Drei Positionen und ein Jubelfall.
So lässt sich der Arbeitstag von Sturm-Kicker Dimitri Lavalée gegen Rapid treffend zusammenfassen.
In der 6. Minute verwertete der Belgier einen Eckball von Tomi Horvat per Kopf zur frühen Grazer Führung - sein Premierentreffer für die "Blackies".
"Es war einstudiert. Ich bin sehr glücklich über dieses Tor. Es ist immer schwierig, das erste zu erzielen. Außerdem bin ich es ohnehin nicht gewohnt, viele Tore zu erzielen", gibt der Belgier zu Protokoll.
Das zweite Karriere-Tor
Dies geht bei allem Respekt als Untertreibung durch. "Mir hat er gerade erzählt, dass es erst das zweite Tor in seiner Profi-Karriere war", grinst David Affengruber.
Der 24. Oktober 2021, als er für VV St. Truiden den Ehrentreffer bei der 1:4 Niederlage gegen OH Leuven erzielte, hat somit seinen Ausnahmestatus verloren.
In der Job Description des 27-Jährigen steht Torgefahr allerdings ganz bestimmt nicht ganz oben. Vielseitigkeit ist da schon ein zentraleres Thema - und selbige stellte Lavalée gegen Rapid eindrucksvoll unter Beweis.
Er startete als Linksverteidiger, rückte im Laufe der zweiten Halbzeit vorübergehend in die Innenverteidigung, ehe er das Spiel im defensiven Mittelfeld beendet hat.
Ilzer: "'Dimi' kann drei Positionen perfekt spielen"
"Er ist ein variabler Spieler, der mehrere Positionen spielen kann. Das mit dem Linksverteidiger hat auch damit zu tun, dass wir mehr in den Dreieraufbau gehen können", meint Abwehrkollege Affengruber.
Der Allrounder selbst betont selbstlos: "Ich kann auf verschiedenen Positionen spielen. Ich spiele dort, wo ich dem Team und dem Trainer am meisten helfen kann."
Je flexibler das Personal auf dem Platz, desto eher kann Coach Christian Ilzer auf die jeweiligen Situationen eingehen. Als etwa gegen Rapid die Gäste im zweiten Durchgang das Spiel phasenweise an sich rissen, baute der 46-Jährige ein wenig um und schob dabei Lavalée auf die Sechser-Position:
"Mit der strategischen Veränderung haben wir das Spiel wieder komplett gekriegt und waren am Schluss auch das chancenbessere Team. Flexibilität ist wichtig, und 'Dimi' ist ein Spieler, der als Hybrid drei Positionen perfekt spielen kann."
Absolute Führungsrolle
Dem Eindruck, dass er für Lavalée auch mal eine Rolle sucht, um ihn in der Startelf zu haben, widerspricht Ilzer: "Für ihn brauche ich keine Rolle zu suchen. Er kriegt immer für ein Spiel eine ganz klare Schlüsselrolle."
Auch dies verdeutlicht den Wert, den sich die Last-Minute-Verpflichtung des Sommer-Transferfensters bei den Steirern inzwischen erarbeitet hat.
"Wir haben eine gute Hierarchie. 'Dimi' ist ganz klar ein Spieler, der von allen anerkannt ist und jetzt auch hierarchisch seine Rolle in der Mannschaft immer besser findet."
"Er hat eine absolute Führungsrolle", unterstreicht Ilzer, "wir haben mehrere Leader und eine gute Hierarchie in der Mannschaft. 'Dimi' ist ganz klar ein Spieler, der von allen anerkannt ist und jetzt auch hierarchisch seine Rolle in der Mannschaft immer besser findet."
Auch Andreas Schicker spricht davon, dass der Belgier ein extrem hohes Standing in der Mannschaft genießt.
Die Tendenz bei der Kaufoption
Für den Geschäftsführer Sport steht am Saisonende die Entscheidung an, ob man die Kaufoption für den vom KV Mechelen ausgeliehenen Akteur zieht.
Die Tendenz ist recht eindeutig, wie Schicker unlängst bei "black.fm" erläutert hat: "Wir können bei 'Dimi' die Kaufoption sehr spät ziehen, kurz nach Saisonende. Stand heute ist es so, dass es in Richtung Ziehen der Option geht, weil er es richtig gut macht. Er ist ein Spieler, der eine unglaubliche Spielintelligenz und Zweikampfführung mitbringt."
Man darf davon ausgehen, dass Lavalée einem Verbleib bei Sturm positiv gegenübersteht.
Schließlich bekräftigt er gegenüber "Sky": "Ich fühle mich wahnsinnig wohl hier. Die Stimmung in der Mannschaft ist gut. Es ist so, als wäre ich schon viel länger hier."