltag.

Die Ausgangslage ist relativ einfach. Wenn Sturm gegen Klagenfurt siegt (ab 17:00 Uhr im LIVE-Ticker >>>), entrohnen die Grazer Serienmeister Salzburg. Die "Bullen" können nur im Fall eines Nicht-Sturm-Sieges und eines Triumphes über den LASK (ab 17:00 Uhr im LIVE-Ticker >>>) den Titel holen.

Salzburg setzt auf Freiheit und Leichtigkeit

In Salzburg sieht man den Druck woanders
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Vor der Saison waren die Steirer noch die Herausforderer, am letzten Spieltag sind die Rollen wohl umgekehrt. "Uns kann nicht viel passieren", lächelt Onur Cinel.

In der Mozartstadt geben sich die Verantwortlichen locker. "Ich spreche von einem Spiel. Ein Spiel sollte man gerne spielen. Da geht es um eine gewisse Freiheit und Leichtigkeit", macht Sportdirektor Bernhard Seonbuchner klar.

"Atmosphäre schaffen" und "Energie aufbauen" sind die schlagenden Phrasen aus der Stadt an der Salzach. 

Serienmeister will Druck aufbauen

Die Nerven seien anderswo gefragt. Mit einer guten Leistung solle Druck in der Merkur Arena aufgebaut werden.

(Text wird unterhalb des Videos fortgesetzt)

"Wenn wir unsere Aufgaben machen, könnte es sein, dass es woanders registriert wird und man dort auch gewinnen muss. Dann könnte ich mir vorstellen, dass diese Erfahrung ein Stück weit fehlt", so Seonbuchner.

Den österreichischen Meistertitel konnten bisher nur zwei Sturm-Spieler einfahren, und das mit Salzburg. So titelerfahren ist der Sturm-Kader >>>

Wird Graz zu Dortmund 2.0?

In Salzburg werden gerne die Erinnerungen an das deutsche Finale des Vorjahrs wach. Borussia Dortmund verspielte gegen Mainz eine sicher geglaubte Meisterschaft an den Abo-Sieger aus München.

"Klar bewegt es sich zwischen Euphorie und Angst."

Christian Ilzer über die Stimmung um Graz

Ilzer gibt zu, dass solche Geschichten auch in der steirischen Landeshauptstadt in den Gedanken kreisen. "Wir sind alles Menschen", gesteht der Sturm-Trainer. Die Frage "Was passiert im Fall eines Scheiterns?" spiele genauso eine Rolle wie "Was passiert im bestmöglichen Fall?" 

Der Sturm-Coach hinterfrage im Fall BVB, warum so etwas passiere und erinnert an positive Beispiele. 

1999 verfolgte der 21-jährige Ilzer die Titelfeier von Osims Sturm Graz
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1989/99 brachte Sturm Graz im Duell gegen den FC Tirol einen Vorsprung auf Rapid über die Ziellinie.

Fan Christian Ilzer war damals mit 21 Jahren vor Ort. "Wir müssen uns dort hinbringen, wo wir im direkten Handeln sind", verweist der heutige Trainer der Grazer.

Ilzer will Gedanken kontrollieren

Die Stimmung in ganz Graz ist angespannt. "Klar bewegt es sich zwischen Euphorie und Angst", gibt Ilzer zu.

Wenn der Traum der "Blackies" in Erfüllung gehen soll, "musst du es schaffen deine Gedanken zu dominieren".

Es gehe darum, sich auf das zu fokussieren, was man kann. Es gelte das Ganze auf das zu reduzieren, was von Sturm-Seite beeinflussbar ist.

Sturm-Coach warnt vor Klagenfurt

Dass es sich dabei um das eigene Match gegen Klagenfurt handelt, liegt auf der Hand.

Bei der Austria wurden bereits zehn Spieler verabschiedet. Ein Vor- oder Nachteil für die Grazer? "Davon sind wir unbeeindruckt. Wir haben gesehen, wie gut Austria Klagenfurt ist", macht Ilzer klar. Die letzten beiden Partien gegen Rapid und LASK hätten die Kärntner mit Pech verloren.

Es wäre eine "mentale Schwäche", den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. Auswärts konnte Sturm sie in der laufenden Saison zwei Mal besiegen, im Heimspiel im August musste sich die Ilzer-Elf mit einem 0:0 begnügen.

