"Wir leben!", schießt es aus Alexander Gründler heraus, als er bei "Sky" über die Partie seines FC Wacker Innsbruck beim SCR Altach (Spielbericht) befragt wird.
Die Innsbrucker hatten im Schnabelholz gerade ein deutliches Lebenszeichen gesetzt, nach einem 4:1-Auswärtssieg ist das Bundesliga-Schlusslicht zwar weiterhin tabellarisch aber nicht mehr moralisch am Ende.
"Ich denke, dass es wieder richtig eng war. In erster Linie ist wichtig, dass wir ein Erfolgserlebnis einfahren konnten und dass sich die Jungs für den Fight belohnt haben", freut sich auch Coach Thomas Grumser, der mit den Tirolern nun vor einem absoluten Endspiel um den Klassenerhalt steht:
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"Nötiges Glück auf unserer Seite"
Anders als noch unter der Woche, als Wacker nach einer Top-Halbzeit die Partie gegen Altach völlig aus der Hand gab und noch 0:4 verlor, konnten die Tiroler die Spannung beim Auswärtsspiel über die gesamte Spieldauer hochalten.
"Wir haben heute gesagt: Egal was passiert, wir müssen an uns glauben und Gas geben. Das hat die Mannschaft gut gemacht", freut sich Grumser über ein konstant gutes Auftreten seiner Mannschaft. Für den nach sechs Niederlagen in sieben Spielen in Kritik geratenen Trainer gibt es wenig auszusetzen: "Die Chancenauswertung war ok. Wenn du vier Tore auswärts erzielst, kannst du zufrieden sein. Wir haben gut verteidigt und auch das nötige Glück auf unserer Seite gehabt."
Matchwinner Dedic
Und einen Zlatko Dedic. Während Wacker die erste Partie gegen Altach in dieser Woche noch mit einer Startelf ohne Saisontor anging, kehrte am Samstag mit Dedic die personifizierte Lebensversicherung der Tiroler zurück. Der zuletzt geschonte Slowene brachte seine Mannschaft mit seinen Bundesliga-Treffern sieben und acht zweimal in Front und zeigte auch sonst eine starke Leistung.
"Zlatko hat ein überragendes Spiel gemacht. Er hat mit Toren geholfen, Räume gesucht und Bälle festgemacht. Aber es haben viele Jungs ein gutes Spiel gemacht, es wäre unfair, einen herauszuheben", unterstreicht Grumser die gute Mannschaftsleistung.
Dedic selbst nimmt seine Leistung jedenfalls bescheiden: "Ich versuche jedes Spiel, meiner Mannschaft zu helfen. Es waren extrem wichtige drei Punkte." Der 34-Jährige weiß: "Wir haben heute dank unserer mentalen Stärke gewonnen. Wir haben die richtigen Lehren nach Dienstag gezogen. Heute sind wir auch nach dem Gegentreffer sehr stabil geblieben und haben durch die zweite Halbzeit verdient gewonnen."
"Baustelle Wacker Innsbruck"
Trotz allem bleibt der FC Wacker eine "Baustelle", wie es die eigenen Fans bezeichnen. Die ins Ländle mitgereisten Tiroler Anhänger bewiesen vor der Partie mit einer Choreographie Galgenhumor. In orangen Bauwesten gekleidet hielten sie ein Transparent mit der Aufschrift "Baustelle Wacker Innsbruck" hoch.
Vier Spieltage hat Wacker noch Zeit, um aus der Baustelle doch noch zumindest ein halbwegs stabiles Gebilde zu machen und in der Bundesliga zu bleiben. Der wohl wichtigste steht bereits am kommenden Samstag an. Mit dem TSV Hartberg kommt der einzig noch realistisch zu überholende Konkurrent aufs Tivoli. Zwei Punkte trennen die beiden Aufsteiger aktuell, nachdem auch Hartberg einen überraschenden Auswärtssieg bei Rapid feiern konnte.
"Das wird ein geiles Spiel. Wir sind auf jeden Fall mental gut vorbereitet. Ich hoffe auf viele Fans", fiebert Dedic dem "Endspiel" bereits entgegen.
Auch Grumser spricht von "Endspielcharakter": "Es ist wichtig, dass wir heute gewonnen haben. Nächste Woche wird es wieder ein anderes Spiel."