Der LASK ließ sich trotz der turbulenten Stunden, durch die man gerade segelt, auch gegen Austria Klagenfurt nicht beirren.
Die Linzer, die sich wenige Stunden vor dem Duell mit den Waidmannsdorfern von Cheftrainer Markus Schopp überraschend trennten, boten in der 27. Runde eine souveräne Vorstellung und setzten sich schlussendlich hochverdient mit 4:1 durch (Zum Spielbericht >>>).
Doch im Laufe des Spiels war den Athletikern die wohl doch gedrückte Stimmung innerhalb der Mannschaft anzumerken, wie auch Offensivmann Maximilian Entrup, der als Matchwinner mit zwei Toren glänzen konnte.
Besonders beim Jubel zum zwischenzeitlichen 2:0 wirkte der ÖFB-Teamstürmer etwas verhalten, wie Entrup auch nach der Partie im "Sky"-Interview bestätigte: "Das stimmt. Das kann man im Endeffekt aber so reininterpretieren wie man will. Es ist nie einfach für eine Mannschaft kurz vor einem Spiel einen Trainerwechsel zu haben. Dennoch sind wir Profis genug, um das wegzustecken. Jetzt müssen wir uns auf die kommenden Aufgaben fokussieren und unsere Leistung auf den Platz bringen."
Erfolgreicher Einstand für Ritscher
Dennoch konnte Entrup dem Abend auch Positives abgewinnen: "Wir haben es teilweise richtig gut gemacht und haben den Ball gut laufen lassen. Auf das wird es in den kommenden Spielen ankommen, wir werden mehr Ballbesitz als der Gegner haben und müssen mehr Chancen kreieren. Das hat heute richtig gut funktioniert, es war wieder ein Schritt in die richtige Richtung."
Ebenfalls in die richtige Richtung lief es auch für Maximilian Ritscher, dem nunmehrigen Interimstrainer des LASK. In den eher verhaltenen Jubel seines Schützlings möchte der 31-Jährige allerdings nicht zu viel hineininterpretieren. "Ich glaube trotzdem, dass sich der Max (Entrup, Anm.) über den Sieg im Inneren gefreut hat. Dass die Mannschaft das so auf dem Platz wegsteckt, ist hinsichtlich der gestrigen Ereignisse natürlich nicht selbstverständlich. Zwar hatten wir Phasen dabei, in denen wir die Intensität haben vermissen lassen. Grundsätzlich war das aber ein gelungener Auftakt in die Endphase der Saison", erklärt Ritscher.
Ob im Auftritt der Oberösterreicher gegen die Klagenfurter bereits die eigene Handschrift zu erkennen war, antwortete Ritscher: "Über das will ich gar nicht sprechen. Es geht nur um die Mannschaft, denn die Situation ist nicht einfach. Da geht es nicht um einzelne Akteure, sondern um uns als Mannschaft. Wir wollen erfolgreichen und guten Fußball für den Rest der Saison spielen, that's it!"
Ebenfalls solide trat abermals Mittelfeldstratege Sascha Horvath auf, der sich mit dem 1:0 erneut in die Scorerliste eintragen konnte. "Ich habe in der Saison schon einige Chancen auf Scorer gehabt, aber heute hat es gut gepasst. Im generellen war es eine super Aktion, der Max hat ihn mir gut reingelegt und ich habe ihn reingeschoben."
Eigenfehler brachten Klagenfurt um möglichen Punktgewinn
"Zum Glück hält uns der Tobi (Lawal, Anm.) danach in Führung, im zweiten Durchgang haben wir aber nichts mehr anbrennen lassen und verdient gewonnen", so Horvath, an dem der überraschende Trainerwechsel aber ebenfalls nicht spurlos vorüberging: "Das war natürlich überraschend für uns, wir haben es gestern auch erst erfahren. Heute wollten wir aber gleich eine Reaktion zeigen und ein gutes Spiel abliefern. Fußball ist sehr schnelllebig, kein Tag ist wie der andere. Was zählt sind am Ende die drei Punkte. Am Samstag geht's weiter."
Apropos Samstag: da bekommt es der LASK zu Hause erneut mit den Klagenfurtern zu tun. Die Kärntner konnten sich aufgrund mehrerer Eigenfehler für eine phasenweise kämpferische Leistung abermals nicht belohnen.
"Wir haben die ersten 15 Minuten verschlafen und haben durch zwei wirklich dumme Eigenefehler wieder einmal zwei Tore bekommen. Danach haben wir eine gute Reaktion gezeigt, kassieren aber zu einem ungünstigen Zeitpunkt das 1:3. Danach hat es der LASK richtig gut gemacht und und uns haben dann auch etwas die Körner am Ende gefehlt", erklärt Tobias Koch nach der Partie.
Pacult: "Das 3:1 war der Genickschuss"
Das ebenfalls turbulente Fahrwasser, in das die Klagenfurter durch die erstinstanzlich verweigerte Lizenz geraten sind, hat auf die Mannschaft allerdings keinen Einfluss. Man fokussiere sich auf das Sportliche: "Die Stimmung ist gut, auch wenn wir nicht die Ergebnisse einfahren. Im Training ist ein guter Zug vorhanden, denn wir sind eine funktionierende Mannschaft. Wir müssen einfach weitermachen, dann wird das Glück auch mal wieder auf unsere Seite fallen."
Cheftrainer Peter Pacult war mit der gezeigten Leistung hingegen weniger zufrieden. Vor allem die bereits erwähnten Eigenfehler sorgten am Ende für die verdiente 1:4-Schlappe.
"Wenn du solche Tore bekommst, brauchst du dich nicht wundern, dass du im Endeffekt nicht das umsetzen kannst, was du dir vornimmst. Nach dem 0:2 finden wir eigentlich gut rein, machen den Anschlusstreffer und haben die Chance auf den Ausgleich. In der Halbzeit haben wir gesagt, dass wir so wie in den 30 Minuten spielen und nicht jeden tiefen Pass gefährlich werden lassen wollen. Genau acht Minuten später passiert es dann aber wieder, das 3:1 für den LASK war dann der Genickschuss", so der Wiener.
Am kommenden Samstag hat man erneut die Chance auf wichtige Punkte im Abstiegskampf, wenn auch der LASK erneut als Topfavorit gilt und die Chance auf den sechsten Ligaerfolg en suite hat.