"Das waren Big Points heute. Der Sieg bedeutet uns etwas, es ist nicht so einfach, hier zu gewinnen", jubelt Christian Ilzer.
Mit dem 3:0-Auswärtssieg bei der Wiener Austria (Spielbericht >>>) ist der SK Sturm in der Bundesliga auswärts weiterhin ungeschlagen und hat mit dem dritten Sieg in Folge den Rückstand auf Spitzenreiter Red Bull Salzburg auf zwei Zähler verkürzt.
Logisch, dass die Vizemeister da auf die Tabellensituation nach zehn Runden angesprochen werden. "Sie können ruhig nachdenken, das schadet ihnen nicht", sagt Goalie Jörg Siebenhandl mit einem Augenzwinkern in Richtung Salzburg.
"Ich spreche es nicht aus..."
Coach Ilzer gibt sich defensiv: "Ich spreche es nicht aus, wo ich mich am liebsten sehe, weil dann wird es wieder falsch interpretiert."
Also holt der Steirer ein wenig aus: "Wenn man sich nicht am liebsten ganz oben sieht, ist man eh fehl am Platz. Aber wir haben in Österreich eine Mannschaft, die in anderen Sphären spielt. Unser großes Ziel ist es, den Abstand aus dem Vorjahr zu reduzieren."
"Der Fokus ist aber nicht immer ergebnistechnisch zu richten, mein Fokus gilt auch unserer Weiterentwicklung in allen Phasen. Wir müssen im Moment des Erfolges dranbleiben. Oft wird man im Erfolg nachlässig. Die anderen schlafen nicht", so Ilzer.
Er will es ganz klassisch Schritt für Schritt angehen: "Erste Ziellinie sind die Top 6, dann wollen wir nach der Punktehalbierung in einer super Position stehen und das Maximum rausholen."
Das Maximum haben die Grazer an diesem Sonntagabend jedenfalls in Wien-Favoriten herausgeholt. Denn so deutlich, wie es das nackte Ergebnis vermuten lässt, war die Sache nicht.
Nach dem Führungstreffer des SK Sturm drehte die Austria ordentlich auf und stellte ihre Gäste vor große Herausforderungen. "Es war ein Schlüssel im Spiel, dass wir diese Phase ohne ein Gegentor überstanden haben. Dazu brauchten wir einen überragenden Jörg Siebenhandl", sagt Ilzer angesichts der drei Sitzer, die die Veilchen binnen weniger Minuten ausgelassen haben.
"Da war die Austria unfassbar stark"
Seine Erklärung: "Wir waren in gewissen Phasen zu reserviert, haben unsere Linien nicht gut durchgeschoben, waren zu vorsichtig und haben die große Qualität der Austria gespürt. Die Gegneranbindung hat uns gefehlt. Die Austria hat ihren Rhythmus gefunden und enormen Druck ausgeübt. Das hat uns ein Stück weit verunsichert. Da war die Austria unfassbar stark."
Für Siebenhandl waren diese paar Minuten auch eine Warnung: "Wenn man sich die erste Hälfte anschaut, kann es in der Liga auch daneben gehen. Wir wissen, dass wir bei 100 Prozent bleiben müssen, nicht abfallen dürfen."
In der zweiten Hälfte präsentierten sich die Grazer dann gefestigt und fuhren einen verdienten Sieg ein. Ilzer stellt zufrieden fest: "In der zweiten Hälfte haben wir ein bisschen was adaptiert, es ist uns besser gelungen, die Räume enger zu halten, wir waren immer eng am Mann, haben die Austria nicht so gut zwischen die Linien kommen lassen."
Das Resümee des Trainers fällt nach diesem Erfolg freilich entsprechend positiv aus: "Es war ein unheimlich reifer Auftritt in einem sehr schwierigen Spiel gegen einen sehr starken Gegner. Wenn man das dann auch noch 3:0 gewinnt, kann man schon sagen, dass das die Mannschaft sehr reif und mit Qualität gelöst hat."