Endstand
2:3
0:1, 2:2
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Viel Schatten und ein wenig Licht in Lustenau

Im Reichshofstadion bleiben die Lustenauer sieglos, jetzt rücken die Bagger an. Auf dem Rasen gab es bei der 2:3-Niederlage gegen den WAC aber auch Lichtblicke.

Viel Schatten und ein wenig Licht in Lustenau

Nach 14 Spielen ist Austria Lustenau in der Admiral Bundesliga noch immer ohne Sieg.

Magere drei Punkte haben die Vorarlberger auf dem Konto, beim Abschied vom Reichshofstadion kam trotz einer streckenweise ansprechenden Leistung bei der 2:3-Pleite gegen den WAC (Spielbericht>>>) keine weiteren Zähler dazu.

Schon unmittelbar nach dem Spiel wurden die ersten Sitze als Andenken für die Fans abmontiert, bald rücken die Bagger an und sollen das Stadion von Grund auf erneuern. Die Austria weicht so lange nach Bregenz aus. Damit bleibt das 5:1 gegen Hartberg am 2. Juni der letzte Pflichtspielsieg in der über die Jahrzehnte liebgewonnenen Heimstätte.

Verschlafene 20 Minuten

Nach der Pleite gegen den WAC sucht der angezählte Lustenau-Trainer Markus Mader nach Erklärungen. Was schief gelaufen ist, das weiß er genau: "Wir haben die ersten 20 Minuten völlig verschlafen. Wir waren zu passiv, haben nur verschoben und der Gegner konnte den Ball laufen lassen, das ist uns auf den Kopf gefallen."

Woran könnte das liegen? Im Sky-Interview gibt sich Mader ratlos: "Das weiß ich nicht. Glauben Sie mir, wenn ich es wüsste, würde ich es sofort ändern."

Sein Gegenpart beim WAC, Manfred Schmid, sah die Beginnphase genau gleich. "Was wir die ersten 30 Minuten gespielt haben, das war schon fast Powerplay", meinte der Coach der Kärntner nach dem Spiel. 

Hälfte zwei macht trotzdem Mut

Alles war aber auch bei den gebeutelten Lustenauern nicht schlecht. "Die Hoffnung war zwei Mal da", meint Cheftrainer Markus Mader, und ortet eine starke mentale Leistung seiner Truppe:

"Wir kämpfen uns nach einer Schiedsrichterentscheidung zurück und erzielen den Anschlusstreffer, dann machen wir wieder einen individuellen Fehler und kassieren das 1:3. Wir kommen wieder zurück, machen den Anschlusstreffer, drängen auf den Ausgleich. Die Moral hat gepasst, der Kampf war da. Sie haben sich nie aufgegeben."

Schierl: "Alles nutzlos"

Trotz der positiven Erfahrungen aus der zweiten Hälfte ist Lustenau-Tormann und Kapitän Domenik Schierl frustriert: "Das ist alles nutzlos. Es war die achte Niederlage daheim und wir stehen wieder mit nichts da. Wir haben uns viel vorgenommen. Wir haben eine super zweite Halbzeit gespielt, dann kommt das Pech noch dazu. Es fühlt sich einfach scheiße an, es tut sauweh."

Verstärkt wird dieses Gefühl durch das Parallelspiel in Innsbruck: Weil Wattens gleichzeitig Altach aus dem Stadion geschossen hat, beträgt der Rückstand auf den Vorletzten aus Tirol schon fünf Punkte, Platz zehn ist ganze zehn Zähler weit weg.

Aufgeben will Schierl die "Mission Klassenerhalt" aber keinesfalls. "Ich bin trotzdem noch immer überzeugt, dass wir den Nichtabstieg schaffen. Wir müssen punkten, wir müssen unsere Spiele gewinne und nicht auf andere schauen", sagt der Tormann und setzt zum Abschluss ein Stück Lebenserfahrung nach: "Mich auf andere zu verlassen, das hat mir in meinem Leben noch nie geholfen."

Bleibt Schmid auf der Tribüne?

Beim WAC ist derweil alles in bester Ordnung. Man ist als Sechster mitten drin im Rennen um die Meistergruppe und konnte zwei Siege in Serie einfahren - beide ohne Chefcoach Manfred Schmid, der seine Sperre aus dem ÖFB-Cup absitzen muss.

"Wenn wir weiter gewinnen ist das kein Problem, ich setze mich gerne hinauf", scherzte der Trainer.

Sein Co Cem Sekerlioglu durfte am Samstag erneut auf der Trainerbank Platz nehmen. Viel bequemer hatte es Manfred Schmid auf der Tribüne nicht: "Du kannst nicht eingreifen. Wenn du Situationen coachen willst, dann hören das die Leute in der Reihe vor dir, aber die Spieler nicht. Das geht an die Nerven."

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