LASK-Präsident Siegmund Gruber äußert sich erstmals nach dem Urteilsspruch des Senat 1 der Bundesliga wegen der Trainingsvergehen der Linzer (Alle Infos>>>) zu den Sanktionierungen gegen seinen Verein.
Auf einer Pressekonferenz kritisiert der 46-Jährige vor allem den Punkteabzug von sechs Punkten für den LASK. "Ich bin generell der Meinung, dass man nicht in die laufende Saison sportlich eingreifen sollte", erklärt Gruber. "Die Punkte, die wir gehabt haben, haben wir uns davor erspielt gehabt."
Auch die öffentliche Kritik am Linzer Einspruch gegen das Urteil kann Gruber nicht nachvollziehen: "Hierzu möchte ich schon festhalten, dass rechtsstaatliche Prinzipien auch für den LASK gelten."
Die Linzer legen ihre Hoffnungen auf Strafmilderung in das Protestkomitee der Bundesliga: "Wir hoffen hier, dass wir gehört werden in einer Form, die für uns akzeptabel ist."
Gruber: "Wollten Mannschaft schützen"
Zudem sei das Mannschaftstraining in einer Phase, in der wegen der Anti-Corona-Maßnahmen eigentlich nur Kleingruppentraining erlaubt war, nicht durchgeführt worden, um einen sportlichen Vorteil daraus zu ziehen, wiederholte Gruber die Argumentation des Klubs von Mitte Mai, als die Causa aufgeflogen war. Man wollte die Mannschaft medizinisch schützen - auch vor Verletzungen. "Das war der Animo."
Gruber brach in diesem Zusammenhang eine "Lanze" für die sportliche Leitung. Als Beispiel erwähnte er deren sofortige Zustimmung, als Titelrivale Salzburg Ende Februar darum gebeten hatte, wegen der witterungsbedingten Verschiebung des Europa-League-Heimspiels gegen Eintracht Frankfurt um einen Tag den weiteren Spielplan zu ändern.
Warten auf das Protestkomitee
Den letztlich ebenfalls um einen Tag verschobenen Cup-Halbfinalschlager zwischen den beiden Klubs gewann Salzburg mit 1:0. "Wenn es der sportlichen Leitung nur darum geht, mit unfairen Mitteln einen Titel zu gewinnen, hätten wir da auch schon Möglichkeiten gehabt", argumentierte Gruber.
Das Urteil des Senat 1 ist dem LASK laut eigenen Angaben noch nicht in der Langfassung zugegangen. Nach Erhalt haben die Linzer 14 Tage Zeit, das Protestkomitee anzurufen. Dessen Entscheidung würde wohl ein bis zwei Wochen auf sich warten lassen. Der Liga-interne Instanzenzug wäre mit dem Protestkomitee abgeschlossen. Dem LASK bliebe danach aber noch der Gang vor das Ständige Neutrale Schiedsgericht. "Wir konzentrieren uns auf die Dinge, die wir beeinflussen können", sagte Gruber.