Nach dem 1:4 bei Salzburg blickt Sturm-Mittelfeldspieler Peter Zulj schon Richtung Cup-Finale am Mittwoch in Klagenfurt - und verspricht den Titel.
"Wir müssen uns in der zweiten Hälfte besser anstellen. Wir haben 1:4 verloren, gratulieren zum Meistertitel, aber nicht zum Cup-Titel, denn den holen wir am Mittwoch", gibt sich der Torschütze zum 1:0 kämpferisch.
"In Klagenfurt sind unsere Fans und da wird es richtig scheppern", freut sich Zulj schon auf Heimvorteil in Kärnten.
Für die "inferiore" Leistung nach der Pause gibt sich indes der Trainer die Schuld.
"Das war einfach inferior"
"Die erste Hälfte war nicht gut von uns, aber sie war okay. Wir sind in Führung gegangen, hätten dann noch eine Chance auf das 2:0 durch Huspek gehabt. Es war kein Abseits, wurde aber leider so geahndet. Wenig später erzielt Hwang aus ähnlicher Position das 1:1, das war ein erster Nackenschlag, den wir nicht gut verdaut haben", analysierte Heiko Vogel.
"Die zweite Hälfte war dann einfach inferior. Dass man das Spiel dann so aus der Hand gibt, bin ich so von meiner Mannschaft nicht gewohnt. Das ist bislang so nicht vorgekommen. Die Niederlage geht aber zu 100 Prozent auf meine Kappe, die Jungs können nichts dafür. Weil ich als Trainer es nicht geschafft habe, die Spieler auf dieses Spiel zu 100 Prozent zu fokussieren. Ich denke, das Cup-Finale hat eine zu große und gewichtige Rolle gespielt. Das ist ganz klar mir anzukreiden."
Auch Deni Alar gab indirekt zu, dass Sturm wohl mit den Gedanken bereits beim Spiel am Mittwoch war.
"Die ersten 40 Minuten waren gut, nach der Pause waren wir aber zu lässig. Wir müssen am Mittwoch anders auftreten, auch besser als in den ersten 40 Minuten. Dann haben wir eine Chance."
Kein Kraft-Problem bei Sturm
Dass Vogel im Gegensatz zu Salzburg-Trainer Marco Rose keine Spieler mit weniger Einsatzminuten in dieser Saison brachte, macht den Sturm-Spielern nichts.
Zulj: "Wir sind Profis, haben englische Wochen und müssen das verkraften. Bis Mittwoch ist genügend Zeit zum Regenerieren und dann können wir voll angreifen."
Vogel sieht es ähnlich: "Am Mittwoch geht es wieder bei Null los. Man kann sich nicht aussuchen, wie man verliert, aber man kann sich aussuchen, wie man zurückkommt. Da ist so ein Spiel eine schöne Chance dafür."
Der Deutsche hat bislang zwei Mal gegen Salzburg gespielt und zwei Mal mit vier Gegentoren verloren (2:4/h, 1:4/a). Was muss am Mittwoch besser laufen, um nicht wieder vier Treffer zu bekommen?
"Es kommt immer auch drauf an, wie die Tore gefallen sind. Die Tore zwei und drei sind nach einem Eckball gefallen. Meistens denkt man, dass man bei vier Gegentoren in der Defensive etwas verbessern muss. Ich denke, dass wir die Ballgewinne zu wenig gepflegt haben. Wir haben gesagt, dass dann Ruhe einkehren muss. Aber nein, wir haben ihn gleich schnell nach vorne gespielt und da ist dann klar, dass die gut verteidigen können, und wir den Ballbesitz gleich wieder verlieren. Uns hat die Balance zwischen defensiv gut agierend und den Ballbesitz positiv ausspielend gefehlt. Das war einfach heute nicht so, wie wir das können, wie etwa gegen Rapid."
"Mit 20.000 Grazern im Rücken"
Im Halbfinale konnte Sturm gegen Rapid mit 3:2 nach Verlängerung gewinnen, im Endspiel soll nun auch Salzburg geknackt werden. Auch wenn das nach einem 1:4 gegen eine an zehn Positionen veränderte Salzburger Startelf schwierig erscheint.
Sportchef Günter Kreissl: "In unserem Kopf darf es nur ein Szenario geben, dieses Cup-Spiel zu gewinnen und dafür alles zu investieren. Mit 20.000 Grazern im Rücken wird es in Klagenfurt auch anders als hier sein."
Und wenn es nach Peter Zulj geht, ist der Cup auch schon in den Händen Sturms.