Endstand
0:1
0:0, 0:1
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Sturm hadert mit Gishamer: "Heute alles für die Austria"

Die Grazer müssen sich der Wiener Austria erneut geschlagen geben und verlieren die Tabellenführung. Der Frust auf Schiedsrichter Gishamer sitzt sehr tief.

Sturm hadert mit Gishamer:

Der SK Sturm Graz muss sich in der 28. Runde der ADMIRAL Bundesliga der Wiener Austria mit 1:0 geschlagen geben (Zum Spielbericht>>>). Damit verlieren die Grazer nicht nur das zweite Duell in dieser Woche mit den "Veilchen", sondern müssen den Wienern auch die Tabellenführung überlassen. Nach der Partie sitzt der Ärger bei den Sturm-Akteuren tief.

Dabei hat der Tag für die "Blackies" eigentlich gut begonnen. Sturm startet energisch, hat bereits in der dritten Spielminute die erste Chance. Leon Grgic zieht aufs gegnerische Tor. Doch der Stürmer kann nicht abschließen und geht zu Boden, Schiedsrichter Gishamer wertet die Aktion als Schwalbe und zeigt Grgic die Gelbe Karte. Eine folgenschwere Entscheidung.

Das sagt Sturm zu den zwei Ausschlüssen

Der nächste Dämpfer dann in der 28. Spielminute: Böving wird nach einem Zweikampf mit Ranftl vom Unparteiischen mit glatt Rot des Feldes verwiesen. Die Begründung: Gishamer sieht einen Tritt Bövings in den Rücken Ranftls und entscheidet auf eine Tätlichkeit.

Eine Szene, die Sturm-Trainer Jürgen Säumel nach dem Spiel naturgemäß anders sieht: "Natürlich hat das Knie in dem Bereich nichts verloren. Ich finde, dass der Ranfti (Reinhold Ranftl, Anm.) da aber sehr viel draus macht."

Der 40-Jährige legt in seiner Schiedsrichterkritik noch einen nach: "Fakt ist, dass beide Ausschlüsse sehr, sehr hart waren und von den Austria-Spielern provoziert waren. Es ärgert mich, dass die Schiedsrichter Woche für Woche auf das auch reinfallen." 

Und aus Sturm-Sicht wird es nicht besser. Im zweiten Spielabschnitt köpfelt zuerst Gregory Wüthrich an die Stange (65.). Kurz darauf sieht Grgic nach einem Zweikampf mit Dragovic seine zweite Gelbe Karte und wird von Schiedsrichter Gishamer ausgeschlossen. 

Auch beim zweiten Platzverweis sieht Säumel eine Fehlentscheidung: "Ich finde, dass der Drago (Aleksander Dragovic, Anm.) sehr viel daraus macht. Es war weder ein Ellbogencheck noch ein Schlag. (...) Es war ein leichter Wischer, der im Zweikampf in einem Spitzenspiel passieren kann." 

Säumel über Scherpen: "Bester Goalie der Liga"

Noch drastischer drückt es Torhüter Kjell Scherpen aus: "Heute war nichts für uns. Heute muss alles für die Austria sein, denke ich."

Für die Austria fällt in der Schlussphase außerdem das entscheidende Tor durch Prelec (80.). Der 2,06 Meter-große Scherpen kann einen Eckball nicht kontrollieren, Prelec schiebt zum Siegtreffer ein.

Der Niederländer gibt sich selbstkritisch: "Ich bin ein Tormann, der gerne auf die Flanken zugeht. Vielleicht muss ich weiter weg, dann kann noch alles passieren." 

Sein Trainer nimmt den Schlussmann in Schutz: "Das passiert und kommt vor. Kein Vorwurf, ich bin froh, dass der Kjell (Kjell Scherpen, Anm.) bei uns im Tor steht, für mich ist er der beste Goalie der Liga."

Lautstark peitscht die ausverkaufte Merkur-Arena Sturm noch einmal nach vorne. Einem möglichen 1:1-Ausgleich durch Beganovic bleibt aufgrund eines vorangehenden Fouls die Gültigkeit verwehrt. 

Arjan Malic ist nach der Partie dementsprechend geknickt: "Es tut einfach weh, ich bin gerade sauer."

So steht Sturm nach dem Spiel mit zwei gesperrten Spielern und leeren Händen da. Die "Blackies" sind nun wieder der Jäger, nicht mehr der Gejagte. Ist das vielleicht sogar die bessere Rolle für die Schwarz-Weißen?

Säumel: "Die Mannschaft hat bewiesen, dass sie mit beiden Situationen sehr, sehr gut umgehen kann. Wie gesagt, auf die Tabelle zu blicken, bringt jetzt sowieso nichts. (...) Wir werden das Spiel abhaken und dann vollen Fokus auf die nächsten Partien richten. Es bleibt spannend bis zum Schluss."

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