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Vom Klagenfurter Ärger und Kühbauers Ohrring-Versprechen

Der 4:0-Kantersieg des LASK stand im Zeichen der Inkonstanz der Kärntner und skuriller Wettschulden von Didi Kühbauer.

Vom Klagenfurter Ärger und Kühbauers Ohrring-Versprechen Foto: © GEPA

Des einen Freud, des anderen Leid.

Während Didi Kühbauer nach dem 4:0-Heimsieg seines LASK gegen Peter Pacults Austria Klagenfurt "sehr, sehr zufrieden" mit der Leistung seiner Mannschaft war, hingen bei den Klagenfurtern nach Spielende die Köpfe tief.

Und während der LASK nach einer mühsamen ersten Hälfte schlussendlich einen souveränen Kantersieg einfahren konnte, brachten sich die Klagenfurter nach dem ersten Gegentor um die eigene Arbeit und schlitterten schlussendlich in eine mehr als deutliche Auswärtspleite.

Ein Umstand, der insbesondere Trainer Peter Pacult sauer austieß.

"Wir waren ein wenig undiszipliniert. Ich hab Verständnis dafür, dass man bei 0:1, 0:2 versucht noch etwas zu korrigieren, aber dass wir uns dann so verhalten, dass der der Gegner ohne große Probleme das 3:0, 4:0 macht, da müssen wir schon drüber reden."

Menzel: "Haben alles über den Haufen geworfen"

Dass seine Mannschaft ausgerechnet mit den eigenen Waffen, der Standardgefahr, beim 0:1-Gegentreffer geschlagen wurde, lässt Pacult kalt - ganz im Gegenteil zu dem, was seine Mannschaft "nach dem 2:0 gemacht hat".

"Wir sind 50 Minuten wirklich ordentlich gestanden, haben sehr wenig zugelassen. Aber schlussendlich kriegst es dann halt. So eine Standardsituation ist dann halt oft der Dosenöffner, vor allem im Heimstadion."

"Nichtsdestotrotz ist es so, dass man nach einem 0:2 nicht so blind nach vorne spielt, die Räume aufgibt und den LASK im eigenen Stadion zum Konter einlädt. Da haben wir uns nicht geschickt verhalten." 

Das Endresultat von 0:4 fiel für den Wiener aber dennoch zu hoch aus. "Das ist halt schade, weil dieses 0:4 nicht unserer Leistung entspricht."

Torhüter Philipp Menzel war in dieser Hinsicht ganz anderer Meinung. "Ich finde es passt gut zusammen. Wir haben bis zum 1:0 gut gespielt und dann unerklärlicherweise alles über den Haufen geworfen. Deswegen geht das Ergebnis aufgrund der letzten halben Stunde völlig in Ordnung."

Die Flinte ins Korn wollen die Kärntner angesichts des geringen Rückstands auf die beiden Wiener Clubs und der anstehenden Revanche-Gelegenheit daheim aber nicht werfen. Um vielleicht doch noch um die europäischen Plätze mitreden zu können, gibt Pacult eine klare Devise vor. "Wenn wir einen Platz nach vorne wollen, müssen wir punkten."

Kühbauer: "Was ich verspreche, halte ich immer"

Nachdem sich die Linzer über 50 Minuten an diszipliniert auftretenden Gästen die Zähne ausgebissen hatten, war es ausgerechnet ein Standard-Treffer von Innenverteidiger Philipp Ziereis, der als "Dosenöffner" fungierte.

Der in Abwesenheit von Torhüter Alexander Schlager als Kapitän aufgebotene Deutsche erzielte nicht nur sein erstes Tor für die Oberösterreicher, sondern belehrte auch Trainer Dietmar Kühbauer eines Besseren. Ein ganz besonderes Tor, in jeglicher Hinsicht.

"Es wurde auf jeden Fall Zeit. Wir haben heute in der Früh noch Standards trainiert. Ich hab aus ähnlicher Position zwei drüber gesetzt, und der Trainer hat gesagt, bevor du einen machst, lass ich mir einen goldenen Ohrring stechen. Deswegen ist es umso schöner, dass er heute reingegangen ist."

Zum "Dosenöffner" seines Abwehrchefs und seinen kuriosen Wettschulden bezog Kühbauer im Anschluss ebenfalls Stellung. "Es gibt ja doch Wunder im Leben. Ich freu mich brutal für ihn, weil abgesehen davon, dass er mal ein Tor gemacht hat, was ich ihm nicht zugetraut hätte, hat er auch noch ein wichtiges Tor geschossen." Und fügt dann mit einem Augenzwinkern bei: "Das was ich verspreche, halte ich immer".

Zulj: "4:0 ein bisschen zu hoch"

4:0. Ein Ergebnis, welches trotz seiner Eindeutigkeit die Geister scheidet. 

Doppeltorschütze Robert Zulj fasste das Geschehen nach Spielende relativ nüchtern zusammen, und befand das Endergebnis ähnlich wie Pacult als zu eindeutig.

"Es war eine schwere erste Halbzeit, in der wir nicht oft die richtige Lösung hatten. Ich finde, dass das 4:0 ein bisschen zu hoch ist."

Die Marschrichtung für die nächsten Wochen sei jedenfalls klar. "Wir schauen auf keinen Tabellenplatz, sondern auf unsere Leistungen. Wir brauchen uns nicht in die Höhe heben und müssen schön am Boden bleiben."

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