Der SK Sturm darf sich erneut Derbysieger nennen.
Die "Mannschaft von Jürgen Säumel schlägt den Stadtrivalen GAK in einer packenden Begegnung mit 2:1 (Zum Spielbericht>>>).
Ein Derby ist immer ein besonderes Spiel, das 201. Aufeinandertreffen zwischen dem GAK und Sturm war aber dennoch eine Spur spezieller. Speziell, weil es ohne die aktive Fanszene der "Blackies" stattfand, die nach Ausschreitungen in einem der letzten Aufeinandertreffen dem Auswärts-Derby fernblieb.
"Geister-Derby"? "Komische Situation"
Eine eigenartige Situation, wie sich die Sturm-Verantwortlichen nach dem Spiel einig sind. Für Emanuel Aiwu war es ungewohnt: "Es ist schon etwas anderes. Wir wollten aber allen Fans, die heute kommen konnten und uns vorm Fernseher unterstützt haben, eine Freude bereiten."
In das gleiche Horn bläst auch Otar Kiteishvili: "Unsere Fans hier sind einer unserer größten Erfolgsfaktoren. Ohne sie ist es nicht das Gleiche, auch wenn wir sie von der Seite hören konnten."
Doch auch in mehrheitlich rot gefärbten Merkur-Arena ist Sturm in der ersten Hälfte das bessere Team, trifft in Person von Tomi Horvat aber nur die Stange (15.).
Für Sturm-Trainer Jürgen Säumel war seine Mannschaft vor allem in den ersten 50 Minuten das bessere Team, es fehlte aber gegen eine kompakt stehende Fünferkette des GAK die Durchschlagskraft, so der 40-Jährige: "Es waren vier, fünf Situationen, wo wir ein Tor hätten schießen können (...) Der GAK ist dann mit langen Bällen aufgekommen, hat Chancen bekommen und uns bei einer Situation bitter bestraft."
"Blackies" beweisen Moral: "Verlieren ist keine Option"
Durch ein Tor von Marco Perchtold geht der Stadtrivale in Führung (78.), doch die Mannschaft von Jürgen Säumel beweist Mentalität und kämpft sich zurück. Für Otar Kiteishvili, der in der 86. Minute den Ausgleich erzielen konnte, war Aufgeben keine Option: "Es war unmöglich, das Spiel zu verlieren. Ich habe auf die Uhr geblickt, wir hatten noch zehn Minuten plus Nachspielzeit. Das reicht für zwei Tore."
Das Spiel zu drehen, zeigt, dass die Moral der Mannschaft hoch ist, ist sich Innenverteidiger Aiwu sicher: "Es zeigt unseren Teamspirit, dass wir nie aufgeben. Auch wenn es mal nicht so gut läuft, geht jeder Spieler an seine Grenzen und haut sich rein. Am Ende des Tages wird das auch belohnt."
Die Erleichterung war auch Jürgen Säumel anzusehen: "Es war mein erstes Derby als Trainer. Ich bin 'Schwaoza' durch und durch und weiß, welchen Stellenwert das Derby bei Fans, Verein und auch der Mannschaft hat."
Sturm schreibt Derby-Geschichte
Dennoch erkennt der Ex-Kapitän und jetzige Sturmtrainer Verbesserungspotenzial, die nächste Gelegenheit dazu hat der amtierende Doublesieger am kommenden Sonntag im letzten Heimspiel des Grunddurchgangs gegen den LASK (ab 17 Uhr im LIVE-TICKER>>>).
Davor darf sich die Mannschaft aber noch über den Derbysieg freuen. Es war der vierte in Folge in der Liga, wodurch die "Blackies" außerdem über einen neuen derbyinternen Rekord jubeln dürfen.
Zur Einordnung: Bei Sturms letzter Derby-Niederlage im November 2006 war der heutige Matchwinner, Malick Yalcouye, gerade einmal ein Jahr alt.