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Ilzer: "Gegen Salzburg brauchst du diese Aura"

Warum man laut Sturm-Coach Ilzer solche Spiele schon vor dem Anpfiff gewinnt.

Ilzer: Foto: © GEPA

Der FC Red Bull Salzburg hat im Kalenderjahr 2022 in der Bundesliga zwei Niederlagen erlitten. Beide Male mit 1:2 in Graz-Liebenau.

Beim SK Sturm wurde man schon im Vorfeld des Schlagers nicht müde, das Wissen, wie man die "Bullen" schlägt, zu betonen.

Im Vorfeld darüber zu reden ist das eine, zu liefern das andere. Und wie die "Blackies" am Samstagabend gegen den Serienmeister geliefert haben.

"Spiele gegen große Gegner gewinnst du schon, bevor sie angepfiffen werden", erläutert Trainer Christian Ilzer und spricht vom Glauben an die eigene Stärken, die man von der ersten Sekunde an auf den Platz bringen müsse:

"Gegen Salzburg brauchst du einfach diese Überzeugung, diese Aura. Du brauchst auch eine Weltklasse-Leistung im gemeinsamen Verteidigen. Und beides wird nicht reichen, wenn du nicht auch Qualität im Spiel mit dem Ball hast. Wir waren in allen Bereichen auf einem hohen Level und haben deshalb einen verdienten Sieg gegen den Liga-Krösus eingefahren."

Das musste Salzburg fühlen

Seine Mannschaft habe von der ersten Minute an "wirklich alle Stärken, die wir haben, auf den Platz gebracht - und das auf höchstem Niveau."

Von Salzburger Seite hieß es nach dem Spiel, dass Sturm dem Meister die Schneid abgekauft habe.

Ein Eindruck, den Ilzer gelten lässt: "Wahrscheinlich hat auch Salzburg gefühlt, dass sie keinen Raum hatten, immer sofort Druck auf ihre Ballpositionen da war, und wir auch die nötige Ruhe hatten, gegen ihr Pressing Dinge zu lösen - das hatten wir in Wolfsberg noch nicht zu unserer Zufriedenheit gemacht und war heute wirklich viel, viel besser."

Defensiv stark, offensiv verschwenderisch

Das Führungstor nach einem Fehler von RBS-Goalie Philipp Köhn sei zwar glücklich, aber durchaus auch erzwungen gewesen, indem man nach einem Einwurf super nachgesetzt habe.

Im Prinzip ließ Sturm die Elf von Trainer Matthias Jaissle offensiv kaum zu Geltung kommen, während man zeitgleich selbst diverse Chancen liegen ließ.

So war es Rasmus Höjlund mit seinem Doppelpack vorbehalten, "Salzburg endlich zu killen", wenngleich es in der Schussphase nach dem Anschlusstreffer von Maurits Kjaergaard noch einmal spannend wurde.

Auch nicht mehr als ein Sieg

"Auf gewisse Art und Weise ist es menschlich, dass man nicht immer in dieser Konzentration und höchsten Qualität die harten Duelle annimmt, weil man geistig und körperlich Müdigkeit erfährt. Man sieht dann natürlich, welche Klassemannschaft Salzburg ist. Die können das sofort ausnützen. Aber bis dorthin haben wir wirklich fast nichts zugelassen, der Gegentreffer war für mich fast aus dem Nichts", so Ilzer.

Dass es nach einem 1:2 noch mal hektisch werde, sei laut Meinung des 44-Jährigen klar. "Da haben wir noch mal Jörg Siebenhandl gebraucht, der den Schuss von Nicolas Seiwald super gehalten hat."

Sturm wird damit die Runde einen Punkt vor Salzburg beenden. Eine schöne Momentaufnahme, mehr nicht zu diesem Zeitpunkt der Meisterschaft.

"Mehr als ein Sieg war es auch nicht", erinnert Ilzer, "vier Punkte nach zwei Runden sind aber absolut in Ordnung."

Den Abstand verkürzen

Als echte Kampfansage an die "Bullen" kann dieser Sieg wohl noch nicht gewertet werden, dafür sind die Steirer den Beweis von noch größerer Konstanz als bisher schuldig.

In den zwei Jahren seiner Amtszeit eroberte Sturm (ohne Punkteteilung gerechnet) die zweitmeisten Zähler hinter Salzburg. "Aber 45 Punkte hinter Salzburg", unterstreicht Ilzer.

Daher dürfte vorerst die Herausforderung darin liegen, den Abstand auf die Mozartstädter zu verkürzen. Auch wenn Manprit Sarkaria durchaus bereits öffentlich vom Meistertitel geträumt hat.

Groß zu denken schadet laut Ilzer nicht, aber anstelle von großen Sprüchen würde vor allem eines zählen: "Mir ist lieber, wir präsentieren uns auf dem Platz und zeigen uns weiter so präsent wie gegen Salzburg."


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