Zwei Punkte und zwei Tore in sieben Runden der Qualifikationsgruppe. Ein Sieg aus den letzten 18 Spielen. Und auch der letzte Strohhalm Trainereffekt verpuffte bei der Rückkehr von Gerald Baumgartner am SKN-Chefsessel rasch.
Mit der Niederlage in der Südstadt ist das rettende Ufer aus Sicht St. Pöltens bereits fünf Zähler entfernt. Bei drei ausstehenden Runden sind Siege gegen Altach, Austria Wien und Hartberg Pflicht, sollte das Abenteuer Bundesliga nach fünf Saisonen nicht in der Relegation münden.
Für Baumgartner scheint eine schwierige Mission zum Himmelfahrtskommando zu werden. Auch wenn sich der 56-Jährige im "Sky"-Interview kämpferisch und optimistisch zeigt: "Wir müssen weitertun und die Köpfe frisch bekommen. Es heißt positiv bleiben und alles probieren. Es sind noch neun Punkte zu vergeben, da werden wir jetzt nicht die Flinte ins Korn werfen."
Admira-Tor? "Denke, man kann das Foul geben"
(Text wird unter dem Video fortgesetzt.)
Damit das Unterfangen Klassenerhalt aber klappt, muss sich im Offensivspiel einiges ändern. Während die Admira im Niederösterreich-Derby mit Kompaktheit und Aggressivität punktet, besteht bei St. Pölten ausgerechnet im Schlüsselspiel gegen den Abstieg viel Luft nach oben.
"Ich denke, vom Start weg war das sehr umkämpft", ordnet Baumgartner die Partie ein. "Schlüsselszene war aber das 1:0, das wir bekommen haben. Den Michi (Steinwender, Anm.) haben wir in der Aktion verloren, auch Luxbacher musste früh raus."
Damit spricht Baumgartner die Szene in der 32. Minute an, wo SKN-Schlussmann Christoph Riegler weit außerhalb des Sechzehners mit Abwehrmann Michael Steinwender zusammenkracht und der Weg für Admiras David Atanga frei war. Riegler sah in der Aktion ein Foulspiel von Atanga und bekommt dabei Zuspruch von seinem Coach.
"Ich denke, man kann das Foul geben", so Baumgartner, der auf weitere Proteste verzichtet: "Es ist aber so passiert."
Baumgartner: "Dürfen Nerven nicht verlieren"
Neben dem Rückstand musste St. Pölten den Ausfall von Steinwender wegstecken, der nach minutenlanger Behandlung mit Trage und Halskrause vom Feld getragen wurde. Kurz vor der Halbzeit erfolgte der nächste Nackenschlag, als Adduktorenprobleme Daniel Luxbacher einen Strich durch die Rechnung machten. Mit Schlusspfiff erwischte es auch noch Innenverteidiger Luan, der gestützt in die Kabine humpelte.
"Wir haben drei Ausfälle, dürfen die Nerven aber jetzt nicht verlieren und müssen weiterarbeiten", fordert Baumgartner, der nach der Derby-Pleite seine Schützlinge im Spielerkreis aufbaute. "Die Spieler sind nach der Niederlage natürlich enttäuscht. Wir müssen zusammenstehen und als Team funktionieren. Gut, dass es am Dienstag gleich weitergeht."
2. Liga? Baumgartner bleibt positiv
Auf die düstere Wolke 2. Liga, die über St. Pölten schwebt, wird Stand jetzt keine Rücksicht genommen. Zumal der direkte Gang in die Zweitklassigkeit nicht möglich ist, sondern erst Relegationsspiele gegen Wacker Innsbruck oder Austria Klagenfurt bevorstehen.
"Mit der 2. Liga beschäftigen wir uns nicht. Wir werden es (Relegation, Anm.) im Auge haben, wer auf uns zukommen kann. Ich gehe sehr positiv an die Sache heran."
Um das Worst-Case-Szeario abzuwenden, muss St. Pölten am Dienstag (ab 18:30 Uhr im LIVE-Ticker >>>) gegen Altach dringend punkten und gleichzeitig auf einen Ausrutscher der Konkurrenz hoffen.