Hat die österreichische Bundesliga im öffentlich-rechtlichen Fernsehen endgültig ausgedient?
Der Poker um den neuen TV-Vertrag hat begonnen, bis 4. Juli mussten die ersten Angebote abgegeben werden. Und die Gerüchte verdichten sich immer mehr, dass die Bundesliga künftig nur noch im Pay-TV stattfinden soll.
Wie dem "Kurier" von mehreren Seiten bestätigt wurde, soll "Sky" rund 30 Millionen Euro pro Jahr bieten - für alle Spiele exklusiv, ohne, dass dem ORF wie bisher ein Live-Spiel abgetreten wird.
"Free-TV ist kein Muss mehr"
Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer ist sich der Tragweite bewusst, schließt aber nichts aus. Auch eine fixe Summe, die erreicht werden sollte, will er nicht nennen.
Der bisherige fünf Jahre alte Vertrag brachte 22,5 Millionen Euro ein, nun soll das Angebot bereits bei 30 Mio. stehen.
"Jetzt laufen im kleinen Kreis Gespräche mit den Anbietern. Wir müssen wissen, wo ist was zu holen?", so Ebenbauer, der in puncto Preis festhält: "Das hängt auch davon ab, ob das Free-TV-Spiel wegfällt. Dadurch würde der Sponsorwert für die Vereine kleiner werden. Aber wenn das Gesamtpaket passt, ist Free-TV kein Muss mehr."
Eigener Bundesliga-Kanal?
In vergleichbaren Märkten - mit Ausnahme der Schweiz - ginge es schon längst in Richtung Pay-TV. Die Bundesliga erhofft sich in den Verhandlungen einen Schritt in die richtige Richtung.
Für die ab kommendem Jahr 12 Teams umfassende Bundesliga wohlgemerkt soll der Vertrag bis Ende des Jahres ausgearbeitet sein. Die neue Erste Liga mit 16 Teams wird extra behandelt.
Sollte die Dynamik in den Verhandlungen fehlen, könnte sogar ein ganz neuer Weg gegangen werden. "Es ist 2017, wir könnten alles selbst machen, sofern die inhaltlichen und finanziellen Voraussetzungen für einen eigenen Bundesliga-Kanal gegeben sind", schließt Ebenbauer nichts aus.