Mit der Gründung der Fan-Initiative "Sturm braucht eine Heimat" nimmt die Stadion-Frage in Graz wieder Fahrt auf.
Der SK Sturm Graz hätte die Merkur Arena gerne als Vereins-Stadion, vor einigen Wochen wurde von Seiten der "Blackies" laut über eine Zwei-Stadien-Lösung nachgedacht - sprich ein eigenes kleineres Stadion für Stadtrivalen GAK.
Beim GAK zeigt man Verständnis für den Wunsch von Sturm. "Ich habe Verständnis für Sturm und die Probleme, sie haben definitiv einen Wettbewerbsnachteil", erklärt Klubmanager Matthias Dielacher in der "Kleinen Zeitung".
Konstruktive Gespräche zwischen Sturm und GAK
Zwischen den beiden Vereinen hätte es zuletzt sehr konstruktive Gespräche gegeben, wie beide Seiten betonen.
"Wir arbeiten daran, dass etwaige Feindschaft wieder zur gesunden Rivalität wird", erklärt Dielacher, der bezüglich Stadion jedoch skeptisch ist. Derzeit spielt der Noch-Regionalligist in Weinzödl auf einem Areal, das für höhere Liga-Aufgaben kaum geeignet ist:
"Wir brauchen ein größeres Stadion, aber in Weinzödl wird das ohne Verkehrsinfrastruktur und am derzeitigen Standort kaum möglich sein."
Ein-Stadion-Strategie nicht zeitgemäß
Sich wie in den Anfangsjahren der Arena das Stadion in Liebenau mit dem GAK zu teilen, löst bei Sturm jedoch keine große Freude aus.
"Die Ein-Stadion-Strategie, die man in Graz verfolgt, gibt es sonst im gesamten deutschen Sprachraum nicht mehr", betont Sturm-Präsident Christian Jauk und verweist darauf, dass in Wien nach Allianz- und Generali-Arena mit dem Sportklub-Platz gerade das dritte Stadion für einen einzelnen Verein gebaut werde. Ähnliches gilt für Linz.
Da Sturm nicht Eigentümer der Merkur-Arena ist, gab und gibt es immer wieder Probleme - auch ohne den GAK als zweiten Mieter. "Das Stadion gehört der Messe, der Vorplatz einer Immobilientochter der Stadt, die Garage einem privaten Betreiber", verdeutlicht Jauk den bürokratischen wie finanziellen Aufwand.
Sportstadtrat Hohensinner bremst Euphorie
Auch von Seiten der Stadt zeigt man Verständnis für das Anliegen des SK Sturm, verweist jedoch auf die Investitionen von 17 Millionen Euro, mit denen das Stadion in Liebenau adaptiert wurde und noch wird.
Sportstadtrat Kurt Hohensinner geht daher davon aus, dass vorerst alles so bleibt, wie es ist: "Ich muss die Euphorie bremsen. Die Fakten sprechen eher gegen diese neue Lösung."