Die Wiener Austria greift nach der Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga. Vier Tage nach dem 2:1-Heimsieg gegen Sturm Graz können die Wiener Violetten am Sonntag (ab 17:00 im Liveticker) im Retourmatch in Graz mit einem neuerlichen Erfolg den Meister von der Tabellenspitze stoßen. Der SK Sturm will aber vor ausverkauftem Haus "sein wahres Gesicht" zeigen, kündigte Trainer Jürgen Säumel an.
Zwei Siege und zwei Unentschieden hat die Austria in den bisherigen vier Saison-Begegnungen geholt und sich am Mittwoch mit einer starken Leistung bis auf drei Punkte an Sturm angenähert. Der Traum vom ersten Meistertitel seit 2013 lebt aber nur, wenn man in Graz nachlegen kann.
Die Wiener sind auf einen heißen Tanz eingestellt. Trainer Stephan Helm: "Sturm wird natürlich noch einmal ein paar Prozente zulegen wollen. Wir müssen mit dem gleichen Aufwand, mit der gleichen Energie in diese Partie gehen und vor allem von der ersten Minute weg direkt da sein."
Austrianer mit Rückenwind ins Topspiel
"Wichtig wird auch sein, dass wir uns in den entscheidenden Momenten für unseren Aufwand belohnen, wie es uns am Mittwoch gelungen ist", sagte Helm.
Nach davor nur einem Punkt aus drei Spielen reist die Austria dank des überzeugenden Auftritts mit breiter Brust in die Steiermark. "Wir sind sehr organisiert aufgetreten, haben aggressiv gespielt und eine extrem geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt. Wir können mit allen Teams mithalten", betonte der Coach.
Sturm will auf dem Weg zur Titelverteidigung aber nicht noch einmal stolpern und im fünften Anlauf erstmals in dieser Saison die Austria besiegen.
Säumel zählt auf Heimfans
"Die Austria hat es am Mittwoch gut gemacht, wir haben nicht so einen guten Tag erwischt. Wir waren zu wenig präsent, aber die Niederlage ist kein Beinbruch. Wir müssen am Sonntag aggressiv gegen den Ball arbeiten, aber auch mit dem Ball bessere Lösungen finden", erklärte Säumel, der den gesperrten Malick Yalcouye vorgeben muss.
Die Grazer sind seit sieben Monaten bzw. neun Spielen in Liga-Heimspielen ungeschlagen. Die 15.000 Fans sollen auch am Sonntag gleich in Stimmung kommen. "Wichtig ist, gut zu starten und das Momentum auf unsere Seite zu ziehen", sagte Säumel, der nicht auf die Konkurrenz aus Wien - oder die vier Zähler zurückliegenden Salzburger - blicken will.
"In dem engen Meisterschaftsrennen müssen wir den Fokus auf uns legen und in unseren Prinzipien performen. Wir haben Spieler, die den Unterschied ausmachen können."