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Spionage? Ilzer wirft Klauß "Paranoia" vor

Der Sturm-Coach teilt mit scharfen Worten gegen sein Rapid-Pendant aus. Der Deutsche ist bemüht, die Wogen zu glätten.

Spionage? Ilzer wirft Klauß Foto: © GEPA

Der SK Sturm Graz ist vier Runden vor dem Ende der Bundesliga-Saison neuer Tabellenführer.

Die Steirer springen nach einem 3:1-Sieg beim SK Rapid (Spielbericht >>>) an die Spitze, Red Bull Salzburg musste sich bereits zuvor bei Austria Klagenfurt mit 3:4 geschlagen geben. Salzburg auf der Suche nach dem "Schalter" im Titelkampf >>>

Im Fokus steht allerdings der Zwist zwischen Sturm-Cheftrainer Christian Ilzer und seinem Hütteldorfer Pendant Robert Klauß. Der Deutsche erzählte am Dienstag auf einer Pressekonferenz mit einem Lächeln, dass ein Grazer Spion die Rapid-Trainings beobachten würde. "Wir winken dann immer freundlich hoch", sagte Klauß.

Eine "inszenierte Geschichte" oder doch die Wahrheit?

Ilzer war von diesem Vorwurf sichtlich erzürnt, verweigerte seinem Trainer-Kollegen vor dem Anpfiff den obligatorischen Handschlag.

Auf der Pressekonferenz nach dem Auswärtssieg antwortet der Sturm-Coach auf die Frage, womit sein Verhalten zu begründen wäre, folgendermaßen: "Die Frage kann mir Robert Klauß stellen und ich werde sie ihm persönlich beantworten. Ich bin im Gegensatz zu ihm nicht der Typ, der Dinge über die Medien austrägt und eine Geschichte inszenieren will, die überhaupt nicht der Wahrheit entspricht."

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Klauß meinte noch vor Spielbeginn im "Sky"-Gespräch: "Es war nicht das erste Mal. Es war schon bevor ich hier war so, auch vor dem letzten Spiel im Februar waren sie da. Wir haben es ihm persönlich gesagt, dass wir das nicht gut finden."

Bei einem Telefonat habe man gesagt, dass solche Spionagen gegen ein "gewisses Gentlemen's Agreement" verstoßen. "Wir haben unter den Vereinen eine Vereinbarung, dass wir das nicht machen. Sie haben es getan, auch wenn sie es jetzt leugnen", erklärt der Rapid-Trainer und stellt klar, dass dies kein Problem für ihn sei.

Er wünsche sich nur, dass Ilzer und Co. auch dazu stehen. "Aber es von sich zu weisen, ist einfach keine gute Art."

Nicht jedes Auto mit Grazer Nummerntaferl ist gleich ein "Spion"

Bei Ilzer finden diese Worte nur wenig Anklang.

"Es interessiert mich nicht, was Robert Klauß trainiert", betont der 46-Jährige und erklärt weiter: "Ich bin ein Fan von Offensivfußball. Er hat Rapid defensiv deutlich stabiler gemacht, aber wenn man sich den xG-Wert unter Zoki Barisic anschaut und jetzt unter Robert Klauß, ist ein deutlicher Rückgang zu sehen."

Außerdem habe sein Analyse-Team, dem Ilzer eine "sehr gute Arbeit" bescheinigt, Besseres zu tun, "als auf dem witzigen Turm oben zu stehen und Rapid-Trainings anzuschauen." Es sei auch nicht jedes Auto, das in dieser Garage parke und ein Grazer Nummerntaferl habe, irgendein "Spion" von Sturm Graz.

"Da fährt er deprimiert nach Hause, weil er sieht, mit welcher Intensität und mit welchem Engagement es hier zu Werke geht."

Ilzer "lädt" Klauß zu einem Sturm-Training ein

Das könne man Klauß ebenfalls mitteilen wie, dass es in Österreich nicht üblich sei, "einen Trainerkollegen anzupatzen. Wenn es ein Problem von seiner Seite gibt, kann er sich meine Nummer besorgen und mich anrufen, wenn er irgendwo eine Paranoia hat", meint Ilzer.

Er schätze die Duelle zwischen Sturm Graz und dem SK Rapid aufgrund ihrer Emotionen und Stimmung sehr. Daher wünscht er sich, dass die Duelle auch am Platz ausgetragen werden. "Es braucht keinen, der irgendwelche Extra-Geschichten inszeniert und mit einem scheinheiligen Lächeln hier heroben sitzt."

Klauß ist bemüht, die Wogen zu glätten - Ilzer legt nach

Wie reagiert Klauß auf die Vorwürfe?

Der Rapid-Coach gibt sich gelassen: "Ich interessiere mich jetzt eher für meinen Verein, meine Mannschaft und meine Spieler. Ich will nicht weiter Öl ins Feuer gießen. Ich muss mit den Vorwürfen jetzt einfach leben." Damit könne er besser als mit der Niederlage schlafen.

Von Ilzer gab es übrigens eine, wohl nicht ganz ernst gemeinte Einladung, einmal bei einem Sturm-Training vorbeizuschauen. "Aber da fährt er deprimiert nach Hause, weil er sieht, mit welcher Intensität und mit welchem Engagement es hier zu Werke geht."

Beste Freunde werden Ilzer und Klauß in diesem Leben wohl nicht mehr. Für Brisanz ist vor dem Cup-Finale am kommenden Mittwoch auf jeden Fall gesorgt.


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