Dem SV Mattersburg stehen wohl schwere Zeiten bevor. Einem der Hauptsponsoren des SVM, der Commerzialbank Mattersburg, ist von der Finanzmarktaufsicht (FMA) die Fortführung des Geschäftsbetriebs untersagt worden.
Es liegt der Verdacht nahe, dass die Bilanzen des Instituts seit Jahren frisiert wurden. Es soll eine Strafanzeige der FMA folgen, auch die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) wird ermitteln.
Besonders pikant: Vorstandsdirektor der Commerzialbank ist Mattersburg-Präsident Martin Pucher. Er und seine Vorstandskollegen der Regionalbank sind zurückgetreten. Pucher ist seit 1988 Präsident des SV Mattersburg und hat sich rund um den SVM ein kleines Firmenimperium aufgebaut. Pucher ist auch Geschäftsführer der SVM Profisport GmbH, zu der unter anderem eine Sportstättenerrichtungs- und -betriebsgesellschaft gehört. Pucher kündigt kurz nach Bekanntwerden seines Skandals seinen Rückzug beim SV Mattersburg an.
Die schwerwiegenden Probleme der Commerzialbank, die ein wesentlicher Geldgeber des SV Mattersburg ist, werden wohl enorme Auswirkungen auf den Bundesligisten haben. Ob gar der Fortbestand des Klubs gefährdet ist, ist aktuell noch nicht abschätzbar.
Millionen wohl weg
Die Mattersburger Commerzialbank steht nach dem Bilanzskandal vor der Liquidation. "An einen Fortbestand ist in keinster Weise zu denken. Die Bank ist zu liquidieren", betont Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz.
Viele Unternehmen und Privatpersonen würden durch den Bilanzskandal "höchstwahrscheinlich am Ende des Tages sehr viel Geld verlieren", sagt Doskozil. Die Höhe des Schadens sei derzeit noch nicht absehbar. Die Finanzmarktaufsicht habe ihm jedoch mitgeteilt, dass die Lage "dramatisch" sei, so der Landeshauptmann.