Endstand
2:1
1:1, 1:0
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Geduld bleibt eine Tugend bei Beljo und Schaub

Mit dem Tor bzw. Assist lieferten beide Rapidler ein noch zu seltenes Erfolgserlebnis. Warum Robert Klauß von einer Steigerung des Duos überzeugt ist.

Geduld bleibt eine Tugend bei Beljo und Schaub Foto: © GEPA

Matthias Seidl entschied das 343. Wiener Derby durch den Siegtreffer zum 2:1 für den SK Rapid (Spielbericht >>>), für den neuen Kapitän das erste Saisontor in der ADMIRAL Bundesliga.

Schon zuvor trug sich auch ein Duo in die Scorerliste ein, für das persönliche Erfolgserlebnisse nicht minder wichtig sind: Dion Beljo als Schütze und Louis Schaub als Assistgeber der 1:0-Führung.

Für Heimkehrer Schaub war die entscheidende Verlängerung der Flanke von Jonas Auer der erste Scorerpunkt im elften Einsatz.

Leihgabe Beljo hatte seinerseits schon vier Saisontore in den drei Bewerben zu Buche stehen, hat angesichts seiner Spielzeit aber schon noch mit Anlauf- und Effizienzschwierigkeiten zu kämpfen. Unvergessen etwa seine vergebene Chance beim Auswärtsspiel in Braga.

Beljo zeigt Klauß schon mehr

Beim Derby-Tor war das Glück aufseiten des 22-jährigen Kroaten. Etwas überrascht kam er zum Kopfball, der gegen die Laufrichtung von Samuel Sahin-Radlinger in die richtige Ecke kullerte.

In der angespannten Personalsituation umso wichtiger, dass die einsatzfähigen Stammspieler treffen. Für Sturmkollege Guido Burgstaller war das Derby der erste Einsatz nach der Verletzungs-Auszeit, Neuzugang Ryan Mmaee ist noch nicht fit und Newcomer Nikolaus Wurmbrand macht gerade erst seine Bundesliga-Erfahrungen.

Wie geht's eigentlich...? So schlagen sich die Rapid-Abgänge

Für Robert Klauß ist das Vertrauen in Beljo gut begründet: "Es hat sich bei ihm schon angedeutet. Er hat sehr, sehr gut trainiert und die Bude getroffen - auch aus Situationen, in denen man normalerweise kein Tor macht."

Auch im Derby sei er trotz des glücklichen Ablaufs des Treffers an der richtigen Stelle gestanden: "Und es wird sicherlich auch im Kopf bleiben, wenn er vor der West im Derby trifft. Das gibt ihm hoffentlich einen Push."

Ein wichtiges Erfolgserlebnis auf dem Entwicklungsweg

In der abgelaufenen Saison war Beljo beim FC Augsburg nur Joker, kam lediglich dreimal von Beginn weg zum Einsatz und konnte auch nicht mit Scorern aufzeigen.

Dementsprechend waren die ersten leicht "rostigen" Wochen für den Rapid-Trainer kein Wunder. "Er kam zu uns und hatte vorher sehr wenig gespielt. Das macht auch etwas mit einem jungen Spieler. Du brauchst Rhythmus, du brauchst Vertrauen. Das hatte er nicht und wir können es ihm geben."

"Wir haben ihn nicht geholt, um in drei Monaten die Welt einzureißen, sondern damit er langfristig ein prägender Spieler ist. Er ist auf dem Weg dahin."

Klauß über Schaub

Beljo sei mit seiner Ausbeute bis dato selbst nicht zufrieden: "Er hat falsche Entscheidungen getroffen, aber steigert sich mit jedem Spiel und hat schon in Wolfsberg eine gute Partie gemacht, aber er hatte das Glück nicht im Abschluss. Ja, es geht noch mehr, aber das Tor heute war schon sehr wichtig für mich", so Klauß.

Beljo gibt Burgstaller Freiheiten

Guido Burgstaller darf sich erst seit der Schlussphase der letzten Saison wieder an einen Sturmpartner gewöhnen, durch das Zusammenspiel mit Beljo genießt auch er wieder neue Freiheiten.

"Ich fühle mich sehr wohl, wenn wir zu zweit vorne spielen. Wie wir Fußball spielen und uns in die Zwischenräume bewegen, da kann man kurz auch bisschen Freigeist sein, muss nicht immer gewisse Positionen halten. Das kommt mir schon sehr entgegen und macht einfach Spaß", meinte der Routinier gegenüber LAOLA1.

Schaub soll nicht die Welt einreißen

Auch Schaub lief den Erwartungen in der Anfangsphase der Saison noch nach, hat sich seither aber auf ein akzeptableres Niveau zurückgearbeitet.

"Man sieht bei ihm, dass gerade nicht viel fehlt, dass auch für ihn mal mehr Scorerpunkte rauskommen. Er ist unterwegs, positioniert sich gut, ist immer aktiv. Aber im Endeffekt fehlt immer so ein bisschen, mal ein Tor zu schießen, mal einen Assist zu haben. Die braucht man eben als Offensivspieler, als Zehner auch", will Rapids Trainer nicht zu viel Druck machen.

"Er ist sehr fleißig, nimmt viel auf und setzt viel von dem um, was wir sehen wollen. Deswegen tun wir gut daran, nicht zu viel Druck aufzubauen. Wir haben ihn nicht geholt, um in drei Monaten die Welt einzureißen, sondern damit er langfristig ein prägender Spieler ist. Er ist auf dem Weg dahin und reflektiert genug, dass er weiß, wo er sich noch steigern kann."

Für Rapid stehen vor der Länderspielpause nun zwei englische Wochen an, in denen Beljo und Schaub Gelegenheiten haben werden, diese nächsten Schritte zu machen.


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