Jakob Jantscher und Bright Edomwonyi werden am Samstag gegen den Wolfsberger AC höchstwahrscheinlich noch nicht in der Startelf des SK Sturm Graz auftauchen.
"Ich glaube, dass es noch ein bisschen zu früh ist, weil beide Trainingsrückstand haben. Ich differenziere jetzt zwischen Bank und Startformation - über die Qualität braucht man ja nicht zu reden, aber man braucht Geduld. Es könnte jedoch durchaus sein, dass der eine oder andere im Stadion auftauchen wird", deutet Trainer Heiko Vogel aber zumindest die Option einer Rolle als Joker an.
Sicher keine Option wird der verletzte Thorsten Röcher sein: "Er wird weder auf der Bank noch in der Startformation sein. Wenn es um Muskelverletzungen geht, sind Prognosen schwer. Es sieht ganz gut aus, aber ob er gegen Rapid bereits wieder eine Option sein wird, muss man abwarten."
Sicher eine Option für die Startelf ist das zuletzt bei der 0:1-Niederlage in Mattersburg gesperrte Duo Stefan Hierländer und James Jeggo. "Sie haben sehr, sehr gute Chancen", macht Vogel kein großes Geheimnis aus seinem Plan, die beiden von Beginn an zu bringen.
Dies bedeutet, dass Dario Maresic gegen die Kärntner aus dem defensiven Mittelfeld wieder zurück auf seine angestammte Rolle als Innenverteidiger rücken und eine Etappe davor von Jeggo ersetzt werden wird.
Für Vogel ist die Welt nicht untergegangen
Sturm ist in dieser Saison zu Hause noch unbesiegt und will dies naturgemäß auch nach dem Debüt des neuen Coaches in Liebenau sein. Nach dem ernüchternden Frühjahrs-Auftakt gehen die Steirer wohl nicht mit breiter Brust in das Duell mit dem Underdog, Vogel zieht seine Strategie jedoch wie angekündigt durch:
"Letztes Wochenende ist für mich definitiv nicht die Welt untergegangen, und ich habe der Mannschaft auch definitiv keinen Strategie-Wechsel auferlegt. Es geht grundsätzlich immer um dasselbe: Im Ballbesitz das zu machen, dass man zum Torerfolg kommt, und wenn man nicht den Ball hat, schnellstmöglich wieder in Ballbesitz zu kommen. Das sind Mechanismen und Automatismen, die sich immer wieder wiederholen und jetzt nicht voneinander abweichen, sondern vielleicht leicht auf den Gegner hin modifiziert werden. Aber im Prinzip machen wir da weiter, wo wir im Training aufgehört haben."
Laut Vogel habe die Mannschaft auch gut trainiert und eine "gewisse Galligkeit" an den Tag gelegt. Gegen den WAC würde es nun gelten, die "unforced Errors" abzustellen:
"Ich denke, das machen die Jungs auch, weil ich sie in den ganzen vier Wochen davor nie so erlebt habe, entsprechend bin ich guter Dinge. Wenn wir uns in dieser Kategorie klar verbessern, wird auch unser Spiel klar verbessert. Ich habe ihnen auch gesagt, dass man Richtung gegnerisches Tor die Dominanz, die man im Ballbesitz hat, auch noch ein bisschen in Flanken und Torabschlüsse veredeln kann."
Frei nach Otto Rehhagel
In der Defensive zieht sich die Schwäche bei gegnerischen Standards durch die Saison - 13 der 25 Gegentore resultierten aus ruhenden Bällen, auch das erste in der Ära Vogel in Mattersburg.
Laut Meinung des Deutschen gehe es vor allem darum, solche Situationen zu vermeiden, denn: "Ich kann die Spieler nicht auf die Streckbank legen, damit sie größer werden. Otto Rehhagel hat einmal gesagt: '1,90 Meter kann man nicht lernen.' Das ist auch so."
Bei wie vielen Prozent die Sturm-Mannschaft unter seiner Anleitung sei, sei schwierig einzuschätzen. Da es das perfekte Spiel nicht geben würde, könne man die 100 Prozent allerdings ohnehin nie erreichen: "Aber wenn man zu 100 Prozent willens ist, kann man viel erreichen."