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Matchwinner Grgic: Ilzer warnt vor verfrühtem Hype

Der erst 18-jährige Leon Grgic verewigt sich mit seinem Doppelpack in den Geschichtsbüchern von Sturm Graz. Sein Trainer lobt, doch tritt auf die Bremse.

Matchwinner Grgic: Ilzer warnt vor verfrühtem Hype Foto: © GEPA

Der Youngster wird zum Helden.

Der SK Sturm Graz feiert einen späten 4:2-Heimsieg gegen die WSG Tirol. Nach einer schwachen ersten Halbzeit avanciert der erst 18-jährige Leon Grgic zum Matchwinner und rettet dem amtierenden Meister die drei Punkte (Matchbericht >>>). 

In Halbzeit eins sahen die rund 12.000 Fans einen schwachen Auftritt ihrer Heimelf. Sturm war zwar mit Ball spielbestimmend, nach vorne fehlte jedoch jegliche Kreativität.

"Lethargische 1. Halbzeit"

Mit Fortdauer der ersten Hälfte schöpften die Gäste aus Wattens immer mehr Selbstvertrauen und nutzten schließlich große Unstimmigkeiten in der Grazer Hintermannschaft eiskalt aus. Mahamadou Diarra und Quincy Butler stellten innerhalb von nur vier Minuten auf 2:0 für den Underdog (34./38.).

Sturm-Trainer Christian Ilzer analysiert am "Sky"-Mikro: "Ich hab eine sehr lethargische 1. Halbzeit gesehen. Der Beginn war noch in Ordnung, wir waren dominant ohne gefährlich zu werden. Wir haben zu wenig Druck auf die letzte Linie ausgeübt. Nach den zwei Toren war gefühlt Low-Battery bei uns. Der Schlüssel war heute sicher das Tor vom Kite kurz vor der Pause, das hat Zuversicht zurückgebracht."

Jüngster Doppelpacker der Sturm Geschichte

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

Nachdem die "Schwoazn" auch in Halbzeit zwei vor dem Tor nicht für die nötige Gefahr sorgen konnten, brachte Ilzer in der 63. Minute den erst 18-jährigen Grgic. 

Keine drei Minuten später schlug die große Stunde des Youngsters. Nach einem feinen Zuspiel von Kiteishvili machte der Offensivspieler in klassischer Stürmer-Manier den Ausgleich (66.). Doch damit nicht genug, zehn Minuten später stand er bei einem Pass von Biereth goldrichtig und schob den Ball zur Führung ins Netz (76.).

Grgic ist dank des Doppelpacks der jüngste Spieler in der Bundesliga-Geschichte von Sturm Graz, der in einem Spiel zwei Tore erzielen konnte: "Natürlich freue ich mich extrem. Aber es ist viel wichtiger, dass wir als Mannschaft das Spiel noch gedreht haben. Es ist nicht einfach, nach einem 0:2 noch so zurückzukommen."

Keine guten Erinnerungen ans Bundesliga-Debüt

Weiters sagte der 18-Jährige: "Ich kann mich noch genau an mein Debüt erinnern, als ich an die Stange geschossen habe. Darüber ärgere ich mich immer noch. Aber ich habe mich heute so gefreut, dass ich Minuten bekomme und wollte mein Bestes geben und das dann direkt mit zwei Toren, ist umso besser."

Sein Bundesliga-Debüt feierte Grgic am 25. Februar 2023 bei der 1:2-Heimniederlage gegen Austria Klagenfurt. Das Spiel am Samstag gegen die WSG war erst sein insgesamt dritter Bundesliga-Einsatz. 

Der 2006er-Jahrgang kommt aus dem Nachwuchs von Kapfenberg und ist bereits mit neun Jahren in die Akademie von Sturm Graz gewechselt.

Ilzer: "Man vergisst oft, wie jung er noch ist"

Ein Sonderlob gab es nach Schlusspfiff bei "Sky" auch von seinem Trainer: "Dann hat die große Stunde vom Leon Grgic heute geschlagen. Gegen Galatasaray (Anm. in einem Testspiel) hat er mal zwei Tore gemacht, er nützt seine Chancen wirklich. Er kommt über das Training und die zweite Mannschaft immer näher. Er hat das heute toll gemacht und war ganz klar der Matchwinner in einem sehr schwierigen Spiel."

Die Freude über seinen Matchwinner und den Heimsieg gegen die WSG Tirol war beim Trainer groß: "Ich freue mich sehr für ihn, er arbeitet sehr hart für solche Momente. Bei ihm vergisst man oft, wie jung er noch ist. Ein großes Kompliment aber auch an die Mannschaft, dass sie dieses Spiel noch gedreht hat."

Ilzer warnt jedoch auch davor, die jungen Spieler zu schnell ins Rampenlicht zu stellen: "Gegen Galatasaray war nur noch die Rede davon, wohin er wechselt. Deswegen war es so top von ihm, dass er gesagt hat, er geht das Step-by-Step an. Es geht nicht immer nach oben, man muss als junger Spieler auch die Geduld aufbringen. Es gilt jetzt einfach weiterzuarbeiten und dann wird der Leon Grgic eine sehr große Karriere haben."

Als Belohnung für seine Entwicklung wurde Grgic jetzt auch für das U21-Nationalteam nominiert.

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