Fünf Bundesliga-Siege in Serie, Tabellen-Platz zwei nach 14 Runden und zur Krönung ein 4:1-Heimsieg gegen den SK Rapid (Spielbericht >>). Man kann getrost sagen: Es läuft beim WAC.
Wurde die Entscheidung von Präsident Dietmar Riegler, im Sommer Robin Dutt als neuen Trainer zu engagieren, von vielen Seiten kritisch beäugt, erweist sich der Deutsche mittlerweile als Volltreffer. Der WAC punktet mit sauberem Positionsspiel, einer klaren Spielidee und viel Effizienz vor dem gegnerischen Kasten.
Dementsprechen glücklich ist Riegler über das Auftreten seiner "Wölfe", dabei aber keineswegs Schadenfroh, es den Dutt-Kritikern bewiesen zu haben: "Es hat bei mir keine einzige Sekunde gegeben, in der ich nicht daran geglaubt habe, dass es die richtige Entscheidung war. Ich bin nach wie vor vollkommen überzeugt und man sieht das ja jetzt hier am Platz, was die Spieler zeigen. Ich bin davon überzeugt, dass wir noch einen guten, gemeinsamen Weg haben."
Der Weg geht aktuell sehr steil nach oben, denn Rapid hatte in Wolfsberg nicht den Hauch einer Chance, wurde in manchen Phasen des Spiels beinahe an die sprichwörtliche Wand gespielt. Für Dutt zwar ein schöner Nachmittag, in Ekstase will der meist recht analytisch auftretende Ex-Leverkusen-Trainer aber nicht verfallen.
"Wir sind momentan einfach in einer richtig guten Form. Ich freue mich schon sehr über so ein Spiel, Rapid ist ja nicht irgendjemand im österreichischen Fußball."
"Hoffe einmal in den größten Ligen zu spielen"
(Text wird unter VIDEO fortgesetzt)
Highlights des WAC-Sieges gegen Rapid:
Ein Akteur, der besonders gut in Form ist, und gegen Rapid sein Premierentor in der Bundesliga erzielte, ist Rechtsverteidiger Adis Jasic.
Erst vor wenigen Wochen in die Startaufstellung gespült, überzeugt der 18-Jährige mit forschen Auftritten und krönte eine bärenstarke Leistung gegen Rapid mit dem selbst eingeleiteten Treffer zum 1:0. Im "Sky"-Interview nach dem Spiel ist Jasic bei der Interview-Premiere nach der Tor-Premiere zwar noch recht zurückhaltend, lässt sich aber immerhin entlocken, wo es für ihn hingehen soll:
"Ich hoffe, dass der Weg noch weiter nach oben geht und ich einmal in den größten Ligen Europas spielen kann."
Breiter und zufriedener Kader
Dutt, der vermehrt junge Spieler einbauen will, ist mit dem Werdegang seines Youngster hochzufrieden:
"Es freut mich für ihn. Wir hatten ein paar ernste Gespräche am Anfang der Saison, weil ich von den jungen Spielern immer grundsätzlich mehr erwarte. Sie sollen ihren großen Traum leben, aber auch mehr dafür tun und Adis hat das zu 100% verstanden. Wir haben dann einen mehrwöchigen Plan für ihn angelegt, dass er auch körperlich noch zulegen konnte. Dadurch kann er jetzt seine fußballerische Qualität am Platz ausspielen."
Generell scheint der Deutsche ein gutes Händchen dafür zu haben, seine Spieler bei Laune zu halten. Mit Cheikhou Dieng überzeugte der Sturm-Ersatz für Tai Baribo und Dario Vizinger auf ganzer Linie und machte das Fehlen der Kollegen in seinem ersten Startelf-Einsatz seit August vergessen.
Ein Umstand, auf den Dutt besonders stolz ist: "Das freut mich extrem. Man hat letzte Woche schon gesehen, dass, wenn neue Spieler hinein kommen, unser Spiel trotzdem am Laufen bleibt. Das war am Anfang der Saison nicht so."
"Habe hart gearbeitet"
Für Dieng eine Erleichertung: "Ich bin sehr glücklich, weil ich auf diesen Moment seit August gewartet habe, als ich das letzte Mal in der Startelf war", so der Senegalese. "Ich bin immer positiv geblieben und habe hart gearbeitet, weil ich gewusst habe, dass der Tag kommen wird. Wir haben das als Team heute sehr gut gemacht."
Das Tor gegen die Hütteldorfer sei das Produkt harter Arbeit, so Dieng, der an seinem Spiel gefeilt hat: "Ich habe in den letzten zwei Wochen sehr intensiv an meinem ersten Kontakt gearbeitet und das hat beim Tor sehr gut funktioniert nach diesem wunderschönen Pass von Taferner."
Obwohl Robin Dutt nicht mit Lob für seine Mannschaft spart, zeigt er sich hinsichtlich der Länderspielpause wenig generös. Von freien Tagen will er in der kommenden Woche nichts wissen und meint mit einem Augenzwinkern: "Es gibt schon noch ein paar Dinge, an denen wir arbeiten müssen."