Bis Sonntag kurz vor 19 Uhr war Christian Ilzer voll auf Meistertitel eingestellt.
"Jeden Tag weckt mich der Wecker mit We Are The Champions, mein Passwort am Laptop war Meister2023, zuletzt habe ich es auf Double2023 geändert. Ich werde es jetzt eh verändern, aber dermaßen muss dieses Ziel im Kopf verinnerlicht werden", erzählt der 45-Jährige nach der 1:2-Niederlage von Sturm Graz beim FC Red Bull Salzburg.
Während die Steirer zusehen mussten, wie sich die "Bullen" im direkten Duell den zehnten Meistertitel in Folge sicherten, wussten sie, dass sie eine vielleicht historische Chance nicht genutzt haben.
Daher versuchte Ilzer zu verdeutlichen, wie sehr man beim Cupsieger in den vergangenen Wochen und Monaten für dieses Vorhaben gelebt habe: "Das höchste Ziel war, den zweiten Titel zu holen. Dem haben wir alles untergeordnet."
Ilzer: Diese Vorstellung in den Kopf reinzementieren
"Intern haben wir immer gesagt, wir müssen uns diese Vorstellung in den Kopf reinzementieren, dass wir Salzburg auch auf Liga-Level fordern können."
Natürlich habe man das nicht so nach außen kommuniziert: "Aber intern haben wir immer gesagt, wir müssen uns diese Vorstellung in den Kopf reinzementieren, dass wir Salzburg auch auf Liga-Level fordern können. Wir müssen uns reinzementieren, dass wir für den Cupsieg bereit sind. Es war wichtig, dass wir dieses Mindset von Anfang an geschaffen haben, dass wir alles dafür unternehmen."
Mit dem Cupsieg hat Sturm Salzburg erstmals seit fünf Jahren einen Titel abgenommen. Das Meisterrennen hielt man bis drei Runden vor Schluss offen.
"Es ist fast unmöglich, in Österreich über eine Saison an Salzburg dranzubleiben und Meister zu werden. Wir hatten diese Vorstellung, wir waren lange dran und am Ende haben wir trotzdem Großartiges erreicht: Cupsieg, Vizemeister mit Punkterekord, wieder Q3 in der Champions-League-Qualifikation." Ich denke, das ist ein großartiger Preis, den wir für Sturm Graz an Land gezogen haben", unterstreicht Ilzer.
Entsprechend sei er auch "extrem stolz" auf seine Mannschaft: "Wir spielen eine hervorragende Saison, haben einen Titel geholt. Heute müssen wir aber unserem Kontrahenten zum verdienten Titel gratulieren."
"Über die Saison war der Meistertitel verdient"
Das tat Ilzer auch. Schon vor Wochen hatte er angekündigt, dass er auch in der Liga mit Sturm das Maximum erreichen wolle, aber Sturm fair gratulieren werde, wenn eine andere Mannschaft besser sei.
"Gratulation an Salzburg, über die Saison war der Meistertitel verdient - auch aufgrund der Tatsache, dass sie in der Meistergruppe zwei Mal gegen uns gewonnen haben. Wir müssen auch die Größe haben, den Salzburgern zu gratulieren", so der Sturm-Coach.
Das meisterschaftsentscheidende Match sei ein Spiegelbild der Saison gewesen, da es lange Zeit ein Duell auf Augenhöhe war.
"In der Schlussphase hat man wieder gesehen, wie knapp es war. Wir haben die Topchance auf das 2:1, dann macht Konate mit einer super Einzelaktion den Sack zu und fixiert den Meistertitel", so Ilzer.
Womit hat das neue Passwort zu tun?
Gerade in Sachen Effizienz sei Salzburg über die Saison gesehen eine Spur besser gewesen.
Eine wichtige Frage im Hinblick auf die kommende Spielzeit ließ Ilzer unbeantwortet, nämlich womit sein neues Laptop-Passwort inhaltlich zu tun haben werde. Etwa mit der Champions League?
"Ich kann nicht alles verraten, sonst hackt ihr mir meinen Computer, und da sind wertvolle Dinge oben", grinst Ilzer.