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SKN St. Pölten: Ambichls Tor als echte Rarität

Das SKN-Urgestein in mehrerlei Hinsicht in ungewohnter Rolle.

Es gibt Dinge, die sieht man nur ganz selten. Ein Bundesliga-Tor von Michael Ambichl etwa. Oder ein Tor eines Innenverteidigers aus dem Spiel heraus.

Und ganz, ganz selten sieht man sogar beides gleichzeitig.

Der Treffer zum 2:2-Endstand im Duell zwischen der Wiener Austria und dem spusu SKN St. Pölten war tatsächlich eine Rarität. Spielbericht >>>

Der nicht unbedingt für seine Goalgetter-Qualitäten bekannte Ambichl eilte als Innenverteidiger mit nach vorne, um am gegnerischen Sechzehner einen Angriff erfolgreich abzuschließen. „Er hat schon seine Qualitäten im Abschluss“, verteidigt Goalie Christoph Riegler den 27-Jährigen.

"...sonst wäre ich eh nicht nachgekommen"

Gut, das mag vielleicht sein. Aber was hatte das SKN-Urgestein, das vor über zehn Jahren sein Profi-Debüt gegeben und mittlerweile 320 Spiele für die „Wölfe“ bestritten hat, in der 78. Minute überhaupt da vorne zu suchen?

„Ich habe den Ball hinten abgefangen, habe mir gedacht, dass jetzt die Chance da ist, mitzulaufen, weil viel Raum war. Gott sei Dank habe ich mich richtig entschieden“, lacht Ambichl.

Dabei war es schon eine Herausforderung, mit Husein Balic, der mit seinem Tempodribbling einige Austrianer stehen ließ, überhaupt Schritt zu halten. „Er ist eine schöne Rakete. Zum Glück hat er am Sechzehner ein bisschen abgebremst, sonst wäre ich eh nicht nachgekommen. Dann hatte ich Glück, dass mir der Ball vor die Füße fällt. Aber dieses Glück haben wir erzwungen“, grinst der Torschütze. Das Tor im VIDEO >>>

Eine gute Nase

"Vielleicht hat er mir ja zugeschaut, als ich noch gespielt habe."

Trainer Ranko Popovic

Sein Trainer Ranko Popovic fühlte sich gar ein wenig an sich selbst erinnert: „Vielleicht hat er mir ja zugeschaut, als ich noch gespielt habe. Wir haben das damals auch so gespielt."

Nachsatz: „Er hat eine gute Nase, antizipiert im Spiel gut. Er hat einen guten Ausflug gemacht und diesen mit einem schönen und wichtigen Tor abgeschlossen.“

Seit einiger Zeit darf Ambichl, gelernter zentraler Mittelfeldspieler, in der Innenverteidigung ran. Wenn er ran darf, denn zu Saisonbeginn sah er unter Trainer Didi Kühbauer überhaupt kein Land und auch unter Popovic ist er alles andere als Stammkraft. Im Sommer läuft sein Vertrag aus.

Popovic lobt ihn jedenfalls: „Er hat hinten die Ruhe und spielt gute Pässe.“ Und gegen die Austria strahlte er auch in seiner defensiven Rolle Torgefahr aus, erzielte nicht nur sein erstes Bundesliga-Tor seit fast zwei Jahren, sondern bereitete mit einem Freistoß auch noch das 1:0 vor.

Stürmer stehen verletzungsbedingt ja auch keine zur Verfügung bei den Niederösterreichern. „Wir schießen trotzdem Tore, lassen uns immer was Neues einfallen – beim ersten Tor hat ein Standard herhalten müssen, beim zweiten habe ich halt mal von hinten durchlaufen müssen“, lacht Ambichl.

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