Nach dem glanzvollen Sieg in der UEFA Champions League gegen Girona ist der SK Sturm Graz wieder am Boden der Tatsachen angekommen. Am 15. Spieltag der ADMIRAL Bundesliga gibt es bei Schlusslicht Altach nur ein 1:1 (Spielbericht >>>).
Die Grazer sind zwar über weite Strecken die stärkere Mannschaft und gehen in der Nachspielzeit der ersten Hälfte auch durch Mika Biereth in Führung, doch ein Kopfballtor nach einem Eckball in der 88. Minute bringt den Meister um die drei Punkte.
Im "Sky"-Interview zeigten sich die Spieler danach selbstkritisch. "Ich glaube, dass wir sicher die Situationen gehabt hätten, das Spiel zuzumachen, zum Beispiel bei der Chance von Seedy (Anm. Jatta), da müssen wir den Ball einfach reinschießen, ich glaube da wollten wir ihn reindribbeln", analysierte Kapitän Jusuf Gazibegovic.
"Hätten das zweite Tor machen müssen"
Der angesprochene Jatta hätte kurz nach der Pause auf 2:0 erhöhen müssen, ließ sich nach optimalem Zuspiel von Biereth, der damit Altach-Tormann Stojanovic aussteigen ließ, aber zu viel Zeit, sodass Altach-Verteidiger Ingolitsch noch dazwischengrätschen konnte. Es war nicht die einzige Möglichkeit, die Sturm an diesem Abend ausließ.
Speziell zu Beginn der Partie war Sturm aber auch nicht gefährlich genug, wie Coach Jürgen Säumel betonte. "Es war das erwartet schwere Spiel. Wir waren in der ersten Hälfte im Ballbesitz zu ungenau, zu langsam, nicht konsequent genug. Ich habe schon das Gefühl gehabt, dass uns da der letzte Nachdruck ein bisschen gefehlt hat."
"Wir sind dann besser aus der Halbzeit gekommen, hatten Chancen auf das 2:0, es aber verabsäumt, das zweite Tor zu erzielen. Deshalb haben wir am Schluss aus einer Standardsituation noch den Ausgleich kassiert", so Säumel nach seiner zweiten Bundesliga-Partie als Chefcoach.
"Ich habe die Leistung aber nicht so negativ gesehen, genauso wie ich die Leistungen davor nicht immer ganz so positiv gesehen habe", betonte Säumel.
"Anderes Gefühl als Champions League"
Es sei aber auch nicht einfach, nach einem Highlight-Spiel in der Champions League auf den Punkt unter ganz anderen Umständen wieder zu liefern, wie Torschütze Mika Biereth anmerkte.
"Ein kalter Abend, nicht so viele Zuseher - dann kann es ein bisschen schwierig sein. Das soll aber keine Ausrede sein, wir hatten genug Chancen, das Spiel zu gewinnen. Heute haben wir es einfach nicht gut genug gemacht. Altach hat spät aus einem Corner den Ausgleich gemacht, dann haben sie das Ergebnis auch verdient."
Gazibegovic stimmte ihm zu: "Es ist ein komplett anderes Gefühl, als wenn du Champions League spielst. Wenn du dann nach Altach fliegst, ist es sicher nicht einfach für den Kopf, aber wir haben es trotzdem nicht so schlecht gemacht. Am Ende haben wir für unsere Verhältnisse ein bisschen zu viel zugelassen, aber wir müssen einfach nur das Spiel zumachen."