Das Gipfeltreffen der ADMIRAL Bundesliga wurde zum erwartet guten Spitzenspiel. Das 2:2 zwischen Sturm und der Austria bedeutete: Die Tabellenführung bleibt vorerst in Graz.
Trotzdem war die Zufriedenheit mit dem Ausgang der Dinge auf Wiener Seite höher>>>. Nicht nur, weil die Steirer zwei Führungen aus der Hand gaben.
"Mit dem Auftritt meiner Mannschaft bin ich nicht unzufrieden, wir können ihr nichts vorwerfen", betonte Jürgen Säumel sechs Tage nach dem anderen Ausgang im ÖFB-Cup.
"Mir hat besser gefallen, dass wir viel im gegnerischen Drittel waren, versucht haben, die Austria dort drin zu halten. Wir haben Chancen besser ausgearbeitet, vor allem über Standards und Weitschüsse, hatten eine bessere Boxbesetzung und waren trotzdem besser in der Restverteidigung", sah Sturms Trainer einen Fortschritt, der eine Grundlage für das Frühjahr bilden kann.
Schwächen in der Verteidigung
Und trotzdem gab es nur einen Punkt. Weil eine Zuckerflanke von Dominik Fitz im Anschluss an eine Ecke genau auf den Kopf von Nik Prelec segelte. Und ein strittiger Elfmeter von Niklas Geyrhofer gegen Maurice Malone dem Veilchen-Spielmacher selbst den Ausgleich auf den Fuß legte.
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"Uns hat ein bisschen die Kompaktheit gefehlt, da müssen wir sicher ansetzen. Das 1:1 kann passieren, wir wissen, dass die Austria bei Standards gefährlich ist, Größe, Erfahrung und gute Schützen hat. Da habe ich schon ein bisschen Unruhe in der Mannschaft auch gemerkt", fand Säumel den größten Kritikpunkt in der Besetzung hinten.
Ein Punkt, den mit Arjan Malic einer der Verteidiger von selbst aufnimmt: "Da muss auch mehr Kommunikation zwischen uns sein, wer die Gegenspieler übernimmt."
Keine Schiedsrichter-Diskussion
Beim Elfmeter gingen die Meinungen auseinander, zumal kurz vor der Entscheidung auf der Gegenseite auch eine Szene rund um Seedy Jatta für Aufregung sorgte und einen Strafstoß in die Diskussion brachte.
Während der Sturm-Trainer in beiden Situationen keinen Elfmeter sah, lehnte sein Verteidiger die Entscheidung gegen Sturm nicht ab.
"Ich habe es mir gleich nach der Aktion schon gedacht, habe auch 'Geyr' gefragt. Ich glaube schon, dass es ein Elfmeter war. Leider ist es unglücklich, da sind Zentimeter im Spiel, ob er den Ball erwischt oder nicht", so Malic.
"Ich glaube, dass generell unter den Mannschaften im vorderen Drittel alles enger zusammengerückt ist."
Säumel ärgerte vor allem das Vorgehen mit VAR und On-Field-Review. "Es ärgert mich, weil es keine klare Fehlentscheidung ist und es keinen Punkt gibt, warum er die Situation wieder zurücknimmt."
Freilich nichts, womit er lange hadern wollte: "Wir haben unsere eigenen Themen, am Schiedsrichter ist es nicht gelegen. Wir müssen uns vorwerfen, dass wir immer wieder Phasen hatten, in denen wir nicht kompakt genug waren, zu große Abstände hatten und die Austria mit ihrer spielstarken Mannschaft durchgekommen ist."
Einfach drauf
Dass es trotzdem Punkte gab, verdankte Sturm auch einem Distanzkracher von William Böving.
Der Däne fand mit einem Mal viel Raum vor, probierte es aus der zweiten Reihe einfach einmal. Der entstehende Schuss kam zwar zentral, flatterte jedoch etwas und war für Samuel Sahin-Radlinger spät zu sehen.
"Ich wusste nicht, dass ich so allein war. Als ich mich mit dem Ball umgedreht habe, sah ich meine Gelegenheit und hab einfach so fest draufgehaut, wie ich konnte. Zum Glück ist er perfekt geworden", freute sich Böving über eins der besseren Tore seiner Karriere.
Druck von hinten
Sturm hat also seine Themen, wird sich das ganze Frühjahr nicht in Sicherheit wiegen können. Nicht nur aufgrund der eigenen Leistungen, auch wegen der Fortschritte bei der Konkurrenz.
Auf ein Meisterduell mit Violett wollte Säumel die Sache nicht runterbrechen: "Ich glaube, dass generell unter den Mannschaften im vorderen Drittel alles enger zusammengerückt ist. Trotzdem haben auch wir eine sehr gute Mannschaft und Spieler, die ehrgeizig sind, noch etwas erreichen wollen."
Die Karten sind neu gemischt - das Frühjahr wird aufregend.