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Hofmann: "Jetzt bin ich der Depp, der den Kopf hinhält"

Der Rapid-Geschäftsführer äußert sich am Tag nach den Ausschreitungen in Hartberg noch einmal zur Thematik. Dabei räumt Hofmann auch eigene Fehler ein.

Hofmann: Foto: © GEPA

Die Aufarbeitung der Geschehnisse in Hartberg hat begonnen. 

Vier Männer, die einem Rapid-Fanklub angehören, wurden laut der Polizei bereits festgenommen. Die Bilanz der Polizei >>>

Was dem SK Rapid in naher Zukunft droht, sind weitreichende Strafen von der Bundesliga. In Wien-Hütteldorf will die Ausschreitungen niemand kleinreden. Auch nicht Steffen Hofmann, der nach dem Eklat in Hartberg nicht unbedingt gleich die passenden Worte gefunden hat. 

So sagt Hofmann unter anderem am "Sky"-Mikro, dass es keinen Sinn mache, darüber zu reden "wer was gemacht hat. Es gehören immer zwei dazu." Oder auch, dass Ausschreitungen, wie jene in Hartberg, "kein Rapid-Problem" sind, sondern "überall in Europa" passieren. 

"Das kann ich mir sparen"

Einen Tag danach äußert sich der Rapid-Geschäftsführer im Gespräch mit der "Krone" noch einmal zu den Geschehnissen - und auch zu seinen Statements.

"Das kann ich mir sparen. Auch wenn es zwei Seiten gibt, es gibt keine Rechtfertigung für Gewalt", gibt der Deutsche zu. "Jetzt bin ich der Depp, der den Kopf hinhält. Aber man muss verstehen, in was für einer emotionalen Lage man da ist", fügt er an. 

Hofmann ist jedoch der Meinung, dass er auch einen Anteil daran hatte, dass es doch noch zum Spiel kam: "Wäre ich nicht dort gewesen, hätte es wohl kein Spiel geben."

"Langsam macht auch mir Rapid keinen Spaß mehr"

Für den 44-Jährigen ist es nicht das erste Mal, dass er in seiner Rolle als Geschäftsführer mit Fan-Ausschreitungen konfrontiert war. Für die Verursacher in Hartberg soll es natürlich Stadionverbote geben - wieder einmal. Schon nach dem Eklat beim Wiener Derby im September wurden fünf Stadionverbote ausgehändigt. 

"Das klingt wenig", gibt selbst Hofmann zu. Das Problem liege aber nicht darin, dass er oder der Verein die "Schuldigen" beschützen will, wie der gebürtige Würzburger betont: 

"Um es klarzustellen: Ich beschütze den Verein, aber nicht einzelne Fans. Aber 95 Prozent waren maskiert, nicht zu identifizieren. Was sollen wir tun?" Er kenne zwar die Capos der verschiedenen Fanklubs, aber nicht jeden einzelnen Anhänger. 

Jedenfalls nimmt Hofmann die aktuelle Situation ordentlich mit: "Mir geht das richtig zu Herzen", so der Geschäftsführer, der zugibt: "Langsam macht auch mir Rapid keinen Spaß mehr."


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