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Thalhammer ratlos: "Wahnsinn, nicht zu gewinnen"

Der LASK-Trainer hadert nach der Derby-Niederlage im Innviertel.

Thalhammer ratlos: Foto: © GEPA

Sichtlich ratlos stellte sich LASK-Trainer Dominik Thalhammer nach der bitteren 0:1-Niederlage im Oberösterreich-Derby bei der SV Ried dem "Sky"-Interview nach Spielende.

Trotz abermals ordentlicher Leistung und absoluter Spielkontrolle verließen die Linzer den Rasen im Innviertel, ohne Zählbares mit in die Landeshauptstadt zu nehmen. Die "Die Nr. 1 im Land sind wir"-Sprechchöre aus dem Rieder Fanblock taten an einem aus LASK-Sicht verkorksten Sonntag ihr Übriges.

"Es stellt sich die Frage, wie man dieses Spiel heute verlieren kann. Das lässt einen dann in gewisser Weise ratlos zurück", hadert Thalhammer dann im Interview.

Eine Vielzahl an Tormöglichkeiten ließ sein Team aus, scheiterte entweder am starken Ried-Schlussmann Samuel Sahin-Radlinger, Constantin Reiner auf der Linie oder der eigenen Abschlussschwäche.

"Wir waren im Strafraum einfach nicht gut genug, wir haben uns genug Chancen erarbeitet, aber beim Verwerten war es nicht gut genug", nimmt der Trainer seine Offensive in die Pflicht.

 

Und setzt fort: "Wir hätten heute das Spiel gewinnen müssen. Wir waren so klar überlegen, dass es ein Wahnsinn ist, dieses Spiel nicht zu gewinnen."

Zweckoptimismus vor der Länderspielpause

Dass der Trainerstuhl in Linz immer mehr wackelt, wird auch Thalhammer selbst bewusst sein. Immerhin wartet sein Team nun schon seit fünf Bundesligaspielen auf einen vollen Erfolg. Seit dem Auftaktsieg in Altach konnte der LASK trotz ansprechender Leistungen nicht mehr gewinnen.

Sorgen bereiten einerseits die oftmals ideenlose Offensive - mit fünf erzielten Treffern ist der LASK in dieser Statistik das schwächste Team der Liga - und andererseits kapitale Fehler in der Defensive. 

Die sprichwörtliche Flinte will der LASK-Trainer aber noch nicht ins Korn werfen: "Man darf jetzt nicht alles schlechtreden. Die Leistung hat über weite Strecken wieder gepasst, wir haben viele Chancen gehabt. Nur sollte man diese auch verwerten."

Freude in Ried - Heraf sieht Niveau für Meistergruppe nicht gegeben

(Text wird unter VIDEO fortgesetzt)

Die Highlights des OÖ-Derbys zwischen Ried und dem LASK:

Riesengroß war dafür der Jubel beim Derbysieger aus dem Innviertel. Für Trainer Andreas Heraf war der Sieg "etwas ganz Besonderes".

"Jetzt stehen wir mit drei Punkten da und ich denke, es wird eine tolle Woche in Ried. Wir haben die Fans glücklich gemacht und meine Jungs sind auch sehr, sehr froh. Wenn wir den LASK schlagen können, den Krösus, mit viel, viel mehr Geld als wir hier im Innviertel haben, dann ist das etwas ganz, ganz Besonderes für uns", führt der Ried-Coach nach dem Sieg aus.

Als Tabellen-Dritter gehen die Wikinger mit breiter Brust in die anstehende Länderspielpause. Die Meistergruppe sieht Heraf aber in weiter Ferne. Auf die Frage, ob genügend Potenzial dafür vorliege, antwortet der Wiener zurückhaltend:

"Für mich nicht. Sage ich ganz ehrlich. Im Fußball ist vieles möglich, aber es gibt mit Sicherheit sechs Mannschaften, die über uns zu stellen sind. Sollte dieses Wunder wirklich geschehen, dann nehme ich es gerne mit, aber ich stelle mich auf beinharten Abstiegskampf ein."

"Bis jetzt der geilste Sieg"

Der angesprochene beinharte Abstiegskampf war aber zumindest am Sonntag kein Thema im Innviertel. Zu groß die Freude über den Erfolg gegen den Lokalrivalen.

"Bis jetzt der geilste Sieg, den ich hier in Ried miterleben habe dürfen. Eine unglaubliche Atmosphäre von unseren Fans heute. Gänsehaut. Ich bin einfach stolz. Wir haben es uns heute wirklich verdient, weil wir alles reingeschmissen haben", jubelt Ried-Schlussmann Sahin-Radlinger nach Spielende.

Und so gehen die beiden Klubs aus Oberösterreich in unerwarteter Konstellation in die erste Länderspielpause nach der EURO 2020. Die Rieder als zufriedener Dritter (10 Punkte), der LASK als Achter (6 Pkt) mit gerade einmal zwei Punkten Vorsprung auf das Schlusslicht, die Wiener Austria.

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