Mit einem hart erkämpften 1:1 beim LASK geht für Rapid Wien eine Woche zum Vergessen zu Ende. Nach dem 0:2 zum Liga-Auftakt gegen Hartberg und dem Out in der Champions-League-Quali gegen Sparta Prag war der Punkt und die über weite Strecken ordentliche Leistung Balsam auf die geschundene grün-weiße Seele.
"Ich kann sehr gut mit dem Punkt leben", erklärt Rapid-Trainer Didi Kühbauer nach Spielende im "Sky"-Interview, trauert aber einer guten Möglichkeit in der Schlussphase nach: "So blöd es klingt, wir hatten durch Grülli (Anm.: Marco Grüll) sogar noch den Matchball auf den Sieg. Der LASK war optisch überlegen, aber die klareren Chancen hatten wir."
Vor allem defensiv überzeugte das Team aus Wien-Hütteldorf über weite Strecken des Spiels. Dass sich die intensiven letzten Wochen in der Schlussphase bemerkbar machten, kam für den Trainer nicht überraschend und stimmte ihn gnädig.
"Das ist ein Punkt, mit dem ich aufgrund der vielen Spiele in den letzten Wochen zufrieden bin, aber wenn die Mannschaft die nötige Frische gehabt hätte, bin ich überzeugt, dass wir das Spiel gewinnen."
Der Gegner habe zwar großteils die Spielkontrolle gehabt, aber "der LASK hatte wenige Möglichkeiten. Das hat vielleicht lieb ausgeschaut, aber ein richtiger Hunderter, wie es bei uns war, ist nicht dabei gewesen."
(Text wird nach dem VIDEO fortgesetzt)
Die Highlights LASK gegen Rapid Wien:
"Sperren uns nicht ein"
Ob der enttäuschende Start in die Saison aufs Gemüt drücke, beantwortete der Rapid-Trainer mit gewohnt deutlichen Worten.
"Die Stimmung ist nicht so, dass wir die Welt umarmen, aber auch nicht so wie ihr meint. Wir sperren uns nicht ein und hängen uns ins Seil."
Nur gegen Hartberg sei die Leistung "wirklich schlecht" gewesen. "Wir sind nur Menschen, haben einen irrsinnigen Arbeitsaufwand und einige Verletzte", führt Kühbauer aus. Dazu kam die späte Ankunft nach dem Prag-Spiel um vier Uhr morgens und eine anschließende Corona-Testung.
Dass der Mannschaft in der Schlussphase gegen den LASK dementsprechend etwas die Luft ausging, war für den 50-Jährigen die logische Konsequenz.
Für die kommenden Spiele gehe es einzig und allein darum, "Frische zu erlangen". Vor dem Europa-League-Quali-Hinspiel gegen Anorthosis Famagusta habe man bis Donnerstag nun einen Tag mehr Zeit, die Akkus aufzuladen. Gelingt dies, seien die aktuell fehlenden Siege laut Kühbauer nur eine Frage der Zeit, denn: "Fußball spielen können wir nach wie vor."