Am 13. Jänner - ausgerechnet an einem Freitag den 13. - überraschte Rene Swete die heimische Bundesliga-Community mit seinem Rücktritt vom aktiven Fußball.
Mitten in der Winterpause ging der Kapitän des TSV Hartberg von Bord, was für offene Münder bei den Steirern sorgte. Der Klub reagierte und verpflichtete als Ersatz Fabian Ehmann vom SV Horn.
Rund drei Wochen nach seinem überraschenden Schritt nahm Swete im "Kicker" nun ausführlich Stellung zu seinem Karriereende. Es tue ihm gut, auch einmal "Abstand zu gewinnen" und das Ende seiner Laufbahn zu verarbeiten, so der 32-Jährige.
Leidenschaft "nicht mehr bei 100 Prozent"
Von seiner Entscheidung sei er nach wie vor überzeugt, sagt der nunmehrige Ex-Profi. Der Schritt sei trotz der spontanen Verkündung reiflich überlegt gewesen, so Swete: "Es war ja schon ein längerer Prozess, der über ein Jahr angedauert hat."
Die Leidenschaft für das Profi-Dasein sei "nicht mehr zu 100 Prozent" gegeben gewesen. Auch, warum er ausgerechnet im Winter zurücktrat, erläuterte der gebürtige Wiener: "Vielleicht wäre der Zeitpunkt auch schon im Sommer reif gewesen, aber ich wollte es mir dann noch ein Jahr lang anschauen", schildert er.
Von seinen ehemaligen Teamkollegen sei seine Entscheidung mit Verständnis aufgenommen worden, wie Swete sagt. Es habe keinerlei Vorwürfe gegeben, "im Gegenteil: Mir ist viel Dankbarkeit entgegengekommen", so der Ex-Profi.
Schopp sorgte beinahe für Umdenken
Obwohl er sich seiner Sache sicher war, sei er kurz vor dem Entschluss noch einmal ins Wanken gekommen. Der Grund dafür hört auf den Namen Markus Schopp. Der 48-Jährige kehrte Ende des Vorjahres nach Hartberg zurück und löste bei Swete beinahe ein Umdenken aus.
Das Comeback des Ex-Teamspielers "wäre wahrscheinlich der einzige Grund gewesen, meinen Entschluss doch noch umzuwerfen", so der 32-Jährige über Schopp, mit dem er "definitiv auf einer Wellenlänge" gewesen sei. Schon zwischen 2018 und 2021 war Swete unter dem früheren Serie-A-Legionär als Stammkeeper gesetzt.
Ob es irgendwann auch von ihm ein Comeback geben wird? "Bei mir kann ich das Stand jetzt zu 100 Prozent ausschließen", stellt Swete klar. Weder als Profi, noch als Amateur, wie er sagt. Er verspüre "nicht einmal den Drang, in der Landesliga oder irgendwo zu spielen".
Job beim TSV Hartberg?
Stattdessen wolle er sich zukünftig auf "neue Dinge" konzentrieren. Er wolle "Sachen entwickeln, aufbauen und meine Visionen einbringen." Das könne, aber müsse nicht im Fußball sein.
Auch eine diesbezügliche Rückkehr nach Hartberg sei denkbar. "Mich verbindet viel mit diesem Verein", sagt Swete. Es müsse aber sowohl für ihn, als auch für den Klub Sinn machen, hält er fest.
Seinem Ex-Arbeitgeber drückt er für die Rückrunde die Daumen, vom Klassenerhalt ist er "definitiv" überzeugt. "Die Qualität ist sicher da", so der 32-Jährige. Trotz der Schopp-Rückkehr werde jedoch nicht alles gleich wieder "auf Knopfdruck" funktionieren.
Er habe aber "vollstes Vertrauen", dass es der TSV Hartberg am Ende schaffen wird, weil es "von den Einzelspielern her" sicher eines der bisher besten Hartberger Bundesliga-Teams sei.