Der SK Sturm Graz musste mit der Verpflichtung von Philipp Hosiner auf den Abgang von Deni Alar reagieren. Im Interview mit "sturmnetz.at" erklärt Günter Kreissl, warum die Wahl auf den 29-jährigen Ex-Austrianer und -Admiraner gefallen ist.
"Ich hätte auf die Frage, was das Profil für einen Ersatz sein könnte, gesagt: 'Er muss schon einmal Torschützenkönig in Österreich gewesen sein. Braucht Nationalteam-Einsätze. Muss unter 30 und voll fit sein, aus dem vollen Trainingsbetrieb kommen und auch noch in unser Gehaltsgefüge passen', dann hätte jeder gesagt: Sehr nett, aber wie soll das gehen? Und genau das haben wir jetzt geschafft", sagt der Sportdirektor.
Auch die gesammelte Erfahrung bei Stade Rennes, dem 1. FC Köln und Union Berlin ("das sind ja bei Gott nicht irgendwelche Auslandsstationen gewesen") streicht er hervor.
Gute Ergänzung im Aufgebot
Hosiner kenne die Liga, zu der er als ehemaliger Topscorer eine sehr positive Assoziation hat, Sturm Graz und die Atmosphäre in der steirischen Landeshauptstadt. Außerdem habe er Kreissl in den persönlichen Gesprächen sehr überzeugt, da er trotz der fehlenden wirtschaftlichen Verbesserung Feuer und Flamme für die neue Chance war: "Das heißt, der Spieler wollte das wirklich - das rechne ich ihm hoch an."
Um einen Österreicher hätte es sich gar nicht handeln müssen, dass im Legionärskontingent Luft bleibt, um auf kurzfristige Entwicklungen während der Saison reagieren zu können, sei aber ein schöner Nebeneffekt.
Als Stürmer-Typ würde Hosiner das Aufgebot perfekt ergänzen. "Ich finde es geil, dass wir jetzt so unterschiedliche Typen haben: Philipp Hosiner ist spielstark, hat einen super Tiefgang, einen direkten Zug zum Tor und ist sehr stark im Abschluss. Das ergänzt sich toll mit der Robustheit und physischen Präsenz eines Markus Pink, wie auch mit der unberechenbaren Art und Weise, wie Eze spielt, oder der Größe und Abschlussstärke eines Fabian Schubert. Mit Grozurek und Huspek haben wir weitere Spieler, die in der Spitze agieren können und wieder andere Qualitäten mitbringen. Wir haben sehr viele Möglichkeiten, vorne zu variieren", zählt Kreissl auf.
Alar hatte Dreijahres-Vertrag vorliegen
Für den Moment sei die Kaderplanung abgeschlossen, vorbehaltlich Änderungen nach der Europacup-Qualifikation. "Die letzten zwei Monate waren richtig verrückt, aber ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir diese Challenge gut bestanden haben. Man kann ja nicht sagen, dass wir irgendwelche Spieler von irgendwo hergeholt hätten. Ich bin also sehr zufrieden, wie wir dastehen", sagt der Sportdirektor.
"Was am ehesten wehgetan hat, war die Art und Weise, wie und wohin uns Spieler verlassen haben. Aber das ist jetzt auch schon Geschichte."
Besonders zum Abgang von Deni Alar wolle Kreissl eigentlich nichts mehr sagen, er bekräftigt aber den eingeschränkten Handlungsspielraum bei diesem kurzfristigen Abgang.
Der Rapid-Rückkehrer begründete seinen Wechsel gegenüber Sturm mit dem von den Hütteldorfern angebotenen vierten Vertragsjahr, nachdem der Kapitän laut Kreissl "über Monate hinweg ein Top-Angebot über drei Jahre" vorliegen hatte. Die Möglichkeit, auf das Rapid-Angebot zu reagieren, "betrug für uns weniger als 24 Stunden. Was aber nicht heißen soll, dass wir das auch so gemacht hätten."