Endstand
0:2
0:0, 0:2
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Sturm kommt mit blauem Auge davon: "Gehörige Portion Glück"

Die "Blackies" gewinnen ihr zweites Spiel in Folge. Christian Ilzer ist sich über drei glückliche Punkte bewusst und ortet noch viel Aufholbedarf.

Sturm kommt mit blauem Auge davon: Foto: © GEPA

Sturm siegt, doch die Art und Weise erinnert noch nicht an jene Leistungen der Vorsaison.

Die Grazer gewinnen in der 3. Runde der ADMIRAL Bundesliga bei Austria Klagenfurt nach einem durchaus glücklichen Spielverlauf am Ende mit 2:0 (Spielbericht>>>). Von einem meisterlichen Auftritt war man jedoch weit entfernt.

"Am Ende zählt heute das Ergebnis. Das nehmen wir mit und freuen uns darüber", hebt Christian Ilzer das Resultat nach dem Spiel im Interview bei "Sky" hervor.

"Kampfspiel" und blaue Augen inklusive

Nach diesen drei Punkten sieht es im Wörthersee-Stadion lange nicht aus. Sturm findet von Beginn weg nicht in die Partie und hat Glück, dass David Toshevski (27.) und Ben Bobzien (38.) zwei absolute Top-Chancen auf die Führung auslassen. Bis zur 75. Minute geben die "Blackies" keinen einzigen Schuss auf das Tor von Marco Knaller ab.

Für Emanuel Aiwu war es das "erwartet schwere Spiel." Ilzer pflichtet seinem Verteidiger bei: "Es war ein richtiges Kampfspiel, drei, vier Spieler habe ich gesehen mit einem blauen Auge. Wir haben dann diesen Fight aber angenommen." Der Sturm-Trainer vermisst bei seiner Mannschaft über weite Strecken die nötige Power.

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

Das Remis war für den amtierenden Meister über weite Strecken durchaus schmeichelhaft, wie auch Ilzer weiß: "Es war eine sehr, sehr starke Austria, die vor allem kämpferisch und von der Leidenschaft ein großartiges Spiel gemacht hat, über lange Phasen des Spiels näher am 1:0 war als wir."

Nach gut einer Stunde profitiert Sturm dann von einer kniffligen Schiedsrichter-Entscheidung. Dimitri Lavalee schubst Simon Straudi im Moment des Abschlusses im eigenen Strafraum von hinten, die Pfeife des Unparteiischen Alan Kijas bleibt stumm, auch der VAR interveniert nicht.

Handelfmeter? "Da fehlt mir der Durchblick"

Wenige Minuten später dürfen sich die Grazer bei Schlussmann Kjell Scherpen bedanken. Der Niederländer pariert einen Elfmeter nach einem neuerlich strittigen Foulspiel von Aiwu an der Strafraumgrenze sensationell und hält die Null für seine Vorderleute fest.

"Der Schlüssel war heute Kjell Scherpen, das ist uns bewusst. Statt 0:1, steht es 1:0 für uns", lobt Ilzer seinen Schlussmann nach dem Spiel.

Denn im direkten Gegenzug bekommen die Grazer einen durchaus fragwürdigen Elfmeter zugesprochen. Für den Sturm-Trainer ist dies "ausgleichende Gerechtigkeit" nach einem nicht-gegebenen Strafstoß auf der anderen Seite.

Zu der spielentscheidenden Handszene im Strafraum der Klagenfurter hält sich der Meistertrainer bedeckt: "An der Interpretation der Handspielregel beteilige ich mich nicht, da habe ich keinen Durchblick."

Ilzer: "Wissen, dass wir noch einiges zu tun haben"

Otar Kiteishvili behält in einer hektischen Phase die Nerven und bringt die Steirer in der 75. Minute auf die Siegerstraße. Von dem Moment an war der Meister klar spielbestimmend, lässt das Spiel aber bis zur siebten Minute der Nachspielzeit offen, ehe Mika Biereth den Deckel draufmacht.

Trotz der erneut teilweise wenig zufriedenstellenden Leistung freut man sich in Graz über den zweiten Bundesliga-Sieg in Folge: "Wir haben es aber trotzdem hintenraus geschafft, das Spiel zu gewinnen. Das ist auch Qualität, wenngleich heute eine gehörige Portion Glück dabei war", kann Ilzer den profitablen Spielverlauf nicht abstreiten.

"Dass sich Austria Klagenfurt was verdient hätte, ist auch klar. Wenn Klagenfurt in Führung geht, wäre das heute schwer zu korrigieren gewesen. Am Ende nehmen wir hier einen glücklichen Sieg mit, das ist uns bewusst, aber das nehmen wir in dieser Phase auch gerne an.", so der 46-Jährige weiter.

Ganz so streng ist Neuzugang Aiwu mit dem Auftritt seiner Kollegen nicht: "Glück gehört immer etwas dazu im Sport. Am Ende des Tages, finde ich, haben es wir uns verdient. Wir haben immer dagegen gehalten, die zweiten Bälle gut geklärt."

Mit sechs Punkten und Rang zwei ist man in der noch jungen Saison erster Verfolger vom bislang makellosen Spitzenreiter Red Bull Salzburg. Will man jedoch den Meistertitel in der heurigen Saison verteidigen und auf der Champions-League-Bühne Teilerfolge feiern, müssen sich die Grazer steigern.

"Wir wissen natürlich intern, dass wir noch einiges zu tun haben, aber das wissen wir ja nicht erst seit heute, sondern schon seit einer längeren Zeit", ortet auch Christian Ilzer nach vier Pflichtspielen noch Aufholbedarf bei seiner Mannschaft.

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