Den obligatorischen Fehlstart in Mattersburg ersparte sich der SK Sturm Graz diesmal, so richtig wach präsentierten sich die Steirer beim 1:1 im Pappelstadion jedoch auch nicht.
Vor allem vor der Pause erinnerte vieles an den gewohnten Winterschlaf in schwarz-weiß. "Die erste Halbzeit haben wir sicher etwas verschlafen", gesteht Trainer Roman Mählich bei "Sky".
Alles in allem zeigte sich der 47-Jährige trotz des ersten Gegentreffers in seiner Ära nicht unzufrieden:
"Es ist nicht so, dass ich todunglücklich bin. Das Positive war, dass wir ins Spiel zurückgekommen sind. Ich möchte logischerweise immer gerne zu null spielen und ein paar Tore schießen, aber der Gegner spielt auch mit. Mattersburg ist eine sehr, sehr unangenehme Mannschaft, die man hier erst bespielen muss."
Mählich sah Lema-Matchball schon im Tor
Eigentlich hätte Sturm diese Partie kurz vor Schluss noch gewinnen müssen, doch Michael John Lema vergab den Matchball (Die Szene auf VIDEO). "Den habe ich schon drinnen gesehen", war Mählich nicht der einzige, der schon den Siegtreffer vor Augen hatte.
Vom Gefühl des Coaches her wäre dieser angesichts der zweiten Halbzeit auch verdient gewesen. Vor der Pause hätte man zu wenig Tiefe im Ballbesitz gehabt. Die Spieler seien zu oft kurz gekommen, um dem Ballführenden zu helfen:
"Das ist natürlich schlecht, weil wir so keinen Raum gewinnen. Das haben wir in der Halbzeit angesprochen und umgestellt. So haben wir dann auch das Tor erzielt und ein paar andere gute Möglichkeiten herausgespielt. Möglicherweise haben sich die Spieler dann auch mehr zugetraut. Von der Leistung selbst her war es in Ordnung."
Mählich erklärt Stürmer-Wahl
Sturm begann mit den Neuzugängen Ivan Ljubic und Arnel Jakupovic in der Startelf. Philipp Hosiner holte sich nach einer guten Vorbereitung Lob von Mählich ab, wurde jedoch nicht einmal eigewechselt.
"Dieses Spielchen können wir mit jedem Kaderspieler machen", wehrt Mählich diese Thematik ab, "warum ist Raphael Obermair nicht im Kader? Warum ist Lukas Grozurek nicht im Kader? Alle haben eine gute Vorbereitung gemacht."
Er müsse sich letztlich für elf Akteure in der Anfangsformation und 18 Spieler im Spieltagskader entscheiden: "Ich habe mir gedacht, dass Jakupovic für dieses Spiel gut passt, und dann, als wir Druck gemacht haben, Eze gut passt. Das war ganz einfach der Grund. Es werden Spiele kommen, in denen uns 'Hosi' hundertprozentig wird helfen können. Das hätte er auch heute machen können, aber ich muss Entscheidungen treffen."
Schweres Restprogramm
Im Kampf um Platz sechs hat Sturm durch dieses Remis zwar die Austria überholt und ist nun Fünfter. Ein großer Schritt in Richtung Absicherung der Top-6 war es jedoch nicht - vor allem, wenn man an das Restprogramm mit dem LASK, Salzburg und Austria denkt.
"Bevor ich Sturm Trainer wurde, haben die meisten gesagt, das geht sich für Sturm nicht mehr aus. Dann haben wir aus vier Spielen zehn Punkte geholt, und wir haben die Chance, in der Sechser-Gruppe dabei zu sein. Das ist etwas durchaus Positives. Dass es nicht leicht wird, wussten wir schon Anfang November. Das bestätigt sich. Aber es ist für niemanden leicht", betont Mählich.
Und hält gleichzeitig fest: "Wir sind nach wie vor dabei und haben auch auf die eine oder andere Mannschaft Boden gut gemacht."