Endstand
1:1
0:1, 1:0
news

Rapid: Minimalistisch das Minimalziel erreicht

Ersatzgeschwächte Hütteldorfer können in Klagenfurt nicht begeistern, sind aber weiter im Soll.

Rapid: Minimalistisch das Minimalziel erreicht Foto: © GEPA

Auch ohne seine beiden Offensivstars Guido Burgstaller und Marco Grüll hat sich der SK Rapid für die Meistergruppe in der ADMIRAL Bundesliga qualifiziert.

Das Fehlen der nach den Derby-Eskapaden gesperrten Schlüsselspieler war den Hütteldorfern im letzten Spiel des Grunddurchgangs gegen Austria Klagenfurt anzumerken. Nur einen einzigen Abschluss konnte Rapid in Hälfte eins verzeichnen, glücklicherweise landete dieser sofort im Netz.

Trotz des späten Gegentreffers und der überaus zähen Schlussphase herrscht bei den "Grün-Weißen" nach dem Spiel gute Stimmung. Zumindest auf dem Platz setzt sich der positive Trend fort, im Jahr 2024 ist man weiterhin ungeschlagen.

Mit "angezogener Handbremse" Ziel erreicht

Cheftrainer Robert Klauß ist nach dem Einzug in die Meistergruppe zufrieden: "Wir sind sehr froh, dass wir es geschafft haben. Das war das Ziel, mit dem wir im November angetreten sind", meint der Deutsche.

Die Bilanz des 39-Jährigen liest sich nicht schlecht: In neun Pflichtspielen unter Klauß ging Rapid nur einmal als Verlierer vom Platz und holt im Schnitt zwei Punkte pro Spiel.

Die Partie in Klagenfurt bewertet Klauß wie folgt: "Wir hatten einen guten Start, dann aber sehr nachgelassen. Wir waren gehemmt, man hat gemerkt, dass die Jungs Angst hatten und nervös waren. Das 1:0 fiel dann zu einem sehr günstigen Zeitpunkt", gibt der Trainer zu.

Mit der zweiten Halbzeit ist er - abgesehen vom Gegentreffer ("Das war nicht gut verteidigt") - aber zufrieden: "Da hatten wir mehr Kontrolle über das Spiel und bis zur 70. Minute wenig zugelassen."

Im Anschluss entwickelte sich ein wahres Geduldsspiel, bei dem beide Mannschaften ohne Ambitionen nach vorne den Schlusspfiff herbeisehnten. Laut dem Deutschen spielte Rapid bis zum Ende mit "angezogener Handbremse", um gegnerische Konter zu vermeiden.

Unterm Strich ist es "ein Punkt, den wir mitnehmen, Es war minimalistisch heute, aber in Summe steht die Quali für die Meistergruppe und das ist alles, was zählt."

Der Blick wird nun nach vorne gerichtet. Für Klauß ist klar: "Wir wollen klettern!"

Querfeld jüngster Kapitän der Vereinsgeschichte

Für die junge Mannschaft dürfte das Nervenspiel im Wörthersee Stadion einen überaus wichtigen Lernprozess darstellen. Mit Michael Sollbauer und Lukas Grgic standen nur zwei Spieler über 23 in der Startelf der Hütteldorfer, zudem brachte Klauß in der zweiten Halbzeit die beiden Teenager Furkan Dursun (18) und Jovan Zivkovic (17) von der Bank.

Dursun durfte in einem der wichtigsten Spiele der bisherigen Saison sein Debüt in der Bundesliga feiern: "Es war sehr emotional. Ich bin sehr glücklich", bewertet er sein Debüt.

Passend dazu führte Innenverteidiger Leopold Querfeld seine Mannschaft zum ersten Mal als Kapitän aufs Feld und ist mit seinen 20 Jahren nun der jüngste Rapid-Spieler aller Zeiten, der jemals die Schleife tragen durfte:

"Das hat mich natürlich extrem stolz gemacht", erzählt Querfeld nach dem Spiel, "Trotzdem habe ich meine Rolle nicht anders gesehen als in anderen Spielen. Für mich persönlich ist es immer ein Ziel, die Mannschaft anzuführen und Verantwortung zu übernehmen."

Die Erleichterung ist auch bei ihm nach dem Erreichen des "ersten Saison-Minimalziels" groß, auch wenn Querfeld zugibt: "Meine persönlichen Ziele sind immer höher, ich hätte heute natürlich gerne drei Punkte geholt. Man hat glaube ich gemerkt, dass es mit den verschiedenen Wechseln in der Startformation nicht so einfach war. Ich muss aber auch Klagenfurt ein Lob aussprechen, die das sehr gut gemacht haben."

Schlussendlich spricht Torschütze Christoph Lang aus, was viele Rapid-Fans am Sonntag denken: "Uns ist allen ein großer Stein vom Herzen gefallen. Wir haben uns das am Ende wirklich verdient!"


Kommentare