Das erste Heimspiel unter Interimstrainer Maximilian Ritscher konnte der LASK mit 6:0 klar für sich entscheiden (zum Spielbericht >>>). Damit stehen die Linzer frühzeitig als Sieger der Qualifikationsgruppe fest.
Doch die Geschichte des Nachmittags war eine andere: Kurz vor 16:00 Uhr veröffentlichte das Fankollektiv "Landstrassler" eine Stellungnahme, indem sie LASK-CEO Siegmund Gruber zum Rücktritt auffordern. In diesem Statement wird Gruber vereinsschädigendes Verhalten vorgeworfen, die Fans appellieren an ihn, den LASK "freizugeben und von seiner Alleinherrschaft zu befreien".
Die Kernaussagen der Stellungnahme >>>
Zu Spielbeginn wurde ein Spruchband aufgezogen, das die Unzufriedenheit der Fans mit dem CEO widerspiegelte.
Die konkrete Botschaft lautete: "Das Fass schon lange voll, doch jetzt läuft es über. Der letzte Geduldsfaden gerissen, die Dialogbereitschaft vorüber. Der neueste Skandal nur Sinnbild einer Fehlentwicklung seit Jahren. Das Schicksal des Vereins in den Händen eines Exzentrikers und Egomanen. Zu Ignoranz bei Fananliegen kommen sportliche Entscheidungen ohne Substanz - stets gepaart mit Abgehobenheit und Ignoranz. Höchste Zeit das Kind beim Namen zu nennen - für die Zukunft unseres Vereins und um sich weiter in den Spiegel schauen zu können. GRUBER RAUS!"
Entrup: "Kann das in irgendeiner Art und Weise nachvollziehen"
Der Protest der Fans gipfelte in "Gruber raus"-Sprechchören, die mehrmals pro Halbzeit angestimmt wurden - besonders zu Spielbeginn war die Stimmung emotional aufgeladen.
Trotz der Galavorstellung des LASK war nach Spielende ebenjene Aktion der Fans das bestimmende Thema. Maximilian Entrup, der auch im zweiten Spiel gegen den SK Austria Klagenfurt ein Tor beisteuerte, zeigte im "Sky"-Interview Verständnis für den Unmut der Fangemeinde: "Im Endeffekt ist das die Meinung vom harten Kern, von unseren Fans, die bedingungslos hinter dem Verein stehen, alles für diesen Verein geben, diesem Verein jede Minute und Sekunde widmen. Dementsprechend kann ich das vielleicht in irgendeiner Art und Weise auch nachvollziehen."
Eine gänzlich andere Sicht auf die Dinge hat Jerome Boateng, dessen Rolle im Verein ebenso kritisch gesehen wird wie jene von Gruber. Auf die Protestaktion der Fans angesprochen meint der deutsche Weltmeister gegenüber "Sky": "Ich glaube dafür gibt es keinen Grund. Wir sollten alle zusammen positiv nach vorne gucken."
Fokus der Mannschaft lag "komplett auf dem Sportlichen"
Von der angespannten Stimmung auf den Rängen ließ sich die Mannschaft überhaupt nicht verunsichern - sechs Tore sind Beweis genug dafür. Wurde die Mannschaft im Vorhinein darüber informiert? "Es war im Vorfeld des Matches nicht absehbar, dass so eine Aktion kommt. Der Fokus lag komplett auf dem Sportlichen", stellt Interimstrainer Maximilian Ritscher im Anschluss an die Partie klar.
Neben dem sportlichen Erfolg wird es in Zukunft aber auch notwendig sein, die Gräben zwischen Vereinsführung und Fans zu schließen. "Wir müssen als ganzer Verein - inklusive der Fans - an einem Strang ziehen, nur so können wir den Verein wieder dorthin bringen, wo er hingehört", so die abschließenden Worte von Maximilian Entrup zu dieser Thematik.