Fünf Partien gespielt, aber nur zwei Punkte am Konto - wohl kaum einer hätte vor der Saison gedacht, dass der Wolfsberger AC nach fünf Bundesliga-Runden nur am Tabellenende liegt.
Dennoch ist es Realität: Zwischen den alles andere als unerfolgreichen Europacup-Auftritten kamen die Lavanttaler in der heimischen Liga eben noch nicht so recht in Fahrt.
Nach zwei Unentschieden zum Auftakt kassierte der WAC zuletzt Niederlagen gegen den LASK (1:5), Salzburg (1:2) und die Wiener Austria (1:2 - Spielbericht >>>).
Insbesonders Letztere wäre sehr wohl zu verhindern gewesen, lagen die Kärntner nach dem frühren Führungstreffer von Thorsten Röcher doch mit 1:0 in Front, dennoch gab der WAC das Spiel noch aus der Hand.
Wie nach so einem Spiel die Gefühlslage von WAC-Cheftrainer Robin Dutt aussieht? "Nicht gut, natürlich", sagt der Deutsche im Interview mit "Sky".
Dutt: "Natürlich sind wir sehr unzufrieden"
"Als WAC will man nach fünf Spieltagen nicht Letzter sein. Natürlich hat jedes Spiel seine eigene Geschichte, aber natürlich sind wir sehr unzufrieden", macht Dutt seinen Standpunkt klar.
Dennoch weiß auch der WAC-Trainer, dass sich das Blatt wieder sehr schnell wenden könnte: "Die Richtung kannst du in jedem Spiel neu bestimmen."
Doch auch Dutt ist klar: "Tabellenletzter nach fünf Tagen darf man nicht einfach kleinreden."
Muss WAC bereits um den Strich bangen?
"Wir dürfen die Situation nicht unterschätzen, der Punkteabstand zum Strich darf nicht zu groß werden, weil wir den Anspruch haben, in der Meistergruppe zu spielen. Andererseits musst du eine gewisse Ruhe bewahren, weil die Jungs zumindest kämpferisch sehr viel reinhauen. Da gilt es ein Mittelmaß zu finden", ist sich Dutt bewusst.
Gekämpft wurde auch gegen die Austria, die fehlende Stabilität in der Abwehr habe dem WAC letztlich aber das Genick gebrochen.
"Ich glaube, wir haben schon in der ersten Halbzeit, nachdem Baumi (Anm. Dominik Baumgartner) verletzt raus ist, ein bisschern Stabilität verloren, haben dann zwei Tore ähnlich im Rücken der Dreierkette bekommen, die du so nicht kriegen darfst, wenn du 1:0 vorne liegst", findet Dutt.
Molde? "Alles, was davor passiert ist, hat keine Relevanz"
Allzu lange will sich der WAC-Cheftrainer aber nicht mit der Niederlage gegen die "Veilchen" aufhalten. Zu wichtig ist die kommende Aufgabe im Playoff der Europa Confernece League gegen Molde (Hinspiel in Norwegen endete 1:0 für WAC).
"Bei aller Enttäuschung heute, haben wir unser absolutes Endspiel am Donnerstag. Das ist für uns alle, vom Kopf her, sportlich, wirtschaftlich so wichtig, dass wir alles reinhauen werden", weiß Dutt, dass die Pleite vom Sonntag nicht zu lange in den Köpfen der Spieler herumspuken wird.
"Das ist ein ganz, ganz wichtiges Spiel. Es hat einen Endspielcharakter für uns. Alles, was davor passiert ist, hat keine Relevanz, alles, was danach passiert, hat keine Relevanz. Der absolute Fokus gilt diesem einen Spiel", ist Dutt bereits im Tunnel.
Dutts "Gefühlswelten" prallen aufeinander
Doch auch der Coach der Lavanttaler muss eingestehen, dass es derzeit nicht immer so leicht ist die richtige Balance zwischen dem eher dunklen Bundesliga-Alltag und den Freuden des Europacups zu finden.
"Es sind ein paar Gefühlswelten, die man durchleben muss, aber ich denke, ich habe die Erfahrung, da den richtigen Ton zu treffen", hat der 57-jährige Deutsche alles im Griff.
Bleibt zu hoffen, dass der Ton auch seine Wirkung zeigt.