Torflaute bei der Wiener Austria!
Circa 100 Minuten brauchen die "Veilchen" in dieser Bundesliga-Saison im Schnitt für einen Torerfolg. Beim 0:0 gegen Wacker Innsbruck (Spielbericht) wurde die Zahnlosigkeit des violetten Angriffs einmal mehr sichtbar.
"Das letzte Quäntchen, auf das es vorne ankommt, fehlt derzeit", konstatiert ein frustrierter Thomas Letsch nach der Partie bei "Sky".
"Müssen heißer auf das Tor sein"
Gegen Wacker wurde die violette Offensiv-Problematik einmal mehr offenkundig, trotz Feld-Überlegenheit konnte so gut wie keine klare Torchance herausgespielt werden.
"Bis 20 Meter vor dem Tor spielen wir es gut, aber das letzte Ding nach vorne fehlt uns, deswegen müssen wir mit 0:0 nach Hause fahren", knirscht Letsch.
Für den Deutschen ist das, was die Austria fabriziert, "deutlich zu wenig. Wir spielen viel um den Strafraum herum, dann mal innen drinnen - aber wir müssen viel heißer darauf sein, das Tor zu machen."
Ausfälle keine Ausrede
Als wäre der Ausfall von Kapitän Alexander Grünwald, der sich für vier der gerade mal elf Bundesliga-Treffer der Favoritner verantwortlich zeichnet, nicht schwerwiegend genug, fehlen den "Veilchen" mit Alon Turgeman (ein Treffer) und Bright Edomwonyi (zwei Treffer) zwei neuverpflichtete Stürmer seit Wochen.
Für Letsch gilt die triste Personal-Lage aber nicht als Ausrede: "Natürlich fehlen viele wichtige Spieler - aber wir müssen kritisch mit uns sein und das Tor einfach mehr erzwingen."
So musste in Tirol mit Dominik Prokop ein Mann an vorderster Front ran, der diese Position eigentlich seit der U15 gar nicht mehr gespielt hat. Letsch erklärt die Überlegung dahinter so: "Wir wollten Domi als Zentralen oder Zehner einsetzen, der sich immer wieder vor die Kette fallen lässt - das hat er ganz ordentlich gemacht."
"Kommen nicht vom Fleck"
In der Liga steht die Austria, die nach Rapid und der Admira (beide ein Spiel weniger) die wenigsten Tore in der Bundesliga erzielen konnte, trotz allem auf dem vierten Tabellenplatz und wären nach aktuellem Stand im Meisterschafts-Playoff vertreten.
Letsch erklärt das so: "Von den Punkten sind wir deutlich hinter den Erwartungen, aber die Liga ist sehr eng zusammen. Die Tabelle interessiert mich nur am Rande, es ist wichtig, dass wir Ergebnisse einfahren. Mit dem Remis gegen Sturm und heute gegen Wacker kommen wir aber nicht vom Fleck."