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So war Jaissle dennoch für Salzburg da

"Bullen" setzten imposante Liga-Serie auch ohne Corona-erkrankten Coach fort.

So war Jaissle dennoch für Salzburg da Foto: © GEPA

Der FC Red Bull Salzburg bleibt auch nach dem 14. Spieltag der Admiral Bundesliga ohne Niederlage. Der Spitzenreiter wurde seinem Ruf am Samstag wieder mal gerecht und fuhr auswärts bei der Wiener Austria die erwarteten drei Punkte ein (Spielbericht >>>).

Bei einem genaueren Blick ist aber klar, dass der Sieg in Wien-Favoriten alles andere als normal vonstatten ging. Kaum ein Detail springt einem dabei größer ins Auge als die Absenz von Salzburg-Cheftrainer Matthias Jaissle.

Wie erst am Freitag bekannt wurde, ist der 33-Jährige positiv auf Covid-19 getestet worden. Ein Umstand, der die Anwesenheit von Jaissle natürlich unmöglich machte. Ganz im Stich hat der Deutsche seine Mannschaft aber nicht gelassen.

Wie Nicolas Seiwald nach dem Spiel verriet, gab es vor der Partie eine Video-Botschaft des Cheftrainers. Doch auch während der Partie war Jaissle laufend mit den Verantwortlichen am Spielfeldrand vernetzt.

Jaissle? "War live dabei"

"Wer Matthias kennt, wer weiß, wie ehrgeizig er ist, er war zuhause, hat sich alles aufgebaut, war live dabei, verbunden mit den Analysten", erzählt der gerade von Corona genesene Salzburg-Sportdirektor Christoph Freund vor dem "Sky"-Mikrofon.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

 

"Er war zur Pause natürlich auch nicht zufrieden. Aber im Endeffekt ist er jetzt auch happy, ich habe schon kurz mit ihm telefoniert", gibt Freund einen Einblick in den Ablauf hinter den Kulissen.

Generell sei der Sportdirektor sehr zufrieden damit, wie seine Mannschaft die anstregende letzte Woche weggesteckt habe, um einen hart erkämpften Arbeitssieg in Favoriten einzufahren.

Belastung schuld an durchwachsener erster Hälfte?

"Die Situation war nicht einfach. Es war alles kurzfristig diese Woche. Das Spiel am Mittwoch in Wolfsburg war bitter, man hat es auch bei den Spielern gemerkt. Wir wollten unbedingt weiterkommen, da war die Enttäuschung groß. Diese junge Mannschaft musste erstmal damit umgehen, das erste Mal zu verlieren", erklärt Freund.

"Es ist viel auf die Mannschaft eingeprasselt, deshalb war die erste Halbzeit nicht optimal", führt Freund fort, "wir haben nicht in die Partie reingefunden, auch die Energie in der Mannschaft war nicht da. Wir waren nicht so drinnen, wie wir sonst oft Fußball spielen."

Die Umstellungen in der Pause haben dann allerdings gefruchtet, mit der Einwechslung von Karim Adeyemi nach einer Stunde fiel dann auch der Siegtreffer.

Adeyemi? "Seine Entwicklung ist einfach cool"

Der DFB-Nationalspieler bewies einmal mehr, welchen Wert er für die Mannschaft hat. "Cool, dass er wieder getroffen hat von der Bank. Seine Entwicklung ist einfach cool. Wir haben schon viel über ihn gesprochen, aber heute war er wieder ganz ein wichtiger Faktor, dass wir das schwierige Spiel gewonnen haben", so Freund.

Die Entscheidung, Adeyemi erst nach einer guten Stunde zu bringen, war für Freund durchaus legitim, ist das Vertrauen in die Stürmer, die am Samstag den Vorzug bekamen, doch groß.

"Wir haben mit Noah (Anm. Okafor) und Junior (Anm. Adamu) angefangen, zwei Nationalspieler von der Schweiz und Österreich. Dann können wir noch einen nachschießen wie Karim, der davor jedes Spiel angefangen hat. Er hat mit der nötigen Frische in der letzten halben Stunden für eine Menge Schwung gesorgt und hat das entscheidende Tor besorgt. Im Endeffekt war das ganz wichtig, weil wir bis dahin auch nicht so ein gutes Spiel gemacht haben. Wenn man so nachlegen kann, ist das natürlich schon ein Vorteil", findet der Sportdirektor.

Adeyemi: "Bank oder von Anfang an ist egal"

"Letzte Saison saß ich viel auf der Bank, da konnte ich mich wieder daran erinnern", geht Karim Adeyemi humorvoll mit seiner Jokerrolle am Samstag um. "Der Sieg zählt. Ob ich auf der Bank sitze oder von Anfang an spiele, ist egal, wenn wir am Schluss die drei Punkte haben."

Am Ende reisen die "Bullen" mit frohen Gesichtern zurück in die Mozartstadt, habe man doch mit der Austria einen richtig schwer zu bespielenden Gegner vorgefunden. "Ich freue mich richtig, das war ein schwieriger Arbeitssieg. Ein 1:0-Sieg auswärts ist immer schön", so Freund.

"Man muss auch sagen, die Austria hat ein richtig gutes Spiel gemacht. Sie hatten nichts zu verlieren gegen uns, wollten einfach ein gutes Fußballspiel machen. Am Ende sind wir der etwas glücklichere Sieger, aber das nehmen wir gerne mit", schließt der Sportdirektor ab.


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