Nach der Rapid-Legende Didi Kühbauer gibt mit Ranko Popovic nun eine Sturm-Ikone beim SKN St. Pölten den Ton an.
Der neue Cheftrainer der Niederösterreicher macht aus seiner tiefen Verbundenheit mit den Schwarz-Weißen keinen Hehl - auch wenn er am Ende seiner Spielerzeit in Graz am Abstellgleis landete und einen Zwist mit Mäzen Hannes Kartnig austrug.
"Sturm ist Liebe, Religion und Leidenschaft für mich. Ich kann auf Deutsch schwer ausdrücken, was dieser Verein für mich bedeutet", sagt Popovic zur APA und verdeutlicht seine Liebe mit einer Anekdote.
"Hätte mich bei Wechsel zum GAK schmutzig gefühlt"
"Ich habe danach ein gutes Angebot vom GAK gehabt, aber das war unmöglich. Ich hätte mich schmutzig gefühlt, denn die Sturmfans haben mich lieb gehabt", so der 51-Jährige.
Popovic blickt auf eine erfahrungsreiche, internationale Karriere als Spieler und Trainer zurück. Zuletzt war er ein Jahr lang erfolgreich als Cheftrainer in Indien tätig, davor u.a. in Spanien bei Real Saragossa und in Japan.
Einen Namen in Österreich machte er sich bereits in den 1990er-Jahren in über 100 Spielen als Verteidiger bei Sturm Graz. "Sturm ist meine Liebe auf den ersten Blick und wird es auf ewig bleiben", sagte Popovic am Dienstag. Von 1997 bis 2001 war "Popo" Teil der legendären Mannschaft von Sturms Jahrhunderttrainer Ivica Osim. "Ivica ist ein besonderer Mensch für mich, wir haben oft Kontakt. Er ist hauptschuldig daran, dass ich jetzt Trainer bin."
Irgendwann Sturm-Trainer? "Liegt nicht an mir"
Die Frage, ob er früher oder später wie Kühbauer möglichen Lockrufen seines Herzensvereins erliegen könnte, verbat sich Popovic - zumindest derzeit.
"Wo immer ich bin, gebe ich mein Bestes. Ich bin jetzt mit hundertprozentigem Fokus Trainer von St. Pölten. Lassen wir das Leben Leben sein, schauen wir, was kommt. Ob ich einmal Sturm-Trainer werde, das liegt nicht an mir."
Sein aktulles Ziel lautet Top-Sechs mit dem SKN. "Ich werde am Anfang nicht viel verändern. Die Mannschaft steht kompakt, ist sehr organisiert, ich möchte diese Stabilität beibehalten. Aber wir spielen nicht nur bis Weihnachten. Wir müssen und werden uns entwickeln", so Popovic.