Es war ein schwarzer Tag für den Vorarlberger Fußball.
Nachdem in der Admiral 2. Liga der FC Dornbirn dem GAK klar mit 0:3 unterlag und Schwarz-Weiß Bregenz dem SKU Amstetten den ersten Saisonerfolg bescherte, gab der SCR Altach eine Spielklasse darüber eine 1:0-Führung aus der Hand und musste sich dem TSV Hartberg schließlich mit 1:2 geschlagen geben.
Einziger Lichtblick für Altach: Austria Lustenau, vierter Vorarlberger Vertreter in Österreichs Top-Ligen schlittert zeitgleich in ein 0:7-Debakel gegen Salzburg und steht noch einmal deutlich schlechter da als die Rheindorfer. Um elf Punkte schlechter, genauer gesagt. Vor der Punkteteilung.
Joachim Standest, Chefcoach der Altacher, wird das allerdings relativ wenig interessieren. Er hadert nach dem Spiel bei "Sky" wie so oft mit den Schiedsrichtern: "Es ist das alte Lied. Es war eine Schiedsrichterentscheidung, die nicht in Ordnung war und uns das Spiel zusammenhaut".
Standfest hinterfragt den VAR: "Wofür haben wir das alles?"
In der Tat war die rote Karte gegen Gustavo Santos, beim Stand von 1:0 für die Heimherren, wohl der Schnittpunkt der Partie. Bis dahin hatte Altach die Hartberger durchaus im Griff. So sieht das auch Standfest: "Wir haben in der ersten Halbzeit gut verteidigt, Hartberg hat keinen Torschuss gehabt. Wir haben Gott sei Dank zum Schluss einmal einen Umschalter genutzt, wo wir zuvor schon einige besser ausspielen müssen."
Dann aber die rote Karte gegen Santos (45.+2). "Er will nachgehen und sieht, dass er nicht hinkommt, zieht zurück und rutscht mit den Füßen weg. Er trifft ihn nicht mit den Füßen, nicht mit der Sohle", will der Altach-Coach keine rotwürdige Aktion erkannt haben. "Das ganze Gehabe geht komplett in eine falsche Richtung. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Wofür haben wir das alles?", setzt er gegen die Referees und den VAR nach.
"Hab' keine Lust mehr, die Hand über die Spieler zu halten"
Dennoch will der 34-fache Internationale das nicht als umfassende Ausrede gelten lassen: "Es ist ja nicht nur der Schiedsrichter schuld, das muss man auch sagen. Ich dreh' schon langsam durch. Ich hab' auch keine Lust mehr, die Hand jetzt über die Spieler zu halten. Irgendwann muss von den Spielern auch was kommen."
Allzu viel kam von den Spielern nach der Aktion in der Tat nicht mehr. Die beiden folgenden Treffer waren, das gesteht auch Altach-Verteidiger Ingolitsch ein, "nur mehr eine Frage der Zeit". "Regelrecht gebettelt" sei um die Gegentore worden.
Schopp: "Ziel muss sein, vor dem LASK zu sein"
Hartberg nahm die Altacher Passivität dankend an, drehte die Partie dank Toren von Frieser (67.) und Avdijaj (84.) noch und fuhr damit den ersten vollen Erfolg der noch jungen Frühjahrssaison ein. Gleichzeitig machen die Steirer einen gewaltigen Schritt in Richtung Meistergruppe.
Trainer Markus Schopp ist das aber nicht genug. Er schließt sein Interview mit einer Kampfansage ab: "Wir wollen uns nach oben orientieren. Wir haben vor uns den LASK, mit einem Punkt mehr. Das erklärte Ziel muss es sein, vor dem LASK zu sein."