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Ried: "Die Ruhe in Person" und die drei Neuen

So starten die Innviertler in das Frühjahr:

Ried:

„Mir tut nichts weh – ungewohnt zu dieser Zeit, aber angenehm“, grinst Thomas Reifeltshammer. Vergangenen Winter hat sich der 33-Jährige noch selbst in der Kälte auf die Frühjahrssaison vorbereitet, inzwischen ist er Sportlicher Leiter der SV Ried.

In dieser Position wird er am Freitag (ab 19:20 Uhr im LIVE-Ticker) von der Tribüne aus beobachten, wie sich die Innviertler daheim im Cup-Viertelfinale gegen Austria Klagenfurt schlagen.

„Klagenfurt ist ein sehr unangenehmer Gegner. In der Defensive sind sie sehr kompakt, ihre große Stärke ist das Umschaltspiel. Wenn wir ihnen aber unser Spiel aufdrücken können, dann ist sehr viel für uns möglich“, sagt Robert Ibertsberger.

Der neue Trainer

Der 45-Jährige sitzt erstmals als Cheftrainer auf der Bank der „Wikinger“. Nach Andreas Heraf und Christian Heinle ist er bereits der dritte Trainer der Rieder in dieser Saison.

„Er ist die Ruhe in Person. Das brauchen wir auch. Ruhe ist in unserer Phase und im Fußball generell sehr wichtig“, sagt Reifeltshammer über ihn. Es sei „ein Riesenvorteil, dass er die Umgebung und die Leute kennt“.

Für den Salzburger ist es nämlich eine Rückkehr zur SVR. Von 2011 bis 2017 leitete er die Akademie der Oberösterreicher, anschließend sammelte er beim WAC, bei der Austria und in St. Pölten Erfahrung als Bundesliga-Coach.

Seine Herangehensweise? „Er hat den Herbst sehr gut analysiert, hat gesehen, dass wir viele Gegentore und Großchancen zugelassen haben. Da wird er ansetzen. Und er ist ein Verfechter vom Ballbesitz, aber auch den Weg zum Tor schneller zu finden“, erklärt Reifeltshammer.

VIDEO: Reifeltshammer vor dem Saisonstart

(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)

Die Vorbereitung verlief – bis auf eine Ausnahme – nach Wunsch. Ibertsberger: „Die Mannschaft weiß und hat verstanden, was ich haben möchte. Bis auf die Verletzung von Seifedin Chabbi, die nichts mit dem Training selbst zu tun hatte und sehr unglücklich war, hatten wir bisher auch keine Ausfälle.“

Ein Ausfall und ein Abgang

Doch Chabbis Ausfall schmerzt. Der Stürmer war mit sechs Meisterschaftstoren der gefährlichste Rieder im Herbst, nun setzt ihn eine schwere Ellbogenverletzung länger außer Gefecht.

Ebenfalls nicht mehr zur Verfügung steht Constantin Reiner. Der Stamm-Innenverteidiger hat in Polen bei Piast Gliwice unterschrieben.

Für Reifeltshammer kein Problem: „Da sind wir intern sehr gut aufgestellt. Mit diesem Wissen wollten wir ihm diese Chance nicht verwehren. Und wir haben wirtschaftlich auch noch profitiert. Eine runde Geschichte.“ Markus Lackner oder Luca Meisl rittern um den frei gewordenen Platz.

Doch es gibt auch neue Spieler im Trikot der Innviertler. Robin Ungerath, Dorgeles Nene und Josef Weberbauer verstärken den Kader.

Der neue Deutsche

Der 23-jährige Ungerath kommt aus der Regionalliga Bayern von Wacker Burghausen. Reifeltshammer sagt: „Wir haben ihn im Herbst einige Male beobachtet. Durch die Nähe zu Bayern haben wir die Liga am Schirm, da ist er uns sehr positiv aufgefallen. Er ist ein unbekümmerter Spielertyp. Als wir uns dann persönlich kennengelernt haben, haben wir gemerkt, dass er für die Aufgabe brennt. Das ist eine gute Möglichkeit, wir können wenig verlieren und viel gewinnen mit ihm.“

Der deutsche Stürmer hat im Herbst in 24 Pflichtspielen 15 Treffer erzielt. Sein Wechsel erinnert an frühere Rieder Zeiten, als Kicker aus der dritt- und vierthöchsten Spielklasse Deutschlands verpflichtet wurden. Man denke nur an Thomas Gebauer (Bayreuth) oder Oliver Kragl (Babelsberg). „Die dritte und vierte Liga in Deutschland ist ein extrem interessanter Markt“, meint der Sportliche Leiter.

Der neue Rechtsverteidiger

Hierzulande besser bekannt ist Josef Weberbauer. Der 23-jährige Rechtsverteidiger wurde vom GAK aus der Admiral 2. Liga geholt, dort hat er mit zwei Toren und sechs Assists im Herbst auch Offensivqualitäten bewiesen.

„Wir hatten ihn schon im Sommer am Radar. Durch Graggers Verletzung waren wir auf dieser Position nicht so gut aufgestellt. Es war ein vorgezogener Transfer, den wir spätestens im Sommer sowieso gemacht hätten“, sagt Reifeltshammer.

Josef Weberbauer im großen LAOLA1-Interview >>>

Die neue Salzburg-Leihgabe

Große Hoffnungen setzen die Oberösterreicher auch in Dorgeles Nene, der leihweise von RB Salzburg verpflichtet wurde. Der 19-jährige Malier hat einen beeindruckenden Herbst im Trikot des FC Liefering hingelegt – acht Tore und sieben Assists in 16 Spielen, alle 88 Spielminuten eine Torbeteiligung.

Reifeltshammer erklärt: „Er weiß, wie man Tore schießt und auflegt. Das Feedback aus Salzburg war auch sehr positiv. Das ist für beide Vereine eine Win-Win-Situation. Durch den Ausfall von Chabbi haben wir noch einen Spieler gebraucht, der unseren Kader stärker macht.“

Zum Frühjahrsauftakt im Cup dürfte Nene aber noch von der Bank kommen, stattdessen jener Mann an vorderster Front starten, der als Gewinner der Vorbereitung gilt: Marcel Canadi. Der 24-Jährige verpasste praktisch den gesamten Herbst wegen eines Leistenbruchs, nun will er in Ried endlich angreifen.

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