Endstand
1:1
0:0, 1:1
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WAC ernüchtert: "Das war ein bodenloses Spiel von uns"

Die "Wölfe" kommen gegen die WSG Tirol zum späten Ausgleich und nehmen einen Punkt mit. Die Freude über den Zähler hält sich jedoch in Grenzen.

WAC ernüchtert: Foto: © GEPA

Für den Wolfsberger AC kommt die Länderspielpause womöglich gerade zur rechten Zeit.

Mit dem Auftritt beim 1:1 gegen die WSG Tirol zum Auftakt der Qualifikationsgruppe (Spielbericht >>>) waren die Kärntner nämlich alles andere als zufrieden.

"Das war ein bodenloses Spiel von uns. Da gibt es nichts zu diskutieren. Da müssen wir uns alle Gedanken machen - jeder einzelne Spieler - warum wir in der Quali-Gruppe gelandet sind und ob wir uns so präsentieren wollen. Ich hoffe einfach, dass die Mannschaft etwas daraus lernt", fand Verteidiger Jonathan Scherzer am "Sky"-Mikrofon deutliche Worte.

Abwehrkollege Dominik Baumgartner schlug in eine ähnliche Kerbe. "Es war eine schlechte Leistung, bis auf die letzten zehn Minuten, in denen es eh nichts mehr zu verlieren gab. Bis dahin war es katastrophal. Schlussendlich muss man den Punkt dankend mitnehmen."

"Glücklicher" Zähler für die Kärntner

Die "Wölfe" befanden sich in den letzten Spieltagen vor der Punkteteilung stets in der Nähe des "Striches", verpassten am Ende aber den Einzug unter die Top-Sechs.

"Vielleicht ist die Spannung nicht da gewesen", suchte Scherzer eine Erklärung für den ernüchternden Auftritt am Tivoli. "Wir haben bis zum Ende gekämpft, dass wir oben reinkommen und haben es verpasst. Es kann sein, dass dann einmal kurz der Druck abfällt und du keine Spannung mehr hast. Aber die muss bei jedem Spiel da sein. Das ist die Bundesliga."

Am Ende war es laut Scherzer also ein "glücklicher" Punkt für den WAC. Das Prelec-Tor in der 60. Minute gab der WSG Auftrieb. Kurz vor Schluss wurde der eingewechselte WAC-Stürmer Thomas Sabitzer nach einem hohen Ball angeköpfelt. Das ermöglichte das Zuspiel auf den ebenfalls in der Schlussphase ins Spiel gekommene Bernhard Zimmermann.

Der Rapid-Leihspieler ging an WSG-Keeper Adam Stejskal vorbei und holte geschickt einen Strafstoß heraus.

Den Versuch von Thierno Ballo parierte Stejskal zunächst, im Nachsetzen drückte der WAC-Akteur die Kugel dann aber doch noch über die Linie (89.).

Baumgartner: "Vielleicht glauben manche, dass das ein Zuckerschlecken wird"

Bei WAC-Trainer Manfred Schmid war die Stimmung nach der Partie, wenig überraschend, ebenfalls getrübt. "Es war kein schönes Spiel für die Zuschauer."

Die WSG habe es zwar gut gemacht, man sei aber auch weit von der Leistung, die im Lavanttal geboten wurde, entfernt gewesen. Das Heimspiel gegen die Tiroler vor rund einem Monat gewannen die Kärntner überzeugend mit 4:1.

Ob die "Aufgabe Quali-Gruppe" von ein paar Spielern vielleicht auf eine zu leichte Schulter genommen wurde? "Ich glaube, wir haben nicht die Spieler, die es zu leicht nehmen. Jetzt muss aber bei jedem angekommen sein, wie in der Qualifikationsgruppe Fußball gespielt wird. Man muss dagegen halten und Zweikämpfe annehmen. Wir dürfen uns aber nicht nur in Zweikämpfe verstricken, da kommen wir nicht ins Spielen."

Baumgartner pflichtete bei: "Vielleicht glauben manche, dass das ein Zuckerschlecken wird in der Qualifikationsgruppe. Das werden wir sehr genau analysieren müssen. Wenn wir so weiterspielen, wird das ganz schwer."

Konsternierte Tiroler

Die Gegenseite ist ebenfalls nicht wirklich zufrieden mit dem Punkt. "Es ist extrem bitter, dass man es wieder so herschenkt. Wir haben in 90 Minuten eigentlich nichts zugelassen. Dann fängst du wieder so einen Slapstick-Elfmeter, das ist ja frustrierend hoch zehn", bilanzierte Übungsleiter Thomas Silberberger, der nach dem Ende der Saison als WSG-Coach zurücktritt.

Die Trainer-Kandidaten der WSG >>>

"Wir hätten uns heute wirklich freischwimmen können. Wir hätten mit Blau-Weiß und Altach auf Augenhöhe gehen können, aber wir haben es wieder nicht geschafft. Wir haben es bis dorthin extrem sauber verteidigt. Wir haben schon vieles richtig gemacht, aber diese eine Aktion killt dich in puncto Selbstvertrauen und in puncto Motivation", so Silberberger.

Mittelfeldspieler Matthäus Taferner sah aber auch Positives: "Ich bin nichtsdestotrotz stolz auf unsere Mannschaft. Wir haben für die Situation, in der wir gerade sind, eine gute Leistung gezeigt. Das sollte uns Auftrieb geben." Auf die anderen Mannschaften wolle man gar nicht zu sehr schauen, den Klassenerhalt habe man in der eigenen Hand.

Nach der Länderspielpause trifft die WSG auf Schlusslicht Austria Lustenau. Der WAC bekommt es mit Altach zu tun.

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