Klar ist auch: Für die Pacult-Elf geht es noch um Platz fünf und ein damit verbundenes Ticket im Europacup-Playoff-Finale.

LASK? Cinel: "Da müssen wir uns durchsetzen"

Am Zettel hat der Serienmeister aus Salzburg den schwereren Gegner. Der LASK ist souveräner Dritter, nur vier Punkte hinter den "Bullen".

Für Cinel komme viel auf die Performance seiner Mannschaft an. "Das war vor allem im letzten Spiel gegen Hartberg super, so hätten wir es uns in manch anderem Spiel auch gewünscht", so der Deutsche.

Den LASK beschreibt er als körperliche und intensive Mannschaft. Das gelte in allen Spielphasen. "Da müssen wir uns durchsetzen und zeigen, dass wir die bessere Mannschaft sind, auch weil es bei uns noch um etwas geht. Es wird sehr stark davon abhängen, wer es am Ende mehr will. Das zu zeigen, sind wir uns und unseren Fans schuldig", so der Interimstrainer der Salzburger.

Die "Bullen" wollen den Fans vor Ort noch einmal zeigen, was sie wirklich draufhaben.

Kiteishvili fehlt, Sarakaria und Capaldo vor Rückkehr?

Cinel betont, gute Schritte innerhalb des Teams zu sehen. Personell müsse noch das Training am Samstag abgewartet werden. Nicolas Capaldo könnte zurückkehren.

Auf der anderen Seite fehlt mit Otar Kiteishvili der Spieler der Bundesliga-Saison gesperrt. Ilzer tue dies leid. Bisher konnte man aber fehlende Spieler immer gut ersetzen. Dass konnte Sturm auch 1999, als Ivica Vastic im Meister-Endspiel gesperrt fehlte.

Der Sturm-Trainer kündigte zudem an, dass noch Fragezeichen hinter einigen Einsätzen stehen würden. "Wir sind so aufgestellt, dass wir es geschafft haben, Ausfälle zu kompensieren", so der Sturm-Trainer.

"Es wäre eine mentale Schwäche, wenn ich jetzt am liebsten am Ankickpunkt wäre."

Christian Ilzer

Manprit Sarkaria, der seit zwei Wochen im Training ist, könnte auf der anderen Seite zurückkommen. "Er ist ein möglicher Kandidat für den Kader. Ob er dabei ist oder nicht, möchte ich nicht verraten", so der Sturm-Coach.

Hohes Interesse am Showdown

Klar ist: Die breite Öffentlichkeit blickt am Sonntag in die Landeshauptstädte von Steiermark und Salzburg. Beide Partien sind ausverkauft.

"Wenn es so eine breite Öffentlichkeit bewegt, ist es ein Zeichen, dass wir sehr viel richtig machen", so Ilzer. 

"Ich weiß, dass solche Erfolgserlebnisse, solche Titel verbinden für die Ewigkeit. Dass man sich in die Augen schaut und sofort weiß, was damals passiert ist"

Onur Cinel

Die Mission, Salzburg zu stürzen sei kurz vor dem Abschluss. "Das ist eine große Mission von uns, die unglaubliche Energie freisetzt", so Ilzer. Das schweiße extrem zusammen.

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Aus einer Cup-Feier soll für Sturm eine Double-Party werden. Ilzer erinnert sich gerne an 1999, als die Spieler am Grazer Rasen mit Sambatänzerinnen feierten oder wo er 1998 der Meisterfeier auf einer Laterne beiwohnte.

Titel wäre für die Ewigkeit

"Der Moment, wo du einen Titel einfährst, ist der Moment, der dem Klub und den Fans gehört. Unsere Zeit ist der Weg dorthin, der schweißt zusammen, der lässt dich viele Aufgaben gemeinsam bewältigen", so Ilzer.

Er freue sich auf jeden Moment dorthin: "Es wäre eine mentale Schwäche, wenn ich jetzt am liebsten am Ankickpunkt wäre."

Auf Erinnerungen für die Ewigkeit verweist auch Onur Cinel. "Ich weiß, dass solche Erfolgserlebnisse, solche Titel verbinden für die Ewigkeit. Dass man sich in die Augen schaut und sofort weiß, was damals passiert ist", so der Deutsche.

Es wäre sein erster Titel im Profibereich. "Ich durfte in meiner Trainerkarriere schon den einen oder anderen großen Titel holen", verweist er wohl auf deutsche Meisterschaften im Schalker Nachwuchs.

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